Peter H. Eisenhuth | 31.08.2021

Schnelle Siege und Matchtiebreak-Krimis

Der TC Boehringer Ingelheim ist mit drei Titeln der erfolgreichste Verein bei den Tennismeisterschaften des rheinhessischen Nachwuchses. Je zweimal setzen sich Spielerinnen und Spieler des TSC Mainz und des TSV Schott durch.
Starke Trainingsgruppe: Lia Keim und Tom Meinert vom TSV Schott Mainz dominierten bei den U-12-Mädchen beziehungsweise den U-10-Jungs.
Starke Trainingsgruppe: Lia Keim und Tom Meinert vom TSV Schott Mainz dominierten bei den U-12-Mädchen beziehungsweise den U-10-Jungs. | privat

Worms. Tom Meinert hatte es eilig. Verständlicherweise. Denn zum einen erweckte der Himmel über Worms keinen besonders vertrauenserweckenden Eindruck, und wer die Wahrscheinlichkeit erhöhen wollte, ohne Regenunterbrechung durchzukommen, musste sich sputen. Zum anderen wartete außerhalb des Platzes bereits seine Trainingspartnerin Lia Keim.

Die hatte das erste Finale bei diesen rheinhessischen Tennis-Jugendmeisterschaften auf der Anlage des TC Bürgerweide Worms gewonnen. Und auch sie war im Eiltempo zum Titel gerauscht – wie überhaupt durchs gesamte Turnier. In ihren vier Matches der U-12-Konkurrenz hatte die Vertreterin des TSV Schott Mainz insgesamt nur zwei Spiele abgegeben. Das Endspiel gehörte nicht dazu: Das entschied sie mit 6:0, 6:0 gegen Juli Strippel (TC Rot-Weiß Worms) für sich.

Bemerkenswert war der Durchmarsch insbesondere, weil Lia Keim eigentlich noch in der U10 hätte antreten dürfen. In der U12 war sie die einzige Teilnehmerin des Jahrgangs 2011, die anderen Spielerinnen waren ein bis zwei Jahre älter.

TC Gonsbachmühle stellt eine Meisterin

Allzu lange auf U-10-Dominator Tom warten musste Lia nicht. Er setzte sich mit druckvollem, nahezu fehlerfreiem Spiel, einer sehr sauberen beidhändigen Rückhand und für sein Alter sehr harten Vorhandschlägen mit 6:0 und 6:1 gegen Andre Littleton (TC Lörzweiler) durch – und gab im Turnierverlauf auch nur fünf Spiele ab. „Starke Trainingsgruppe“, sagte Mutter Marita Meinert, als sich der erfolgreiche Nachwuchs zum Foto aufstellte. Trainiert werden die beiden neuen Rheinhessenmeister im Übrigen von ihren Vätern Bastian Meinert und Oliver Keim.

Derweil es bei den U-10-Mädchen, die ihre Meisterin in einer Viererrunde ermittelten, unspektakulär zuging – die Mainzerin Lisa Winter vom TC Gonsbachmühle blieb ungeschlagen – ereignete sich in der männlichen U12 ein kleines Halbfinaldrama: Tom Wittstock (TC Boehringer Ingelheim) musste sich Tobias Bott vom TSV Schott in einem nervenaufreibenden Dreisatzkrimi geschlagen geben, nachdem er selbst fünf Matchbälle ausgelassen hatte.

Möglicherweise war das 6:3, 7:6, 12:14 auch eine Folge des anstrengenden Viertelfinalduells gegen den an zwei gesetzten Schottler Hannes Kunz. Denn das war ebenfalls über die volle Distanz gegangen; am Ende hatte Tom Wittstock die Nase mit 4:6, 7:6, 10:8 vorne. Sein Bezwinger Tobias Bott stand im Endspiel gegen Jannik Schrägle (TC Boehringer Ingelheim) auf verlorenem Posten – der Favorit setzte sich mit 6:0, 6:0 durch.

Harte Kämpfe bei U-14-Mädchen

Zwei weitere Titel gingen nach Ingelheim: Lewin Henkel schlug im Finale der männlichen U14 Mika Gubi vom TSC Mainz mit 6:3 und 6:0. Im nach kurzfristigen Absagen etwas ausgedünnten Feld der weiblichen U18 behielt Sabina Schmidbauer aus dem unlängst in die Regionalliga aufgestiegenen Ingelheimer Team gegen Elise Barnstedt von TV Grün-Weiss Mainz mit 6:1, 6:3 die Oberhand.

Ebenfalls zwei Sieger- beziehungsweise Siegerinnenpokale nahmen Talente des TSC Mainz in Empfang – und das wurde nicht nur zu einer Trainingsgruppen-, sondern sogar zu einer Familienangelegenheit: Rojda Sabokrouh gewann in der weiblichen U14 alle ihre drei Gruppenspiele, allerdings waren es hart umkämpfte Matches: gegen die Ingelheimerinnen Nuria Henkel und Blagica Lazarova mit 7:5, 6:3 beziehungsweise 7:6, 6:7, 10:5 sowie gegen Julia Drescher (SVW Mainz) mit 6:3, 2:6, 10:5.

Bei den U-16-Jungs gewann Kanida Sabokrouh das Finale gegenBen Häfner (Ingelheim mit 6:0, 6:3); die beiden hatten sich bereits vor einem Jahr eine Altersklasse tiefer gegenübergestanden.

Lob für die Veranstalter

René Jung (TC Gensingen) schließlich wurde Rheinhessenmeister der männlichen U18. Finalgegner Julius Grimm (TC Blau-Weiß Klein-Winternheim) hatte zuvor die an zwei und vier gesetzten Benjamin Weller im Matchtiebrak und Antonio Grupp in zwei Sätzen ausgeschaltet. Das Finale hingegen ging mit 6:4, 6:4 an Jung.

Hochzufrieden mit der Organisation zeigte sich Lisa Anthofer. „Die Veranstalter haben alles im Griff“, lobte die Mitarbeiterin des rheinhessischen Tennisverbands. „Und mit dem Wetter haben wir letztlich noch Glück gehabt – die Vorhersagen hatten uns ja eher befürchten lassen, dass wir lange Regenpausen einlegen müssen.“

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