Peter H. Eisenhuth | 19.08.2022

Weber will weiterkommen

Der Speerwerfer des USC Mainz ist am Freitagvormittag bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in der Qualifikation gefordert.

München. So sehr das Olympiastadion und die Stimmung, die dort unter anderem am Dienstagabend bei Niklas Kauls Sieg im Zehnkampf herrschte, Julian Weber auch beeindruckt haben: Heute will der Speerwerfer des USC Mainz es so schnell wie möglich wieder verlassen. Ein Wurf, mehr soll es nach Möglichkeit nicht werden, wenn er am Freitagvormittag bei den Europameisterschaften zur Qualifikation antritt. Weber ist als Neunter der Gruppe B an der Reihe, die um 11.15 Uhr beginnt.

Seine erste internationale Medaille will der 27-Jährige dann am Sonntagabend gewinnen; das Finale steht für 19.50 Uhr auf dem Plan. Und Weber tritt in München mit der zweitbesten Vorleistung an. Weiter als seine in dieser Saison erzielte Bestmarke von 89,54 Metern hat lediglich Jakub Vadljech schon geworfen. Der Tscheche steht bei 90,88 Metern und war daran beteiligt, dem Mainzer vor vier Wochen einen schmerzhaften Abend zu bescheren.

Keinen Druck machen

Bei den Weltmeisterschafen in Eugene nämlich holte er sich als bester Europäer zwischen Anderson Peter (Grenada) und dem Inder Neeraj Choprah Silber. Für Weber blieb, wie schon bei den Olympischen Spielen in Tokio, nur der vierte Platz.

Im WM-Finale sei er nervös gewesen, habe sich Druck gemacht, aber schnell gemerkt, dass dies nicht sein Tag sei, zitierte ihn unter der Woche Mediengruppe Münchner Merkur/tz. Möglichweise habe er sich in der Qualifikation zu sehr verausgabt, als er einer von nur vier Athleten war, die mit Würfen über 83,50 Meter direkt weiterkamen. Diesmal wolle er es anders machen: „mit einem nicht so guten Tag ins Finale kommen und dann abliefern“.

Zwei weitere Deutsche sind im Speerwurf dabei: Mit Weber in Gruppe B kämpft der Mannheimer Andreas Hofmann darum, das Finale zu erreichen. Bei den Weltmeisterschaften war er, durch eine Rückenverletzung gehandicapt, chancenlos ausgeschieden. Bereits ab 10 Uhr ist Thomas Röhler in Gruppe A am Start. Der Olympiasieger von 2016 hat in diesem Jahr nach einer verletzungsbedingten Auszeit noch nicht weiter als 72,51 Meter geworfen, will aber die Chance nutzen, die sich ihm als Titelverteidiger dank einer Wildcard bietet.

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