Verbandsliga Damen | Peter H. Eisenhuth | 10.05.2023

Eindrucksvoll angemeldet

„Bescheiden, aber ehrgeizig“: Die Tennisspielerinnen des TSC Mainz gewinnen ihr erstes Spiel nach dem Abstieg in die Verbandsliga bei Bürgerweide Worms mit 9:0.
Makellos: Magdalena Böhmer gewann ihr erstes Einzel in dieser Saison ohne Spielverlust.
Makellos: Magdalena Böhmer gewann ihr erstes Einzel in dieser Saison ohne Spielverlust. | Archiv/Eßling

Worms. Lang, sehr lang ist’s her, dass die Ersten Damen des TSC Mainz in der Verbandsliga aufschlugen. Vor fünf Jahren traten sie für eine Saison in der Zweiten Bundesliga an, die Zweite Mannschaft spielte damals noch in der Oberliga. Nach dem trotz Klassenverbleib erfolgten freiwilligen Rückzug folgten für das Team um Hannah Müller vier Oberligajahre – und in der vom Tod des Herren-40-Spielers Johannes Ries überschatteten vorigen Spielzeit der Abstieg in die fünfthöchste Klasse.

In der haben sich die Mainzerinnen eindrucksvoll angemeldet: Mit 9:0 setzten sie sich in der auf Wunsch der Gastgeberinnen um eine Woche vorgezogenen Partie beim TC Bürgerweide Worms durch. „Zu Saisonbeginn weiß man ja nie, wo man steht“, sagt die Kapitänin, „aber das war ein gelungener Auftakt. Es war ein gutes Gefühl, ganz befreit in die Doppel zu gehen und einfach was auszuprobieren.“

Sehr eng war es in zwei Einzeln geworden; sowohl Paula Vradelis an Position vier als auch Müller selbst mussten in den Matchtiebreak. „Den spiele ich ja ganz gerne“, sagte die Mannschaftsführerin, die Charlotte Jacob als Nummer eins abgelöst hat. „Ich hätte trotzdem gerne nach zwei Sätzen Schluss gemacht, aber ich habe den zweiten ein bisschen verzockt.“ Nach 3:0-Führung gab sie den Durchgang mit 3:6 ab – „das kann passieren, sollte es aber nicht“.

Auf die Linie geklatscht

Ein Grund dafür war freilich, dass Jana Wagner auf der anderen Seite des Netzes ihre Spielweise verändert und sie damit auf dem falschen Fuß erwischt habe, erkannte Müller an. „Das hat sie sehr gut gemacht, sie ist verdient in Führung gegangen, und es ging dann auch relativ schnell.“

Im Matchtiebreak lief das Duell über 3:3 und 6:6, bis Müller mit 9:6 vorne lag. Und dann? Glaubte sie beim nächsten Ballwechsel, der Schlag ihrer Gegnerin lande im Aus, tatsächlich fiel er noch ins Feld. Die nächste Chance, den Sack zuzumachen, ließ sie bei einem Netzangriff ungenutzt. Doch aller guten Matchbälle sind drei – am Ende eines sehenswerten Ballwechsels verschätzte sich Wagner mit dem Landepunkt der Kugel, Müllers Longlineschlag klatschte zum 10:8 auf die Linie.

Die Mainzer Ambitionen umreißt Hannah Müller mit „bescheiden, aber ehrgeizig“. Die Anspruchshaltung der Mannschaft sei es, in der oberen Tabellenhälfte zu landen, vom direkten Wiederaufstieg spricht die Kapitänin nicht, dagegen wehren würde sich am Ebersheimer Weg allerdings niemand. „Wir sind erstmals mit zwei Teams in einer Liga vertreten, da wäre es schick, wenn eine hochginge.“

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