Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 06.01.2019

Bereit, den Platz umzupflügen

AUS DEM TRAININGSLAGER: Seit Sonntag bereitet sich der FSV Mainz 05 im andalusischen Estepona auf die Bundesliga-Rückrunde vor. Karim Onisiwo musste kurzfristig passen.
Erste Anweisungen gab Sandro Schwarz am Sonntagnachmittag in entspannter Atmosphäre.
Erste Anweisungen gab Sandro Schwarz am Sonntagnachmittag in entspannter Atmosphäre. | Peter H. Eisenhuth
Nach ein paar Stunden Flug und Busfahrt schaden Dehnungsübungen unter Anleitung von Athletiktrainer Jonas Grünewald nicht.
Nach ein paar Stunden Flug und Busfahrt schaden Dehnungsübungen unter Anleitung von Athletiktrainer Jonas Grünewald nicht. | Peter H. Eisenhuth
Ganz neu für die 05er (und fast fertig): das Complejo Deportivo Arroyo Enmedio.
Ganz neu für die 05er (und fast fertig): das Complejo Deportivo Arroyo Enmedio. | Peter H. Eisenhuth
Einer derjenigen, die das erste Training in Estepona wegen kleinerer Blessuren ausließen, war Alexandru Maxim.
Einer derjenigen, die das erste Training in Estepona wegen kleinerer Blessuren ausließen, war Alexandru Maxim. | Peter H. Eisenhuth

Estepona. Eigentlich ist es keine schlechte Quote: 29 Spieler hatte der FSV Mainz 05 für sein Winter-Trainingslager in Estepona angekündigt, 28 stiegen am Sonntagvormittag tatsächlich in Frankfurt in den Flieger. Der eine, der den Abflug gemacht hatte, war nicht René Adler – dass der Torwart in Mainz bleiben würde, um sein Rehaprogramm fortzusetzen, war ebenso geplant wie Leandro Barreiros Verzicht auf die Reise; der A-Jugendliche bereitet sich aufs Abitur vor.

Kurzfristig absagen musste vielmehr Karim Onisiwo wegen eines grippalen Infektes. Denkbar ist, dass der Österreicher in den kommenden Tagen den Kollegen folgen wird. „Wir werden sehen, ob das Sinn ergibt“, sagte Sandro Schwarz am späten Nachmittag nach der ersten Trainingseinheit.

Diejenigen, die sich seit Sonntag unter andalusischer Sonne auf die Bundesligarückrunde vorbereiten, dürften keinen Grund zur Klage haben. Das Trainingsgelände Complejo Deportivo Arroyo Enmedio ist fußläufig vom Mannschaftshotel entfernt, der dunkelgrün leuchtende Rasen war bislang unberührt. Das erste Mal, dass jemand Sandro Schwarz einen nagelneuen Platz zur Verfügung stellt? „Nein“, sagte der Cheftrainer auf Nachfrage, „in Eschborn gab es das auch schon. Allerdings handelte es sich dabei um einen Ascheplatz…“

Erste Einheit zum Reinkommen

Mit den kleineren Unzulänglichkeiten der neugestalteten Anlage haben Spieler und Trainerstab der 05 nichts zu tun. Weder muss es sie stören, dass der Kiesweg zu den kleinen Holztribünen erst am Dienstag fertiggestellt werden wird, weil der Dreikönigstag, in Spanien einer der höchsten Feiertage, auf einen Sonntag fällt und deshalb der Montag quasi ersatzweise arbeitsfrei ist. Noch werden sie mit dem Problem konfrontiert, dass es auf der Anlage außer in der Mannschaftskabine noch keine Toiletten gibt. Aus Fußballersicht spannend bleibt allerdings die Frage, ob der Rasen den Anforderungen gewachsen ist. „Bis Samstag werden wir den Platz umpflügen“, kündigte Schwarz lachend an.

Die erste Arbeitseinheit war, wie immer in solchen Trainingslagern nach frühem Aufstehen (Schwarz: „Für manche war das heute Morgen früh“) und Anreise mehr zum Auflockern, zum Reinkommen gedacht. Ernst wird es ab Montag, wenn vormittags eine Sitzung mit Videoanalyse des Marienborn-Spiels von Samstag auf dem Programm steht (Schwerpunkte: Offensiv- und Tiefenspiel), bevor es auf den Platz geht.

Anzeige

Mit verbundenen Augen über die Schnellstraße

In den folgenden Tagen müssen die Profis in der Regel zweimal täglich ran, Ausnahmen bilden der Mittwoch, der Tag nach dem Test gegen Standard Lüttich, und der Freitag, der Tag vor den Tests gegen den SC Freiburg. Bis Mitte der Woche will Schwarz vor allem das Spiel in die Tiefe in den Mittelpunkt stellen, am Donnerstag komme das Kettenverhalten hinzu.

Nicht geplant sei ein spezielles Teamevent, erzählte der Trainer. Er zeigte sich aber durchaus kreativ: Vielleicht könne man die Spieler mit verbundenen Augen die Schnellstraße zwischen Hotel und Trainingsgelände überqueren lassen. „Und der Hintermann muss coachen. Wir werden dann aber am Samstag wohl keine zwei Spiele gegen Freiburg bestreiten können…“

Alle Artikel von Fußball (Bundesliga)