Auch ohne Tore zufrieden
Speyer. Als Aufsteiger ändern sich die Maßstäbe. Verbandsliganeuling TSG Bretzenheim 46 ist gerade dabei, sich von seiner bisherigen Lebensversicherung „Offensiv“ zu trennen und die Einlage der Police neu zu investieren – „Defensiv“ verspricht derzeit offenbar den höher Ertrag. Zwar war es auch vor der Auswärtspartie beim FC Speyer 09 keine ausgemachte Sache, dass die Offensivkraft erneut ruht und die Defensive den Teilerfolg sichern muss. Mit dem 0:0 beim Oberligaasbsteiger war Trainer Timo Schmidt dennoch nicht unzufrieden.
Ein 4:4 hätte derzeit jedenfalls nicht im Bereich der Möglichkeiten gelegen, der Trainer merkt doch deutlich, dass ihm in der Besetzung der Offensivreihe nicht die volle Auswahl zur Verfügung steht. „Die Speyrer haben uns in der ersten Halbzeit etwas in die Bredouille gebracht, unser Nico Mock musste zweimal stark halten“, berichtete Schmidt, dass es vor der Pause wenn, dann eher Pfälzer Torerfolge gegeben hätte.
Kein Durchkommen durch die Mitte
Das Problem der Bretzenheimer Spiels: Weil das Stammpersonal von den Außenbahnen zuletzt nicht so viel trainiert hatte, wollte der Trainer das Spiel stärker durch die Mitte leiten – aber da war kein Durchkommen. Also musste zum Seitenwechsel dann doch Lukas Fischer ran, um zusammen mit Jacob Roden und Muhamed Yasar die vordere Linie zu besetzen. Mit bemerkenswertem Effekt. „Das war dann ein ganz anderes Spiel, wir konnten viel mehr Druck machen“, schilderte Schmidt.
Der Torerfolg blieb trotz des nun recht munteren Spiels allerdings aus, die Speyrer wussten ihren Kasten zu verteidigen. Immerhin hatte die TSG damit das Geschehen vom eigenen Tor wegverlagert. Irgendwie logisch, dass am Ende die Nullummer stand. „Da muss man eben mit leben“, sagt Schmidt, dass es ihm zwar lieber wäre, mal wieder mit herausgespielten Treffern zu punkten. Aber so ein Auswärtspunkt ist für das Saisonziel Klassenverbleib schließlich auch etwas wert. Und irgendwann ist die Riege da vorne dann auch wieder komplett.
FC Basara verhilft Hassia zum ersten Erfolg
Als Aufbaugegner für einen Oberligaabsteiger mit Problemen, sich in der Verbandsliga zurechtzufinden wollte der FC Basara beim Gastspiel in Bingen eigentlich nicht dienen. Doch das war die Rolle, die die Mannschaft am Hessenhaus erfüllte. Erst in der 70. Minute holte die Hassia sich den verdienten 1:0-Sieg ab, Yusuf Ürel schob zum Tor des Tages ein. Nur aus der Phase unmittelbar vor der Pause wurden gute Chancen des FC durch Samir Ouachchhen und Daisuke Fukuhara berichtet.
Eine Einschätzung von Seiten des Tabellenzehnten gab es diesmal nicht. Trainer Takashi Yamashita fehlte ebenso wie der Sportliche Leiter und Kotrainer Andreas Mayer, der zur selben Zeit den ebenfalls verhinderten Trainer der A-Klassenmannschaft, Gennadiy Smelyanskyy, vertrat. Kevin Miller, der auf der Bank saß, wollte die Leistung seiner Mannschaft ohne Rücksprache mit Yamashita nicht kommentieren – der zu einem Spiel, bei dem er nicht anwesend war, wohl auch kaum Erhellendes beitragen kann.
FC Basara Mainz: Pohlenz – Maki, Okuda, Okuno – Dahlem, Cande, Ghatas (75. Sengül), Er – Fukuhara, Ouachchen (86. Thai), Kuroda (60. Sato).