red | 26.08.16

Noack sichert den neuen Mannschaftsweltrekord

Doppel-Gold für die deutschen Minigolfer gab es bei den Europameisterschaften im portugiesischen Vizela. Im Männerwettbewerb war MGC-Spieler Marcel Noack der Matchwinner für das deutsche Team.

Vizela. Nervenschonend waren die Teamwettbewerbe bei den Minigolf-Europameisterschaften in Vizela (Portugal) nicht gerade, aber das gute Ende blieb schließlich den beiden deutschen Teams vorbehalten. Die Damen, in diesem Jahr ohne Mainzer Mitwirkung, holten sich den vor zwei Jahren verlorenen Titel zurück, sie setzten sich am Ende mit vier Schlägen Vorsprung vor Österreich durch. Titelverteidiger Schweiz wurde abgeschlagen Vierter hinter Tschechien.

Einen wahren Minigolf-Krimi lieferten die Männerteams, bei denen sich früh abzeichnete, dass die Medaillen nach Schweden, Tschechien und Deutschland gehen sollten. Aber in welcher Reihenfolge? Zeitweise lagen die drei Teams nur zwei Schläge auseinander, noch vor der letzten von acht Runden war für alle drei noch Gold möglich. Auf der Betonanlage wurden extrem gute Ergebnisse erzielt, nicht wenige Akteure blieben im Rundenschnitt auf den großen Betonbahnen unter jenem auf den an sich einfacheren Eternitbahnen.

Nach verhaltenem Start lief das deutsche Team besonders auf den Betonbahnen zu großer Form auf. Der amtierende Mainzer Weltmeister Marcel Noack sicherte als Schlussspieler mit einer 21 im zweiten Durchgang den neuen Mannschaftsweltrekord von 138 Schlägen, ein Rundenschnitt von 23 Schlägen. Trotz ähnlich starker Ergebnisse in den weiteren Runden auf Beton konnte sich Team Deutschland nicht entscheidend absetzen.

Schweden profitiert von Schwächen der Deutschen

Immerhin acht Schläge Vorsprung vor Schweden nahm man mit in die letzte Runde auf den kleinen Eternitbahnen. Doch nachdem vier Spieler den Schlussdurchgang beendet hatten, lag Schweden um einen Schlag vorne, profitierte von Schwächen der deutschen Spieler an den Positionen zwei bis vier.

Doch auch dies sollte noch nicht die Entscheidung sein. Das deutsche Team spielte nicht in denselben Startgruppen wie die Schweden, so dass, nachdem die beiden letzten Deutschen Dennis Kapke (Arheilgen) und Marcel Noack ihre Runde beendet hatten, das nervenaufreibende Warten begann. Mit zwei Assen auf den letzten beiden Bahnen hätte Noack den Sack bereits zuschnüren können, doch er benötigte jeweils zwei Versuche, so dass die Schweden noch eine theoretische Titelchance behielten.

Die letzten beiden Schweden auf der Runde durften sich auf den letzten acht zu spielenden Bahnen keine Zwei mehr erlauben, um noch ins Stechen um Gold zu kommen. An der letzten Bahn des Schweden Trulsson passierte es: Durch seine zwei Schläge sicherte er dem deutschen Team die Goldmedaille. Grenzenloser Jubel bei beiden Mannschaften, nach der Doppelweltmeisterschaft im Vorjahr nun also auch die doppelte Europameisterschaft.

Vor den Entscheidungen im Einzel – Strokeplay am Freitag, Matchplay am Samstag – liegt Marcel Noack auf Rang sechs in Lauerstellung, vier Schläge hinter den Medaillenrängen und sechs hinter dem führenden Tschechen Marian Strasko, der auf Beton mit 87 Schlägen in vier Runden einen neuen Weltrekord aufstellte.

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