Peter H. Eisenhuth | 08.04.2019

Der MGC hat jetzt einen „Walk of Fame“

Minigolfer eröffnen ihre Saison mit einem traditionellen Ass von Sportdezernent Günter Beck und ehren drei Mitglieder für 50-jährige Vereinstreue.
Toni und Karl Heinz Franko sowie Dietmar Pertgen sind die ersten MGC-Mitglieder, die der Verein für 50-jährige Treue ehren konnte.
Toni und Karl Heinz Franko sowie Dietmar Pertgen sind die ersten MGC-Mitglieder, die der Verein für 50-jährige Treue ehren konnte. | Peter H. Eisenhuth
Hinter Gittern: Günter Beck kennt solche Ausblicke aus dem Rathaus. Warum also sollte es ihn an Bahn 7 irritieren?
Hinter Gittern: Günter Beck kennt solche Ausblicke aus dem Rathaus. Warum also sollte es ihn an Bahn 7 irritieren? | Peter H. Eisenhuth
So reagierte der Bürgermeister auf seinen Eröffnungsschlag, weil der Ball im ersten Versuch...
So reagierte der Bürgermeister auf seinen Eröffnungsschlag, weil der Ball im ersten Versuch... | Peter H. Eisenhuth
...diesen Weg genommen hatte.
...diesen Weg genommen hatte. | Peter H. Eisenhuth

Mainz. So schön das im vorigen Jahr auch war, vier Tage lang die Deutschen Meisterschaften im Hartenbergpark auszurichten, das riesige mediale Interesse in dieser Zeit, der hochklassige Sport: Norbert Kramer ist froh, diesen Aufwand 2019 nicht erneut betreiben zu müssen. „Unter dem organisatorischen Aspekt war das unglaublich viel Arbeit“, sagt der Vorsitzende des Minigolf-Clubs Mainz. „Dieses Jahr lassen wir es etwas ruhiger angehen.“

Auf keinen Fall aber verzichtet der MGC auf die offizielle Bahneröffnung. Beinahe schon traditioneller Gast für den ersten Schlag war Sportdezernent Günter Beck (Grüne), der vorab verkündet hatte, er wolle auch die Tradition pflegen, mit einem Ass einzusteigen. Was er nicht wusste: Die Vereinsverantwortlichen versammelten sich mit den Besuchern diesmal nicht an der ersten, der hindernisfreien Eternitbahn, sondern an Bahn 7 – das ist jene mit der weitesten Entfernung von Abschlag zu Loch, auf der der Ball über eine Kunstrasenfläche in einen großen Trichter geschlagen werden muss, der dummerweise nicht so steil abfällt, dass es genügt, ihn nur in den Endkreis zu bringen.

Beck ist nicht zu bremsen

Beck allerdings ließ sich von solchen Tücken nicht ausbremsen. Der Bürgermeister blieb seiner Linie treu und benötigte tatsächlich nur einen einzigen Versuch, dessen Gelingen er mit einem lauten Schrei feierte. Gerade so, als sei er im vorigen Sommer bei den DM-Teilnehmern in die Lehre gegangen. Die übrigen Ehrengäste, die sich ans Werk begaben – Sportbund-Präsident Helmut Graf von Moltke, sein Vorgänger Magnus Schneider, Ortsvorsteherin Karin Trautwein (CDU) und Alexander Reinemann, der Vorsitzende des Stadtsportverbandes –, hatten deutlich das Nachsehen.

Eines hatten die Gastgeber nicht bedacht: An Bahn 7 erfolgt der Abschlag aus einem Metallkäfig heraus. Und der Blick durch die Gitter ist nichts, was Beck irritieren könnte, sondern erinnert ihn an seinen Arbeitsplatz im Mainzer Rathaus. Auch wenn im Hartenbergpark nicht der dänische Architekt Arne Jacobsen am Werk war...

Sterne für ein Trio

Selbstverständlich hatte es einen tieferen Grund, die Saison an dieser Stelle zu eröffnen. Und der lag in den Jubilaren des MGC begründet. Toni und Karl Heinz Franco sowie Dietmar Pertgen halten dem Verein seit 50 Jahren als Mitglieder die Treue. Karl Heinz Franco, auch aus der Fastnacht als einstiger Protokoller des MCC bekannt („Da simmer wieder“), fungierte zudem ein Vierteljahrhundert als Vorsitzender des Klubs. Pertgen gehörte sogar 1964 zu den Gründungsmitgliedern, „hat zwischendurch aber fünf Jahre pausiert“, wie Kramer erläuterte. „Deshalb sind es jetzt auch bei dir 50.“

Für die Ehrung des Trios hatte sich der Verein etwas ganz Neues einfallen lassen. Auf Anregung von Sportwart Volker Missonnier wurde ein an Hollywood angelehnter „Walk of Fame“ eröffnet – Sterne mit den Namen der verdienten Mitglieder. Angebracht wurden die aber nicht auf dem Fußweg, sondern an der Mauer von Bahn 7. „Bei uns wird niemand auf den Jubilaren herumtrampeln“, merkte Vereinschef Kramer an.

Ob man 50 Jahre lang Mitglied sein muss, um einen Stern zu bekommen, oder ob es den auch fürs zehnte Saisoneröffnungsass gibt, ist noch nicht geklärt.

 

Mehr aktuellen Sport aus Mainz lesen Sie hier.

Alle Artikel von Minigolf