Peter H. Eisenhuth | 04.03.2020

„100 Prozent besser“

Sinja Kraus (TSC Mainz) überzeugt bei den AK ladies open und gewinnt ein A-3-Turnier in Hamm.
Volle Konzentration: Sinja Kraus.
Volle Konzentration: Sinja Kraus. | privat

Mainz. Die Leistung und das Scheitern im Halbfinale der rheinland-pfälzischen Hallenmeisterschaften stellten für Sinja Kraus einen Tiefpunkt dar. Diese Talsohle allerdings hat die Tennisspielerin des TSC Mainz rasch durchschritten – seither überzeugte sie bei zwei Turnieren mit guten Matches und einem Triumph: Beim A-3-Turnier in Hamm gewann sie im Finale gegen Steffi Bachofer (Bernhausen) mit 6.1, 1:6, 6:3; es war das Duell der deutschen Ranglistennummern 33 und 44. Durch die vier vorangegangenen Runden war Kraus ohne Satzverlust marschiert.

Zuvor war es für die 17-Jährige bei den AK ladies open in Altenkirchen um Weltranglistenpunkte gegangen, und in den drei Matches, die sie absolvierte, erinnerte nichts an den fahrigen, fehlerbehafteten Auftritt in Weisenau. Wohl auch eine Frage der Motivation. Die Landesmeisterschaften fielen in eine Trainingsphase zwischen dem Fed-Cup-Wochenende mit dem österreichischen Nationalteam und dem 25.000-Dollar-Turnier im Westerwald, „und da war sie nicht mit voller Anspannung und Motivation bei der Sache“, sagte Trainer Babak Momeni. „In Altenkirchen haben wir eine 100 Prozent bessere Sinja gesehen.“

Verdient ins Hauptfeld

In der ersten Qualifikationsrunde schlug Kraus die Schweizerin Corinna Mader mit 6:4, 6:4, danach setzte sie sich gegen die Belgierin Victoria Kalaitzis mit 7:6, 5:7, 10:7 durch. Das Resultat lässt erahnen, wie hart das Match war. „Das war ein unfassbarer Fight, Sinja hat das super gemacht“, berichtete Momeni. „Schon zum Auftakt hatte sie eine gute Gegnerin geschlagen, sie ist verdient ins Hauptfeld gekommen.“

Dort war zwar Endstation für die TSC-Akteurin, allerdings brauchte sie sich auch ihrer Leistung gegen Laura-Ioana Paar nicht zu schämen. Die 31 Jahre alte Rumänin, als Nummer 203 der Weltrangliste mehr als 600 Plätze vor Kraus geführt, erwies sich vom zweiten Satz an als zu erfahren und zu stark. Im ersten Satz gelang es Kraus zwar noch, ihre Kontrahentin zu überraschen, „und sie hat die Bälle nahezu perfekt getroffen“, sagte der Coach. „Danach hat sich die Gegnerin gefangen. Aber Sinja hat gezeigt, wie gut sie spielen kann und dass sie auch das Zeug hat, gegen solche Leute zu bestehen.“

 

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