Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 11.07.2018

Von Noah, Berti Vogts und einem Journalisten mit Sprachfehler

AUS DEM TRAININGSLAGER (VI): Splitter und Splatter.

BIBELWITZ. Für zwei Dinge ist Bild-„Zeitung“-Reporter Peter Mouffarege bekannt: sein überbordendes Wissen alle den gesamten Kosmos umfassenden Themenbereiche und seinen Sprachfehler – er kann nicht schweigen. Heerscharen von Journalisten hat er auf diese Weise bereits in Verzweiflung und Tinnitus getrieben, Flucht oder Oropax sind für Menschen mit pazifistischer Grundhaltung die einzigen Mittel, sich dagegen zu wehren.

Manchmal aber rentiert es sich doch, Muffi zuzuhören. Wie am Dienstagabend, als er irgendwann die Frage in die Runde warf, ob alle wüssten, dass schon in der Bibel Fußball gespielt wurde. Ja, klar, gähn, Jesus stand im Tor von Jerusalem, und seine Jünger waren abseits. Hat 'nen Bart wie Abraham. Aber nein, erwidert Mouffarege, er meine doch das Alte Testament: „Gott sprach zu Noah: Geh Du in den Kasten, ich mach‘ Sturm.“ Nur für Bibelkundige. Aber für die exzellent.

 

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SONDERSERVICE I. Großes Lob gebührt dem Kollegen Jörg Schneider, der sich rechtzeitig darum gekümmert hatte, für die Zeit des 05-Trainingslagers ein passendes Hotel für sich und seine einstigen MRZ (Mainzer Rhein-Zeitung, die Älteren werden sich erinnern)-Mitstreiter Reinhard Rehberg und den SPORTAUSMAINZ.de-Reporter zu buchen. Die Auswahl darf als gelungen betrachtet werden. Das Hotel „Zur Mühle“, gerade noch auf deutscher Seite der Grenze in Nettetal gelegen, überzeugt nicht nur durch sein festgeschriebenes Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern auch mit Extraservice. So öffnete die Seniorchefin am Dienstagabend trotz Ruhetag die angeschlossene Kneipe für die Mainzer Journalisten, damit wir das WM-Halbfinale zwischen Frankreich und Belgien verfolgen konnten – die TV-Geräte auf den Zimmern funktionierten wegen einer Störung des Kabelnetzes nicht.

 

SONDERSERVICE II. Dass der Kunde (nein, nicht der neue 05-Kameruner, #nojokeswithnames) hier König ist, stellt auch die den Frühstücksraum betreuende Mitarbeiterin unter Beweis. Nachdem der Schreiber dieser Zeilen an zwei Tagen schon zu früher Morgenstunde um eine Kanne Kaffee fürs Zimmer gebeten hatte, erübrigte sich die Frage am dritten Morgen. Stattdessen deutete die freundliche Servierkraft auf einen ansonsten leeren Tisch und sagte: „Wir haben Ihnen schon eine hingestellt.“

 

SPORTLERFRÜHSTÜCK. Nettetal ist ein beliebter Treffpunkt von Radtouristen, das bekamen die Mainzer Journalisten am Mittwochmorgen zu sehen. Am Nachbartisch versammelte sich eine Gruppe älterer Herren, fünf von sechsen bereits in voller Radlermontur, was die Ästhetik gerade auf und knapp unter Hüfthöhe ein wenig auf der Strecke bleiben ließ. Andererseits: Besser so, als wenn es sich um Schwimmer gehandelt hätte.

 

#METOO. Wer in einem Hotel in Nettetal logiert, für den gehört die „Rheinische Post“ zur Frühstückslektüre. Auch wenn die WM-Analysen des einstigen „Tatort“-Stars („Gib dem Kaninchen eine Möhre extra. Es hat uns das Leben gerettet“) und noch mehr einstigen Bundestrainers Berti Vogts von einer ergreifenden Schlichtheit sind, die noch 20 Jahre später seine Amtszeit erklären. Deutlich mehr Mühe geben sich die Redakteure bei ihren Überschriften. Zum Beispiel für jene zur Vorschau aufs CHIO-Reitturnier in Aachen: „Alle Wege führen über Isabell Werth“. Muss man erst mal drauf kommen.

 

 

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