Peter H. Eisenhuth | 12.04.2020

Lorbeer kommt per Post

SPORTLEREHRUNG: Üblicherweise lädt die Stadt Mainz die erfolgreichen Athletinnen und Athleten des vorigen Jahres zu einer eigenen Veranstaltung ein. Die muss coronabedingt entfallen – SPORTAUSMAINZ.de lässt die Namen der zu Ehrenden aber nicht unter den Tisch fallen.
Auch die Sportplaketten in Bronze, Silber und Gold kommen diesmal per Post zu den erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern.
Auch die Sportplaketten in Bronze, Silber und Gold kommen diesmal per Post zu den erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern. | privat

Mainz. Rund 200 Menschen aus Politik und Sport waren geladen, um diejenigen zu ehren, die im vorigen Jahr sportliche Erfolge erkämpft, errungen und erspielt hatten. 62 Sportlerinnen und Sportler aus 20 Vereinen und 18 Sportarten, die 2019 auf nationaler oder internationaler Ebene erfolgreich waren, die entweder Deutsche Meister geworden oder bei Welt- beziehungsweise Europameisterschaften eine Topplatzierung erreicht hatten.

„Diesen Athleten aus Mainzer Vereinen, die durch ihre Leistung, aber auch durch ihr Auftreten die Landeshauptstadt nicht nur würdig vertreten, sondern deren Namen auch positiv in die Welt getragen haben, wollten wir mit einem bunten Rahmenprogramm Danke sagen und sie für ihre hervorragenden Leistungen feiern“, sagt Günter Beck. Das wollte der Bürgermeister und Sportdezernent gemeinsam mit Oberbürgermeister Michael Ebling und den Sponsoren Mainzer Sparkasse und Mainzer Volksbank bei der traditionellen Sportlerehrung tun, die – auch schon fast traditionell – in der Mensa des Otto-Schott-Gymnasiums stattfinden sollte.

Daraus wurde nichts; wie alle öffentlichen Veranstaltungen dieser Tage fiel auch die Sportlerehrung dem Coronavirus zum Opfer. „Wir bedauern es sehr, dass wir den Athletinnen und Athleten die Auszeichnungen nicht persönlich überreichen können“, sagt Beck. Stattdessen kommen die Auszeichnungen auf dem Postweg zu den zu Ehrenden. „Sie haben 2019 einen unschätzbaren Aufwand an Kraft, Fleiß und Zeit investiert und mussten sich oftmals in Verzicht üben. Investitionen, die sich am Ende gelohnt haben.“

SPORTAUSMAINZ.de hat die Namen nach Kategorien und Sportarten zusammengestellt.

 

SCHÜLER, JUGEND, JUNIOREN

 

KUNSTRADFAHREN

Milena Schwarz, Svenja Kraus, Annika Rosenbach, Tijem Karatas, Selin Ülker, Stella Rosenbach bescherten dem RV Ebersheim bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften den Titel im 6er-Kunstradfahren mit 157,09 Punkten.

Im 4er-Kunstradfahren setzten Melissa Schwarz, Aylin Karatas, Jessica Schien und Yarem Karatas ihre zweiteilige Siegesserie aus der Schülerklasse bei den Juniorinnen fort – der zweite Triumph des RVE bei diesen Meisterschaften.

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Stella Rosenbach, Milena Schwarz, Selim Üker und Tijem Karatas setzten bei den Junioren-Europameisterschaften noch einen drauf: Sie krönten ihr EM-Debüt mit Silber.

 

SCHWIMMEN

Bei den Deutschen Meisterschaften in Dortmund dominierte Fiona Anabel Kuphal den Kraul-Mehrkampf des Jahrgangs 2008: Das Talent des Mainzer Schwimmvereins 01 war auf allen zu absolvierenden Strecken – 100, 200 und 400 Meter Kraul, 200 Meter Lagen und 50 Meter Beine – schneller als die Konkurrentinnen. Auf der langen Freistilstrecke distanzierte die neue Meisterin ihre erste Verfolgerin um 15 Sekunden.

50, 100, 200 Meter: Alle drei Brusttitel der 2004 geborenen Schwimmer gewann Mathis Schönung (SG Rheinhessen) bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften auf der Kurzbahn.

Sein Vereinskollege Yannik Wasserzier wurde Deutscher Kurzbahnmeister des Jahrgangs 2009 in der Behindertenschadensklasse AB/offene Klasse über 200 und 400 Meter Freistil; letzteres auch mit Jahrgangsrekord.

 

TAEKWONDO

Nur zeigen, nicht zuschlagen: Janis Hahn, Formenläufer von Armare Mainz, holte sich den Deutschen Jugendmeisterschaften den Titel im Poomsae.

 

RUDERN

„Der Mainzer Ruder-Verein ist im Nachwuchs sehr gut aufgestellt“, sagte Robert Sens, der scheidende Landestrainer dieser Tage im Gespräch mit SPORTAUSMAINZ.de. Eine, die diese These seit Jahren bestätigt, ist Cora Loch. 2019 wurde sie im Doppelvierer Deutsche Meisterin der U19.

 

KRAFTDREIKAMPF

Kniebeugen: 230 Kilogramm. Bankdrücken: 152,5 Kilogramm. Kreuzheben: 270 Kilogramm. Zusammen: 652,5 Kilogramm. Mit diesen Werten wuchtete sich Vincent Moll vom Kraftsportverein 2008 bei seiner ersten Junioren-DM-Teilnahme zum Sieg in der Gewichtsklasse bis 83 Kilo.

 

LEICHTATHLETIK

Für Furore sorgt im vorigen Jahr Gesa Tiede. Die Hürdensprinterin des USC Mainz, die noch der U18 angehörte, schlägt bei der Jugend-Hallen-DM über 60 Meter Hürden die gesamte U-20-Konkurrenz und steigert sich im Finale auf 8,47 Sekunden. Ende Juli wird sie in Ulm über 100 Meter Hürden Deutsche Meisterin der B-Jugend mit der Weltklassezeit von 13,37 Sekunden. Eine Woche zuvor hat sie es bei der U-20-EM in den Endlauf geschafft und kommt in 13,66 Sekunden als Siebte ins Ziel.

Sven Wagner, der zweite USC-Athlet, der es zur EM nach Boras geschafft hat, scheidet dort über 1500 Meter zwar im Vorlauf aus, entschädigt sich anschließend aber bei der Jugend-DM mit dem Sieg über diese Strecke.

 

MINIGOLF

Üblicherweise sind die Akteure des 1.MGC Mainz bei der Sportlerehrung in allen drei Blöcken vertreten – auch diesmal hätten sie keine Ausnahme gebildet. Lorbeer auf nationaler und internationaler Ebene heimsten Selina Krauss, Ole Biegler, Steven Weiß und Silvio Krauss ein. Zum vierten Mal hintereinander wurden sie Deutsche Jugend-Mannschaftsmeister. Der in der Einzelwertung führende Steven Weiß konnte nicht um einen weiteren Titel kämpfen, weil er wegen seiner Schulabschlussfeier vorzeitig abreisen musste. Als Trostpflaster blieben ihm die Siege in den Systemwertungen Eternit und Beton.

Bei der Jugend-EM im lettischen Liepãja baute Silvio Krauss seine ohnehin schon beeindruckende Bilanz weiter aus. Mit der deutschen Mannschaft, der auch Ole Biegler angehörte, wurde er Europameister, und auch im Strokeplay hatte er die Nase vorne.

Seine Schwester Selina gewann zweimal Silber: mit der Mannschaft (nur um zwei Schläge schlechter als Schweden) und im Mixed mit dem Neheimer Lauro Klöckner (nur um einen Schlag schlechter als Schweden).

 

VOLLEYBALL

Erst im Finale der U-22-Europameisterschaften im Beachvolleyball wurden Sarah Schulz und Julika Hoffmann ausgebremst: Den an Nummer zwei gesetzten Russinnen Maria Bocharova und Maria Voronina unterlagen sie mit 15:21, 14:21. Die Freude der beiden Athletinnen von der TGM Gonsenheim konnte das nicht trüben – sie waren mit dem Ziel ins Turnier gegangen, das Viertelfinale zu erreichen.

 

FUSSBALL

Profis des FSV Mainz 05 sind bei städtischen Sportlerehrungen seltene Gäste – schon deshalb, weil Deutsche Meistertitel und internationaler Lorbeer rar gesät sind: Levin Öztunali allerdings hätte diesmal dabei sein können: als Vizeeuropameister mit der deutschen U21, die sich im Endspiel den Spaniern mit 1:2 geschlagen geben musste.

 

 

ALTERSKLASSEN UND SENIOREN

 

SCHWIMMEN

Sechsmal fiel bei den Siegerehrungen der Deutschen Meisterschaften der Masters „Lange Strecken“ der Name des Mainzer Schwimmvereins 01, wenn es um die Klubs der Gewinner ging. Fünfmal in Kombination mit Fiona Dengler-Harles: Sie schlug in der AK20 über 400, 800 und 1500 Meter Freistil sowie über 200 Meter Schmetterling und 400 Meter Lagen als Erste an.

Thorsten Weiß holte sich in der AK35 den Titel über 100 Meter Rücken. Und die unverwüstliche Gisela Petri wurde in der Altersklasse 80-84 jeweils Dritte über 400 und 800 Meter Freistil.

 

TAEKWONDO

Quoc-Binh Duong, der Mann von Armare Mainz, gewann mit der deutschen Ü-30-Mannschaft bei den Europameisterschaften Silber im Poomsae hinter der Türkei.

 

GEHÖRLOSEN-SPORTSCHIESSEN

Die besten Sportschützen der Gehhörlosen-Sportgemeinschaft Mainz mischten auch 2019 wieder auf nationaler Ebene ganz vorne mit. Werner Grimm wurde Deutscher Meister der Senioren II mit dem Kleinkaliber (50 Meter, Auflage). Mit Horst Hitzenbichler und Klaus Wallhäuser gewann er zudem den Mannschaftstitel in der Disziplin Luftgewehr Auflage der Senioren I und II.

 

TRIATHLON

Jörg Stehle sorgt bei den Sportlerehrungen in der Regel für einen Farbtupfer – bevorzugt betritt er die Bühne im Trikot des Triathlon-Club Eisheiligen-Chaos (TCEC), manchmal mit, manchmal ohne unterm Sakko drüber. Das hätte er auch diesmal wieder so handhaben können: Geehrt worden wäre er für seinen Sieg bei den Deutschen Meisterschaften im Duathlon (ein Triathlon ohne Stehles schwächste Disziplin, das Schwimmen), WM-Silber und EM-Gold im Duathlon sowie den zweiten Platz bei den Triathlon-Europameisterschaften, alles in der AK 65.

Ein neues Gesicht auf der Bühne des Otto-Schott-Gymnasiums wäre Stehles Vereinskollege Peter Lang gewesen. Bei den Europameisterschaften im Ironman kam der Mann vom TCEC nach 10:17:04 Stunden ins Ziel – was ihm bei seinem ersten Langdistanz-Wettbewerb den zweiten Platz in der Altersklasse M18-24 einbrachte.

 

GEWICHTHEBEN

Bei allen drei Titelkämpfen, an denen Horst Jooß im vorigen Jahr teilnahm, schaffte er es aufs Treppchen. Der Mann vom AC Laubenheim wurde in der AK 75/bis 96 Kilogramm zum fünften Mal hintereinander Deutscher Meister. Es folgte der zweite Platz bei den Europameisterschaften und als Krönung des Wettkampfjahrs der Sieg bei den Weltmeisterschaften.

In Montreal ließ sich auch Erich Metten eine Medaille umhängen: In derselben Altersklasse wie Jooß, allerdings in der Gewichtsklasse bis 73 Kilo gewann der Gewichtheber des AC Weisenau Bronze.

Sein Mannschaftskamerad Oliver Kaiser gewann mit 92 Kilo im Reißen und 125 Kilo im Stoßen Silber bei den Europameisterschaften in der AK50/+105 Kilo.

 

LEICHTATHLETIK

53,63 Meter weit schleuderte Marcel Kunkel sein Sportgerät – damit wurde der Hammerwerfer des USC Mainz Deutscher Meister in der Altersklasse M45.

Für den TSV Schott Mainz waren zwei Speerwerfer erfolgreich: Lars Köhler als Deutscher Meister der M50 mit 54,26 Metern, und Urgestein Helmut Hessert (M70), der in Venedig Vizeeuropameister wurde.

 

FECHTEN

Die Niederlage gegen die favorisierten Italiener mussten sie einkalkulieren – aber weil es zu diesem Duell erst im Finale kam, durften sich die deutschen Säbelfechter, die zuvor Polen (30:10) und die USA (30:29) bezwungen hatten, über Silber bei den Veteranen-Weltmeisterschaften freuen. Mit dabei: Svend Berger vom Mainzer Turnverein von 1817.

 

BOWLING

Und auch ein Mainzer Bowler war mit der deutschen Mannschaft auf Erfolgskurs: Uwe Tscharke (BV Moguntia) kehrte von Seniorenweltmeisterschaften mit einer Medaille zurück – Bronze im 4er-Teamwettbewerb.

 

MINIGOLF

Hatten wir schon erwähnt, dass die Minigolfer des MGC Mainz alljährlich in allen… Ja? Dann nur als Ergänzung: Patrick Beringhausen, Markus Janßen sowie Alice und Roman Kobisch wurden zum siebten Mal in Serie Deutsche Mannschaftsmeister der Senioren. Das Ehepaar Kobisch erspielte sich die beiden Strokeplay-Titel.

In dieser Disziplin setzte sich Alice Kobisch auch bei den Europameisterschaften durch, wobei sie einen langen Atem und gute Nerven bewies: Die Entscheidung fiel erst im Stechen.

Ebenfalls im italienischen Trentino landeten Roman Kobisch und Markus Janßen mit der deutschen Mannschaft ganz vorne. Kobisch gewann zudem den Titel im Matchplay, Janßen holte Silber im Matchplay.

 

 

AKTIVE UND U23

KRAFTDREIKAMPF

Die Sportplakette in Gold erhält Karolina Moszynska. Die Athletin des Kraftsportvereins Mainz ging aus den Deutschen Meisterschaften in der Klasse bis 57 Kilogramm mit drei Titeln hervor: im Equipped-Dreikampf, im Kraftdreikampf Classic und im Kreuzheben.

Bei den Männern konnte Sascha Stendebach (Klasse bis 93 Kilogramm), gerade erst von einer Grippe genesen, zwar den Weltrekord im Kreuzheben von 373 Kilo nicht attackieren. Doch zehn Kilo weniger in dieser Disziplin plus 265 Kilo beim Kniebeugen und 200 Kilo beim Bankdrücken reichten deutlich, um seinen Titel erfolgreich zu verteidigen. Mit insgesamt 828 Kilo stemmte er mehr als 100 Kilo mehr als der Zweitplatzierte.

 

PARA-LEICHTATHLETIK

Mit diesem Sieg hat sich Tin-Fung Yap einen Platz in den Geschichtsbüchern der Para-Leichtathletik gesichert: Der Athlet der Behindertensportgemeinschaft ist der erste Deutsche Meister im Halbmarathon offenen Klasse der Sehbehinderten. Diese Meisterschaft erlebte ihre Premiere im Rahmen des Berliner Halbmarathons; der Mainzer lief mit seinem Guide Max Kirschbaum nah 1:23:51 Stunde durchs Ziel. Dafür gibt’s von der Stadt die Sportplakette in Gold.

 

WINDSURFEN

Pech hatte Jennifer Bender vom Surf-Club Mainz bei den Raceboard-Weltmeisterschaften in Warnemünde: Wegen Materialbruchs und eines Sturzes konnte sie in drei Rennen nicht starten, im Gesamtklassement reichten ihre Punkte trotzdem noch zum sechsten Platz.

 

BASEBALL

Als Vizeeuropameister kehrte Yannic Wildenhain von der U-23-EM zurück. Der Pitcher der Mainz Athletics musste sich mit der deutschen Auswahl im Finale Gastgeber Tschechien mit 1:4 geschlagen geben. Die Stadt Mainz verleiht dem A’s-Baseballer die Sportplakette in Silber.

Seine Kollegen aus dem Ballpark im Hartmühlenweg, Kevin Kotowski und der bisherige Spielertrainer Maximilian Boldt, belegten mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft den sechsten Rang.

 

RUDERN

Drinnen und draußen in bestechender Form präsentierte sich 2019 Jason Osborne: Der Topmann des Mainzer Ruder-Vereins wurde in Long Beach (USA) erstmals Leichtgewicht-Weltmeister auf dem Ruder-Ergometer. Mit 6:07,5 Minuten war er drei Sekunden schneller als der Italiener Martino Goretti.

Auf dem Wasser ließ er im Sommer in Luzern mit seinem Krefelder Partner Jonathan Rommelmann den Europameistertitel im leichten Doppelzweier folgen.

 

MINIGOLF

Hatten wir schon erwähnt, dass die Minigolfer des MGC Mainz… Hatten wir? Schon zweimal? Dann noch so viel: Bei den Deutschen Meisterschaften gewannen Stefanie Blendermann, Alice Kobisch, Nicole Gundert und Selina Krauss den Mannschaftstitel der Frauen. Blendermann setzte sich zudem im Strokeplay durch.

Sie schnitt auch bei den Weltmeisterschaften herausragend ab: Gold mit der Mannschaft, Gold im Mixed, Gold im Strokeplay, Bronze im Matchplay lautete ihre beeindruckende Bilanz.

Vizeweltmeister mit der deutschen Mannschaft wurden Marcel Noack, Lukas Neumann und Sebastian Piekorz. Neumann gewann außerdem Bronze im Strokeplay; im Kampf um den dritten Platz setzte er sich gegen Noack durch.

Die Stadt Mainz ehrt Lukas Neumann mit der Sportplakette in Gold und Selina Krauss mit derSportplakette in Silber.

 

LEICHTATHLETIK

Sportplaketten gehagelt hätte es am Dienstagabend für die Leichtathleten des USC Mainz. In Bronze für Johannes Nortmeyer, Tilman Jedlitschka, Marvin Bruchhausen und Fabian Bürckel, die ihre starke Saison mit dem Gewinn des Deutschen U-23-Meistertitels über 4x400 Meter krönten. Mit einer Zeit von 3:12,49 Minuten, die sowohl die Athleten als auch ihr Trainer Jürgen Bernhart für vollkommen utopisch erachtet hatten.

Speerwerfer Julian Weber, in den vergangenen Jahren immer wieder von Verletzungen ausgebremst, trug zum zweiten Platz des Deutschen Leichtathletik-Verbands bei den Team-Europameisterschaften mit seinem Disziplinsieg bei. Bei der WM in Doha belegte er den sechsten Rang. Die Stadt Mainz legt die Sportplakette in Silber drauf.

Und was anderes als die Sportplakette in Gold könnte es für Niklas Kaul geben? Der Zehnkämpfer, der schon in der Jugend alle internationalen Meisterschaften gewonnen hatte, an denen er teilnahm, wurde 2019 zunächst U-23-Europameister und krönte sich auch bei den Weltmeisterschaften in Doha sensationell zum König der Athleten.

Nach einem guten ersten Tag, wenn auch ohne Ausreißer nach oben, zeigte der USC-Athlet sich in der zweiten Hälfte des Wettkampfs nicht nur als der stabilste aller potenziellen Medaillenkandidaten, sondern haute auch drei Bestleistungen raus: 49,20 Meter mit dem Diskus, 5 Meter im Stabhochsprung, 79,05 Meter mit dem Speer – nebenbei Speerwurf-Weltrekord innerhalb eines Zehnkampfs. Dass er über die 1500 Meter die fehlenden sechs Zehntel auf Damian Warner und drei Sekunden auf Maicel Uibo aufholen würde, stand eigentlich außer Zweifel. Tatsächlich rannte Kaul in 4:15,03 Minuten mit der zweitbesten Zeit seiner Karriere ins Ziel. Deutlich vor der Konkurrenz. Und war in diesem Moment der jüngste Zehnkampf-Weltmeister aller Zeiten.

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Beck: „Nachahmens­werte Beispiele“

„Ohne die Leistungen aller anderen schmälern zu wollen war Niklas Kaul vom USC Mainz der absolute Überflieger“, sagt Günter Beck. „Aber für alle gilt, dass sie Disziplin, Können, Zielstrebigkeit und Leistungswillen bewiesen haben. Und sie haben nicht nur für sich selbst etwas erreicht, sondern auch dem Nachwuchs ein nachahmens­wertes Beispiel gegeben. Sie hatten in den entscheidenden Momenten den Willen, den ein Gewinner braucht um etwas besser, schneller oder treffsicherer zu sein.“

Anerkennung und Dank gelte aber auch all jenen, die hinter solchen Leistungen stehen: Trainerinnen und Trainern, Betreuerinnen und Betreuern, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten und nicht zuletzt den jeweiligen Familien, sagt der Sportdezernent. „Und sicher sind die Erfolge, die Medaillen und Pokale nicht der einzige Lohn. Auch das Gemeinschaftserlebnis, zusammen gekämpft und gewonnen zu haben, macht den Sport so attraktiv. Hoffen wir, dass wir in absehbarer Zeit erneut herausragende Erfolge von Mainzer Sportlerinnen und Sportler hier kommunizieren dürfen.“

 

SPORTAUSMAINZ.de wird in den nächsten Wochen in loser Folge einige der genannten Sportlerinnen und Sportler porträtieren.

 

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