Verbandsliga Damen | Peter H. Eisenhuth | 23.05.2025

Erst Wadenkrampf, dann großer Kampf

Den Kipppunkt überstanden: Die DJK TV Mainzer Sand hat nach dem 5:4 in Landau den Verbleib in der Damen-Verbandsliga fast sicher. Am Sonntag wollen die Aufsteigerinnen das „fast“ streichen.

Landau. Laura Volk hatte sich richtig entschieden. Einen Tag vorher von Übelkeit geplagt, trat die Nummer zwei der DJK TV Mainzer Sand zwar in Landau zu ihrem Einzel an, „aber topfit war sie nicht“, berichtete Julia Harth. Selbst in optimaler Verfassung wäre es unwahrscheinlich gewesen, Ana Sabikova, eine der beiden Slowakinnen im Team der Pfälzerinnen, zu schlagen.

Beim Stand von 0:5 im ersten Satz gab Volk deshalb auf, um ihre Kräfte fürs Doppel zu schonen; dass ihr Team deren zwei gewinnen musste, wusste sie zu diesem Zeitpunkt genauso wenig, wie sie ahnen konnte, welcher Fight ihr an der Seite ihrer Kapitänin bevorstand. „Das war ein ganz schöner Kampf“, kommentierte Harth das 7:6, 7:6 gegen Taleja Bauer/Fabienne Nowak.

Sie selbst hatte sich gegen Bauer mit 6:3, 6:3 durchgesetzt. Trotz Wadenkrämpfen. „Ich habe mich durchgebissen, um das Spiel zu Ende zu bringen, und irgendwie ist es mir gelungen, den Matchball zu verwandeln“, erzählte die Mannschaftsführerin. „Danach bin ich zum Netz gehumpelt.“ Gut für sie, dass sie in der ersten Einzelrunde an der Reihe war und viel Zeit hatte, sich zu erholen.

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Nerven des Trainers strapaziert

Dennoch schien das Match der beiden angeschlagenen Mainzerinnen auf ein rasches und erfolgloses Ende zuzusteuern. 0:4 lagen sie im ersten Durchgang ihres ersten gemeinsamen Doppels zurück, bis dahin harmonierten sie noch nicht gut. An Kampfgeist jedoch mangelte es ihnen nicht, und über den fanden sie ins Spiel.

Zum Kipppunkt hätte im zweiten Tiebreak der Volley bei 6:4-Führung werden können, den „ich niemals verschlagen darf, aber trotzdem verschlagen habe“, sagte Julia Harth. Zwei Ballwechsel später stand es 6:7, den Landauer Satzball allerdings musste das DJK-Duo nicht abwehren, weil Bauer ein Doppelfehler unterlief. Wenig später hieß es dann Spiel, Satz, Sieg und Mannschaftssieg für die Gäste – sehr zur Freude auch von Trainer Kai Heinicke. „Seine Nerven hatten wir ziemlich strapaziert“.

Für die Punkte in den Einzeln hatten neben Harth auch Luise Luczak und Cornelia Bracale gesorgt. Christina Bednarczyk, die neue Nummer eins des Aufsteigers, unterlag Ivana Gresova in zwei Sätzen. „Sie arbeitet mit Kai an ein paar Sachen, die sie braucht, wenn sie im Sommer internationale Turniere spielen will“, erläuterte Harth. „Da ist sie noch zu fehleranfällig, auch der Aufschlag kam noch nicht wie gewünscht. Aber ihre Gegnerin hat auch schlau gespielt und Fehler herbeigeführt.“

Dababi verpasst den Matchtiebreak

Zu fehleranfällig agierte auch Salima Dababi an fünfter Position. Eine Woche zuvor noch krankheitsbedingt ausgefallen, machte sich im ersten Satz ihre fehlende Matchpraxis bemerkbar. „Salima war unsicher und hat zu viel aus dem Arm gespielt“, schilderte ihre Kapitänin, „Fabienne Nowak war besser im Rhythmus.“ Zwar steigerte Dababi nach dem 0:6 deutlich und hatte im zweiten Durchgang beim Stand von 6:5 sogar Satzball – „aber den konnte sie leider nicht nutzen, und im Tiebreak ging gar nichts mehr“.

Angesichts des Unentschiedens nach den Einzeln rechneten die DJK-Frauen damit, dass die Gastgeberinnen ihre beiden Spitzenspielerinnen in unterschiedliche Doppel stellen würden. Dass sie stattdessen beide Slowakinnen zusammenpackten, ließ Bednarczyk/Luczak vorne zwar trotz Gegenwehr auf verlorenem Posten stehen, dafür aber brachten Dababi/Bracale und ihr Match sicher und Volk/Harth ihres auf der letzten Rille nach Hause.

„Wir sind sehr glücklich, dass wir nach zwei Spieltagen mit ausgeglichener Bilanz dastehen“, resümierte Harth. „Wenn uns noch ein Sieg gelingt, haben wir den Klassenverbleib sicher.“ Das wollen sie und ihre Mitstreiterinnen im ersten Heimspiel am Sonntag (10 Uhr) gegen Blau-Weiss Maxdorf bewerkstelligen.

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