Erfahrung wird Mangelware
Mainz. Einen Vorteil hat es ja für den TSV Schott Mainz, das erste Pflichtspiel des Jahres beim 1.FC Kaiserslautern bestreiten zu müssen: Am Samstagnachmittag haben Sascha Meeth und seine Leute die vielleicht schwerste Aufgabe, die zwischen dem Ende der Winterpause und Saisonschluss zu bewältigen ist, hinter sich. Und da es sich um das Spitzenspiel des Tabellenführers beim nur einen Punkt zurückliegenden Tabellenzweiten handelt, dürften die Sinne auch gleich ausreichend geschärft sein.
Wenige Tage nach seiner Vertragsverlängerung (und der seines kompletten Trainerteams) aber plagen Sascha Meeth einige Personalsorgen, die einen Schatten auf die gelungene Vorbereitung werfen. Konstantin Fring hat wegen einer Augenentzündung noch gar nicht trainiert, Manuel Schneider schleppt einen Infekt mit sich herum, und Jonas Raltschitsch muss seit einer Woche grippal geschwächt passen. „Die drei fallen am Samstag aus, und bei Leon Kern müssen wir abwarten, ob er nach einer leichten Gehirnerschütterung einsatzfähig ist.“
Aufstieg nicht thematisiert
Falls nicht, fehlen dem Spitzenreiter vier körperlich starke Leute – „das macht die Sache sehr schwer“, sagt der Coach. „Die Erfahrung, die unserer ansonsten jungen Mannschaft dadurch verlorengeht, können wir nicht kompensieren.“ Auch nicht mit Issaka Mouhaman, der im Winter zum Kader gestoßen ist; der Mittelfeldspieler, der früher Stammspieler der 05-A-Junioren in der Bundesliga war, bevor er zum Regionalligisten 1.FC Nürnberg II wechselte, ist auch erst 21 Jahre alt. Nur gut, dass Defensivmann Yannick Rinker noch zwei Spiele zur Verfügung steht, bevor er wegen seines Studiums für den Rest der Runde aussteigt.
Ausstieg und Aufstieg trennt nur ein Buchstabe. Und die Tatsache, dass Meeth über Letzteren nicht reden mag. Nicht, dass er sich dagegen wehren würde, mit dem TSV Schott in der nächsten Saison einen zweiten Anlauf in der Regionalliga zu nehmen. „Aber die Oberliga ist so stark und ausgeglichen, dass wir nicht sagen können, wir wollten unbedingt nach oben.“
Meeth erwartet späte Entscheidung
Zur Erinnerung: Hinter den Mainzern (38 Punkte) und der FCK-Zweiten (37) folgen in Eintracht Trier (36), die SV Elversberg II (34), Wormatia Worms und der TuS Koblenz (je 33) vier weitere potenzielle Titelkandidaten. Spannung an den nächsten 15 Spieltagen scheint garantiert. „Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung über die Meisterschaft und den Vizemeister, der in die Aufstiegsrunde geht, erst ganz spät fallen wird.“
An der Karlsbader Straße werden sie daran arbeiten, dann noch im Rennen zu sein.
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