Matchtiebreak im letzten Doppel entscheidet
Bad Neuenahr. Sie hatten Schlimmeres befürchtet, die Tennisspielerinnen des TSC Mainz 1. „Wir sind davon ausgegangen, dass die Gegnerinnen mit mehr Leuten aus der Oberliga antreten“, sagte Sabina Schmidbauer. Tatsächlich aber begnügte sich der HTC Bad Neuenahr 2 zum Verbandsligaauftakt damit, an den ersten beiden Positionen Mia Keuler und Fabienne Schmidt aufzubieten und die übrigen Plätze mit originären Akteurinnen der Zweiten Mannschaft zu besetzen.
Keuler und Schmidt waren als Nummern fünf und sechs auch am letzten Spieltag der vorigen Oberligasaison dabei, als der als Absteiger feststehende TSC der HTC-Ersten in der Ingelheimer Halle mit 0:9 unterlag. Damals gaben sie gegen Christina Manß und Magdalena Böhmer nur drei Spiele beziehungsweise eines ab, diesmal setzten sie sich mit mehr Mühe gegen Schmidbauer und Valentina Rinaldi durch – vermochten den Mainzer 5:4-Sieg aber nicht zu verhindern.
Erst mal einfinden
„Wir mussten uns alle erst mal in der Saison einfinden“, berichtete Schmidbauer. Ihr selbst gelang dies im zweiten Satz, nachdem sie den ersten komplett verschlafen und mit 0:6 abgegeben hatte. Wegen einer Entzündung in der Hüfte habe sie zuletzt wenig gespielt, mit etwas mehr Praxis wäre womöglich der Matchtiebreak dringewesen, statt mit 5:7 auch im zweiten Durchgang den Kürzeren zu ziehen.
Begeistert zeigte sich die Kapitänin vom Zweier-Einzel, in dem sich Rinaldi und Schmidt „einen Winner nach dem anderen auf die Linie gebombt haben“. Die Italienerin, die ihr erstes Medenrundenspiel für den TSC bestritt, holte sich nach 3:6 den zweiten Durchgang mit 6:1, vermochte diese Dominanz im Matchtiebreak jedoch nicht aufrechtzuerhalten und unterlag mit 7:10. „Sehr schade“, sagte Schmidbauer, „das wäre ein Big Point gewesen. So haben wir es in den Einzeln irgendwie zum 3:3 geschafft.“
Richtig entschieden
Julia Drescher, die Aufsteigerin des vorigen Jahres am Ebersheimer Weg, setzte sich gegen die ähnlich stark eingeschätzte Lena Linder glatt in zwei Sätzen durch. Elise Barnstedt musste gegen Paula Mina Sand härter kämpfen, bewies aber den Biss und die Nerven, zweimal im Tiebreak die Oberhand zu behalten. Und hinten überraschte Marlene Holbach, eigentlich die Kapitänin der in der Rheinhessenliga beheimateten Dritten Mannschaft mit ihrem 6:3, 6:3 gegen Franziska Hache.
„Vor den Doppeln haben wir lange überlegt, in welchen Besetzungen wir antreten, aber als wir die gegnerische Aufstellung gesehen haben, waren wir nicht glücklich“, berichtete Schmidbauer. Letztlich aber sollte es sich als richtig erweisen, im Gegensatz zu den Gastgeberinnen die Nummern eins und zwei nicht zusammenzupacken. So unterlagen Rinaldi/Barnstedt zwar gegen Keuler/Schmidt, derweil sich Drescher und Anna Herding gegen Linder/Hache durchsetzten.
„Als diese beiden Matches beendet waren, fing bei Marlene und mir gerade der zweite Satz an“, sagte die Kapitänin. Und die Mainzerinnen standen unter Druck, nachdem sie den ersten Durchgang mit 3:6 gegen Sand/Echinger verloren hatten. „Unsere Gegnerinnen waren noch jung und nicht so doppelerfahren“, nannte Schmidbauer als einen Vorteil, wobei sich freilich nicht sagen ließ, dass sie und Holbach eine eingespielte Kombination wären.
Angefeuert wie beim Collegetennis
Aber sie bissen sich in die Partie, „von draußen hat Anna angefeuert wie beim Collegetennis, und das hat Marlene viel Selbstvertrauen gegeben. Irgendwann stand sie nur noch fünf Zentimeter hinterm Netz, und die Gegnerinnen haben sich nicht mehr getraut, ihre Richtung zu spielen“. Mit 7:5 ging der zweite Satz an das TSC-Duo, das den über den Mannschaftssieg entscheidenden letzten Durchgang mit 10:4 nach Hause brachte.
Eine ähnliche Konstellation mit Verstärkungen aus dem Oberligakader erwartet Sabina Schmidbauer, wenn die TSC-Erste am Sonntag beim TC RW Kaiserslautern 2 antritt. Die Zweite Mannschaft vom Ebersheimer Weg steigt in der nach dem Rückzug des TC Ludwigshafen-Oppau nur noch fünf Teams umfassenden Parallelstaffel am Sonntag zu Hause gegen den TC Schwarz-Weiss Landau in die Saison ein.
Aufsteiger DJK TV Mainzer Sand bekommt es in derselben Gruppe auswärts mit dem HTC Bad Neuenahr 3 zu tun.