Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 18.04.2019

Den Sack mit drei Punkten zumachen

Am fünftletzten Spieltag kann der FSV Mainz 05 am Samstag (ab 15.30 Uhr) gegen Fortuna Düsseldorf den Klassenverbleib klarmachen.
Jean-Philippe Mateta erzielte im Hinrundenspiel gegen Fortuna Düsseldorf den einzigen Treffer. Gegen eine Wiederholung hätten die Mainzer wohl kaum Einwände.
Jean-Philippe Mateta erzielte im Hinrundenspiel gegen Fortuna Düsseldorf den einzigen Treffer. Gegen eine Wiederholung hätten die Mainzer wohl kaum Einwände. | Archiv/Willwacher

Mainz. Falls Sandro Schwarz am Mittwochabend das Champions-League-Spiel zwischen Manchester City und Tottenham Hotspurs verfolgt hat, dürfte ihm in der 21. Minute ein Satz durch den Kopf gegangen sein, den er vier Tage zuvor nach dem Spiel seiner Mannschaft in Dortmund gesagt hatte. „Der erste Verteidiger muss die innere Linie zumachen, und im Strafraum müssen alle beim Gegner stehen.“

Denn so ähnlich, wie der FSV Mainz 05 beim 1:2 am Samstag ein Gegentor kassiert hatte, agierten die Spurs beim 2:3 durch Raheem Sterling – Kevin de Bruynes vorbereitendem Querpass stellte sich niemand in den Weg. Das zeigt einerseits, dass auch Profis auf internationalem Topniveau nicht vor Fehlern gefeit sind, macht es andererseits aber auch nicht besser. Seinem Ziel, „das verdammte nächste Spiel“ zu gewinnen, käme der Bundesligist jedenfalls deutlich näher, würde er solche durchaus zu verteidigenden Tore vermeiden.

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Nicht auf Stuttgarter Pleiten hoffen

Immerhin bietet die Partie gegen Fortuna Düsseldorf den Mainzern am Samstagnachmittag die Gelegenheit, den Klassenverbleib klarzumachen. Definitiv wäre das der Fall bei einem eigenen Sieg, wenn der VfB Stuttgart zur gleichen Zeit beim FC Augsburg unter Schwarz‘ Vorgänger Martin Schmidt nicht gewänne. Sollte auch der VfB einen Dreier holen, dürfte sich das Thema Relegationsplatz für die 05er dennoch erledigt haben: Zwölf Punkte mehr und ein um 18 Treffer besseres Torverhältnis – um das ins Ziel zu retten, bedürften die Mainzer an den letzten vier Spieltagen nicht mal eines Laufs.

Auf Stuttgarter Pleiten hoffen möchte Schwarz allerdings nicht; sein Anspruch ist es, an Ostersamstag den mit drei Eiern gefüllten Sack aus eigener Kraft zuzumachen. Und er warnt: „Keiner braucht zu glauben, dass es ein Spaziergang wird. Wir müssen sehr viel investieren, wir brauchen eine sehr hohe Intensität.“

Daran werden sich seine Akteure womöglich noch aus der Hinrunde erinnern, als sie bei der unter anderem nach einem 3:3 beim FC Bayern selbstbewussten Fortuna nur deshalb mit 1:0 gewannen, weil Torwart Robin Zentner in der Schlussphase den Kasten vernagelte. Inzwischen hat der Aufsteiger, den viele als sicheren Absteiger auf der Rechnung hatten, unter Trainer Friedhelm Funkel, den mancher als ersten Kandidaten auf der Abschussliste führte, sich bereits ein weiteres Erstligajahr gesichert.

Bell fällt verletzt aus

„Völlig verdient“, wie Sandro Schwarz sagt. „Die Düsseldorfer haben sich top entwickelt, Friedhelm Funkel leistet herausragende Arbeit mit seiner Ruhe, Ausstrahlung und Erfahrung.“ Zu guter Defensivarbeit kämen gutes Umschaltspiel, hohe Geschwindigkeit und sehr gutes Positionsspiel in wechselnden Grundordnungen. „Wir müssen hellwach sein in der Restverteidigung. Und mit Ball müssen wir zielstrebig und im letzten Drittel bei Pässen und Laufwegen risikobereit sein.“

Stefan Bell wird am Samstag erneut nicht mitwirken; anders als in den Partien gegen den SV Freiburg und in Dortmund, als der Innenverteidiger aus Leistungsgründen auf der Tribüne beziehungsweise auf der Bank saß, fällt er diesmal verletzt aus. Bell habe sich bei einem Pressschlag im Dienstagstraining den Fuß verstaucht; die Schmerzen seien über Nacht schlimmer geworden.

Rund um das Spiel gegen die Fortuna, für das die 05er bis Donnerstagmittag 26.000 Eintrittskarten verkauft hatten, veranstaltet der Verein einen „Familientag“ mit buntem Programm. „Wir“, sagt Sandro Schwarz, „haben vor, während des Spiels Programm abzuliefern.“

 

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