Oberliga | Peter H. Eisenhuth | 26.07.2022

Der robuste Feingeist bleibt bei Schott

Etienne Portmann wechselt nun doch nicht zu einem Regionalligisten, sondern geht mit dem TSV in die Oberliga. Johannes Gansmann kehrt zurück. Und der Verein verpflichtet zwei 19-Jährige.
Etienne Portmann (r.) kann zum Schlüsselspieler des TSV Schott in der Oberliga werden.
Etienne Portmann (r.) kann zum Schlüsselspieler des TSV Schott in der Oberliga werden. | Eva Willwacher

Mainz. Fünf Tage vor dem DFB-Pokalspiel gegen Hannover 96 vermeldet der TSV Schott drei Zugänge und, was noch wichtiger ist, Etienne Portmanns Verbleib. „Eti hat sich zwar anderweitig umgeschaut und war mit Eintracht Trier sogar im Trainingslager, hat sich jetzt aber doch für uns entschieden“, sagt Manager Till Pleuger. „Darüber freuen wir uns sehr.“

Dem neuen Trainer Aydin Ay steht damit der mit sechs Treffern in der Liga und weiteren im Pokal erfolgreichste Torschütze des Klubs in der zurückliegenden Regionalligasaison zur Verfügung. Und nicht nur das: Portmann hatte sich in seinem zweiten Jahr in der vierthöchsten Spielklasse zu einem der wichtigsten und konstantesten Schott-Akteure entwickelt. Galt er bis dahin als technisch begabter Offensivspieler, dem jedoch das auf diesem Niveau unabdingbare körperliche Element fehlt, wartete er plötzlich mit einer überraschenden Robustheit auf – der Feingeist überzeugte jetzt auch als Zweikämpfer. → Eti ante portas

Im Gesamtpaket zählte der zuletzt als vereinslos geführte Portmann zu jenen Schottlern, die das Zeug hatten, auch nach dem Abstieg des Klubs in der Regionalliga zu bleiben. Mit ihm gewinnt der Kader des Oberligisten, der im Mittelfeld die Abgänge von Jost Mairose (Kickers Offenbach), Giorgio Del Vecchio (FSV Frankfurt) und Nils Lihsek (Rot-Weiß Koblenz) verkraften muss, deutlich an Qualität. „Eti ist ein ganz wichtiger Baustein, sowohl auf seinen Positionen als auch als Typ“, sagt Pleuger.

Noch zwei Verstärkungen möglich

Zurückgekehrt an die Karlsbader Straße, von wo er vor einem Jahr zum Hessenligisten VfB Ginsheim gewechselt war, ist Johannes Gansmann. „Er war in den vergangenen Monaten ohne Verein“, sagt Pleuger vom Mittelfeldspieler, dem es in der Regionalliga nicht gelungen war, sein Potenzial abzurufen. „Jo soll sich im Training in aller Ruhe herankämpfen.

Neu in Mainz ist Kevin Floßmann, ein 19 Jahre alter Mittelfeldspieler, der in der vorigen Saison beim Nordost-Oberligisten Wacker Nordhausen 18-mal zum Einsatz kam. Bei den A-Junioren des SV Wehen Wiesbaden war Tawfeeq Johnson tätig, der den Angriff des TSV Schott verstärkt.7

„Damit geht unser Kader in Richtung voll“, sagt Till Pleuger. „Wir behalten uns noch ein, zwei Verstärkungen vor, aber mit dem vorhandenen Personal können wir bedenkenlos in die Saison gehen. Das ist eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Kräften.“ Der Manager lobt auch die Stimmung innerhalb der Gruppe. Neuzugang Pierre Merkel, der Senior im Kader, habe die Kollegen schon mal zu einem Grillabend bei sich eingeladen, am vorigen Samstag folgte ein solches Event auf dem Vereinsgelände. „Die Jungs haben Spaß zusammen“, sagt Pleuger, „das ist ein gutes Vorzeichen für die Saison.“

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