Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 23.08.2019

Intensität auf Rasen und Rängen

Rasanter Offensivfußball oder zähes Ringen im Mittelfeld? Der FSV Mainz 05 empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Borussia Mönchengladbach.
Beim jüngsten Aufeinandertreffen mit Borussia Mönchengladbach verlor Robin Quaison beinahe seine Hose und die 05er mit 0:1.
Beim jüngsten Aufeinandertreffen mit Borussia Mönchengladbach verlor Robin Quaison beinahe seine Hose und die 05er mit 0:1. | Bernd Eßling
Zu einem teuren Spaß wurde die Partie für den von den Ordnern abgeführten Herrn, der sich als Flitzer in Klamotten betätigte und dafür die dem Verein vom DFB auferlegte Geldstrafe von 3000 Euro bezahlen muss.
Zu einem teuren Spaß wurde die Partie für den von den Ordnern abgeführten Herrn, der sich als Flitzer in Klamotten betätigte und dafür die dem Verein vom DFB auferlegte Geldstrafe von 3000 Euro bezahlen muss. | Bernd Eßling

Mainz. Keine Frage, es handelt sich im eine außergewöhnliche, im Bundesligafußball einmalige Konstellation, wenn sich am Samstagnachmittag zwei beste Freunde mit ihren Mannschaften gegenüberstehen. Für die Protagonisten der Berichterstattung dieser Tage allerdings scheint dieser Umstand keine Rolle zu spielen.

„Es geht nicht um Sandro Schwarz gegen Marco Rose“, sagt Letzterer, der mit Borussia Mönchengladbach beim FSV Mainz 05 antritt. „Wir haben beide wichtige Aufgaben vor der Brust, und wir werden beide an den Ergebnissen gemessen. Es geht nicht um unsere Freundschaft, sondern um die Verantwortung, die wir unseren Vereinen gegenüber haben.“ Sätze, die auch von Schwarz stammen könnten.

Identische Spielweise

Zu den spannenden Fragen in der Arena am Europakreisel wird die gehören, ob die beiden Teams einander aufgrund neutralisieren werden oder ob aus der weitgehend identischen Spielweise, die ihre Trainer präferieren, ein attraktives Spiel entstehen wird. „Wir entwickeln beide große Freude daran, in beide Richtungen aktiv sein zu wollen“, sagt Schwarz, „gegen den Ball und in der Umschaltbewegung.“ Daraus kann rasanter Offensivfußball entstehen – aber auch ein zähes Ringen im Mittelfeld.

„Wir müssen aber nicht darüber nachdenken, wie wir Gladbach überraschen können“, sagt Schwarz. Es gehe schlicht darum, die eigenen Inhalte abzurufen und die richtigen Schlüsse aus der Analyse der bisherigen Spiele der Borussia unter Rose in Meisterschaft, Pokal und Vorbereitung zu ziehen. Was seine Elf zuletzt in Freiburg über 80 Minuten – und im DFB-Pokal beim FCK nicht ganz so lange – gezeigt habe, sei vom Grundsatz her richtig und gut gewesen. „Wir wollen wieder so zahlreiche Angriffe starten“, lautet die Vorgabe. Diesmal jedoch sollen diese Aktionen konsequenter zu Ende gebracht werden, „mit noch besseren Entscheidungen im letzten Drittel“.

Von Verunsicherung keine Spur

Von einer Verunsicherung seiner Akteure, nach der Schwarz bei der Pressekonferenz unter der Woche gefragt wurde, könne keine Rede sein. „Wir haben zwei Spiele lang nicht getroffen“, sagte er, „das kommt vor im Leben.“ In der Frühphase der vorigen Saison passierte diese den Mainzer gar fünfmal hintereinander. „Aber wir hatten doch in Freiburg nicht das Gefühl, dass eine verunsicherte Mannschaft auf dem Platz stand. Und in den Trainingseinheiten sind alle mit maximaler Bereitschaft dabei. Wir wollen beibehalten, was gut war und verbessern, was nicht so gut war.“

Sehr gut war die Stimmung in der Arena am Europakreisel in den letzten Partien der vorigen Saison. Auf eine Atmosphäre wie bei den Siegen gegen RB Leipzig und zum Abschluss gegen die TSG Hoffenheim setzt Sandro Schwarz am Samstag erneut. Intensität auf dem Rasen und von den Rängen – diesen Geist wünscht sich der 05-Trainer für das erste Heimspiel der neuen Saison.

 

Siehe: „Nicht mein Anspruch, der geilste Trainer zu sein“ – Sandro Schwarz im Interview.

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