Zweite Bundesliga | Gert Adolphi | 12.03.2020

Auswärts hat's ja auch geklappt

Tischtennis-Zweitligist FSV Mainz 05 geht als Außenseiter, aber zuversichtlich ins Spiel gegen den Tabellenführer TTC Bad Homburg.
Könnte am Sonntag als Zuschauermagnet dienen: Cedric Meissner.
Könnte am Sonntag als Zuschauermagnet dienen: Cedric Meissner. | Bernd Eßling

Mainz. Die Chancen des FSV Mainz 05 auf die Titelverteidigung in der Zweiten Tischtennis-Bundesliga sind deutlich geschrumpft. Daran würde auch ein Heimsieg am Sonntag im Spitzenspiel gegen Tabellenführer TTC Bad Homburg nichts ändern (Beginn: 14 Uhr).

Die 05er können nach Punkten zwar mit ihren Gästen gleichziehen, doch 25 Zähler Rückstand im Spielverhältnis lassen sich auch in den danach noch ausstehenden drei Begegnungen nicht mehr aufholen. „Die Heimniederlage gegen unseren Angstgegner aus Hilpoltstein am vorigen Spieltag hat uns das Vorhaben vermiest“, sagt Cheftrainer Marcel Müller.

Das ändere nichts an der Zielsetzung für Sonntag: „Wir können zwar nicht mehr aus eigener Kraft an Bad Homburg vorbeiziehen, versuchen aber trotzdem zu punkten.“ Seit langer Zeit gehe sein Team allerdings wieder einmal als Außenseiter in eine Begegnung. Müller sieht den Druck auf Seiten der Gäste, die ihre Bereitschaft aufzusteigen, kundgetan haben. Das Aufstiegsrecht behielten sie, selbst wenn die Mainzer in den nächsten Wochen noch vorbeizögen, doch mit dem Makel, den Sprung nur als Zweiter geschafft zu haben, wollen die Bad Homburger nicht in die TTBL einziehen.

Diesmal kein Überraschungseffekt

„Ich schätze den TTC stärker ein als uns“, sagt Müller. „Aber wir haben in Bad Homburg gewonnen, also können wir auch zu Hause gewinnen.“ Wenn sein Team die Chance bekomme, werde es sie auch nutzen.

Beim 6:4 in der Hinrunde entschieden die 05er beide Doppel zu ihren Gunsten, dazu kamen zwei Siege von Luka Mladenovic und je einer von Simon Berglund und Cedric Meissner. „Im Doppel hatten wir bewusst etwas riskiert“, erläutert der Trainer. „Das lässt sich nicht wiederholen, der Überraschungseffekt ist jetzt weg.“

Mehr Zuschauer erwartet

Erschwerend kommt hinzu, dass die Mainzer in der Rückrunde etwas von ihrer Stärke in den Doppeln eingebüßt haben; von zehn Eingangspartien gewannen sie nur vier. Müller setzt allerdings darauf, dass seine Mannschaft von der Umstellung nach der Hinrunde profitiert. Der an Position zwei vorgerückte Maciej Kubik ist eher in der Lage, im vorderen Paarkreuz zu punkten, als Simon Söderlund. „Wir werden in allen Mannschaftsteilen unsere Chancen bekommen“, sagt der Trainer. „Es wird darauf ankommen, dass wir sie nutzen.“

Müller, dessen Kaderplanung für die nächste Saison bereits abgeschlossen ist (05er weichen vom Beuteschema ab) rechnet mit vielen Zuschauern. In seiner hessischen Heimat hat er gehört, dass Meissners überraschender Sieg bei den Deutschen Meisterschaften gegen Topfavorit Patrick Franziska weitere Interessenten anlockt, die sich den 19-Jährigen einmal live anschauen wollen.

 

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