red | 02.10.2018

Auf Beton favorisiert

Der elfte Titel soll her: Die Minigolferinnen des MGC Mainz sind von Donnerstag an in Porto im Europacup im Einsatz.
Die Mainzer Minigolferinnen wollen nach dem zweiten Platz im Vorjahr wieder die Nummer eins in Europa werden, allerdings nicht auf Eternit, sondern auf Beton.
Die Mainzer Minigolferinnen wollen nach dem zweiten Platz im Vorjahr wieder die Nummer eins in Europa werden, allerdings nicht auf Eternit, sondern auf Beton. | Peter H. Eisenhuth

Mainz/Porto. Im Bestreben, die Kosten für den Anlauf auf den elften Europacupgewinn der Mainzer Minigolferinnen überschaubar zu halten, hatte Alice Kobisch rechtzeitig einen günstigen Flug bei einer bekannten irischen Airline gebucht. Am Freitagvormittag wollte die Mannschaft in Porto eintreffen, bis Mittwoch ausgiebig trainieren und sich ab Donnerstag in den Wettkampf begeben.

Da aber auch der Besitzer besagter Airline seine Kosten am liebsten niedrig hält, machte ein Streik der schlechtbezahlten Flugbegleiter und Piloten diese Planung zunichte. Der Flug wurde gecancelt, es musste also eiligst ein logistischer Plan B her. Am Ende stand ein Trip mit dem Mannschaftsbus des 1.MGC Mainz und Chauffeurin Laura Kobisch nach Basel, sowie ein Flug von dort – immerhin am geplanten Anreisetag. Dass die Landung wegen Nebels 40 Minuten verspätet erfolgte, fiel angesichts der vorherigen Wirren nicht mehr ins Gewicht.

Wachsames Auge auf Tschechinnen

Stichwort Nebel und Portugal: Noch im August erlebte Alice Kobisch bei der Senioren-EM in Portel die hochsommerliche Seite des Landes bei „Ü45“-Temperaturen. Die Atlantikküste im Oktober hat jedoch ganz andere Wetterkapriolen zu bieten. Der Nebel entwickelte sich zu einem morgendlichen Trainingsbegleiter, sodass nach dem Supersommer 2018 auch mal wieder langärmelige Sportbekleidung gefragt war. Allerdings verspricht der Wetterbericht für die kommenden Turniertage Sonne pur bei angenehmen 27 Grad.

Zum Sportlichen: Im Vorjahr holte der DGC Bystrice pod Hostynem den Europacup nach Tschechien. Die MGC-Damen, als Titelverteidiger in Südtirol angetreten, mussten sich mit Silber begnügen, was auch in der laufenden Saison zu etwas mehr Leistungsdruck führte, da eine EC-Teilnahme nur dem Deutschen Meister vergönnt ist. Den Titel gewannen Steffi Blendermann, Nicole Gundert-Greiffendrof, Alice Kobisch und Selina Krauss bei der DM auf eigener Anlage aber in beeindruckender Manier. Da die Damen auch in Porto auf Betonbahnen spielen, gilt der zehnmalige Europacupsieger als Favorit, wird aber stets ein wachsames Auge auf die Tschechinnen haben, die in den vergangenen Jahren international immer häufiger durch starke Leistungen auf sich aufmerksam machten.

BG Hardenberg im Dauerduell mit Schweden

Bei den Herren hätte das Mainzer Team gerne wie im Vorjahr im Konzert der besten europäischen Teams mitgespielt – aber bekanntlich musste es sich bei den Deutschen Meisterschaften der bärenstark aufspielenden BG Hardenberg geschlagen geben. So steht deren Duell mit Uppsala einmal mehr im Vordergrund des auf Eternit ausgetragenen Wettbewerbs; allen anderen Konkurrenten sind eigentlich nur Außenseiterchancen einzuräumen.

Seit dem Hardenberger Europacupsieg in Vaduz vor mittlerweile neun Jahren gestaltete sich dieses nur 2017 vom MGC Mainz unterbrochene deutsch-schwedische Duell meist sehr einseitig, zu überlegen präsentierten sich die Skandinavier um „King“ Carl-Johan Ryner in den anderen Jahren. Dennoch geht der Deutsche Meister mit DM-gestärktem Selbstbewusstsein an den Start, um endlich den ersehnten 10. Triumph zu verwirklichen. Joachim Eichhorn

 

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