Bundesliga Damen | Guido Steinacker | 29.05.2020

Den Anfang macht eine Bekannte

Die einstige Bretzenheimerin Stefanie Güter ist der erste Neuzugang, den Handball-Bundesligist FSV Mainz 05 für die kommende Erstligasaison präsentiert. Die 30-jährige Rückraumschützin wagt erstmals den Sprung ins Ligaoberhaus.
Als Spielerin der TSG Eddersheim kehrte Stefanie Güter (r.) nach ihrem Wechsel zum hessischen Drittligisten ab und an in die Bretzenheimer IGS-Sporthalle zurück. Nun wird die 30-Jährige bei Mainz 05 ihr Bundesligadebüt geben.
Als Spielerin der TSG Eddersheim kehrte Stefanie Güter (r.) nach ihrem Wechsel zum hessischen Drittligisten ab und an in die Bretzenheimer IGS-Sporthalle zurück. Nun wird die 30-Jährige bei Mainz 05 ihr Bundesligadebüt geben. | Bernd Eßling

Mainz. Der erste externe Zugang, den Handball-Bundesligist FSV Mainz 05 für den Kader seiner zweiten Erstligasaison präsentiert, kommt aktuell zwar aus dem hohen Norden, muss den Handballfans in der Landeshaupstadt allerdings nicht näher vorgestellt werden. Die rechte Rückraumposition wird künftig von der 30-jährigen Stefanie Güter besetzt, die in der Stadt von ihren zwei Spielzeiten bei der SG TSG/DJK Bretzenheim bestens bekannt ist.

Unter dem scheidenden 05-Trainer Thomas Zeitz war Güter einst ein wichtiger Faktor im Rückraum der Bretzenheimerinnen, mit denen sie 2015 den Zweitligaaufstieg feiern durfte. Dann aber entschloss sie sich, den Sprung in die höhere Klasse nicht mitzugehen und wechselte zum Drittligisten TSG Eddersheim. Dort war Güter vier Jahre lang Führungsspielerin und eine der erfolgreichsten Werferinnen der Liga. Vor der vergangenen Runde wagte die aus Gera stammende Linkshänderin dann mit 29 Jahren doch noch den Sprung in die Zweite Liga und wechselte zu Werder Bremen.

Noch einmal einen Schritt vorwärts 

Die Saison an der Weser verlief für sie wie für das Team sportlich gesehen mäßig erfolgreich, zum Zeitpunkt des Rundenabbruchs stand Werder auf einem Abstiegsplatz. Im Trikot des FSV Mainz 05 wird Güter erstmals im Handball-Oberhaus auflaufen. „Ich bin sehr dankbar, noch einmal einen Schritt weiter in meinem sportlichen Werdegang gehen zu dürfen und in der Bundesliga spielen zu können“, betont sie daher. Möglich wurde der Wechsel nur über die Kombination mit einer beruflichen Chance für die Sport- und Fitnesskauffrau. „Unser Dank gilt hier auch erneut Roland Schweisfurth Physiotherapie, mit dem wir das richtige Paket aus Sport und Job für Stefanie schnüren konnten“, betont 05-Handballmanagerin Eva Federhenn.

Güter bringe „die richtige Mischung aus Erfahrung und dem Willen, es noch einmal wissen zu wollen“ mit nach Mainz, begründet Federhenn das Interesse des Vereins an der 30-Jährigen. „Gerade von ihrer Erfahrung werden das Team und besonders auch unsere beiden jungen Linkshänderinnen Franziska Fischer und Carina Gangel profitieren.“ Der künftige Trainer Florian Bauer schätzt Güter als Kämpfernatur ein, „die alles reinhaut“ und „auch in der Abwehr ihre Frau steht“.

Der Herausforderung bewusst

Dennoch begibt sich Güter in ein deutlich höheres Anforderungsprofil als in ihrer bisherigen Karriere, ein Sprung, den sie erst einmal bewältigen muss. Sie ist sich dieser Herausforderung bewusst, aber sie sieht sich nicht zuletzt als Teil einer großen Aufgabe: Um den Klassenverbleib zu schaffen, „müssen wir uns, so schnell es geht, als Team finden und gemeinsam bei jedem Spiel das Maximale herausholen“.

Dabei sollten neben der harten Arbeit auch der Spaß und die Freude am Sport im Vordergrund stehen, findet sie. „Daher wünsche ich mir eine aufregende und spannende Saison, in der man so viel mitnehmen wird. Und das mit einem neuen, motivierten Team, einem Verein, der hinter der Mannschaft steht und einem sehr engagierten Trainer.“

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