Bezirksliga | gert adolphi | 03.12.2017

Girla erwischt einen Sahnetag

Mit dem Heimsieg über den TSV Schott Mainz II setzt sich die SpVgg Ingelheim vorerst an die Tabellenspitze der Fußball-Bezirksliga. Es war das dritte und letzte Spiel der Liga, das an diesem Wochenenende ausgetragen wurde.
Mag's auch noch so trüb sein und schneien: Für Bert Balte und die SpVgg Ingelheim scheint derzeit die Sonne.
Mag's auch noch so trüb sein und schneien: Für Bert Balte und die SpVgg Ingelheim scheint derzeit die Sonne. | Archiv/Eßling

Rheinhessen. Am Donnerstag, Freitag und Samstag fanden drei Spiele in der Fußball-Bezirksliga statt. Dann kam der Schnee und verhinderte alle weiteren Partien. Alle ausgefallenen Begegnungen wurden auf den 17. Dezember verlegt; an diesem Tag soll auch das Nachholspiel des FC Basara Mainz gegen die SVW Mainz stattfinden.

Die Begegnung des VfL Gundersheim gegen den SV Gimbsheim vom 13. Spieltag, die am Mittwoch hätte stattfinden sollen, ist jetzt auf den 25. Februar neu terminiert. Zudem haben die Vereine das Heimrecht getauscht.

 

SpVgg Ingelheim – TSV Schott Mainz II 5:1 (3:0).

Mit vier Treffern war Valerian Girla Mann des Spiels. „Das hat er klasse gemacht“, lobte der Ingelheimer Trainer Bert Balte. „Er war eiskalt, wie wir ihn kennen. Valerian ist ein routinierter Spieler. Er ist ständig in Bewegung.“ Girla hätte sogar noch weitere Tore erzielen können. Er traf die Latte und verzichtete zudem in guter Position auf einen Abschluss. Uneigennützig leitete er den Ball weiter. Auch Marcel Scheen musste anerkennend feststellen: „Girla hatte einen Sahnetag erwischt.“

Der Schott-Spielertrainer begab sich nach der Partie vorsorglich zur Untersuchung ins Krankenhaus, da der Verdacht einer Gehirnerschütterung bestand. Noch vor der Pause war der Torwart bei einer Kerze zusammen mit Innenverteidiger Jan Niklas Rintelmann zum Ball hochgestiegen. Der Teamkollege traf Scheen mit der Schulter an der Schläfe. Der Spielertrainer war kurzzeitig weggetreten und musste sich in der Kabine auch übergeben, blieb aber auf dem Posten. „Ich erwarte ja auch von den Jungs, dass sie sich den Arsch aufreißen“, sagte Scheen. „Es war wichtig, dass ich weiterspiele, denn wir hatten keinen zweiten Torwart dabei.“

Die Gäste waren mit einer extrem jungen Mannschaft angetreten. Verstärkung aus dem Regionalliga-Kader stand nicht bereit, dafür ergänzten vier A-Junioren das Aufgebot. „Bei uns stand viel Routine auf dem Platz“, sagte Balte. „Schott hat sich aber tapfer gewehrt.“ Das bestätigte Scheen. „Ingelheim war cleverer und hat die zweiten Bälle gewonnen. Aber wir haben nie aufgesteckt.“

Tore: 1:0 Valerian Girla (12.), 2:0 Girla (22.), 3:0 Girla (44.), 4:0 Girla (56.), 5:0 Alexander Haas (79.), 5:1 Aziz Said Togru (90.+1).

 

SV Klein-Winternheim – FC Basara Mainz 2:1 (0:1).

Nach der zweiten Niederlage hintereinander hat der FC Basara den Kontakt zu den Spitzenmannschaften etwas verloren. Ihre Pausenführung gaben die Gäste innerhalb von fünf Minuten ab: Der Doppelschlag durch Philipp Zwirner (53.) und Sascha Hauch (57.) zur 2:1-Führung des SV war ein Schockmoment für die Mainzer.

Takuya Hidaka vergab die Chance auf den Ausgleich, als er mit einem Foulelfmeter an Moritz Hieronimus scheiterte (75.). Nicht nur dieser abgewehrte Strafstoß brachte dem Klein-Winternheimer Schlussmann ein Sonderlob von seinem Trainer ein. „Es war eine gute kämpferische Leistung von allen“, sagte Mischa Lautenschläger. „Aber Moritz hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht und stark gehalten.“

Die Klein-Winternheimer standen kompakt, konnten aber das 0:1 durch Sedat Yildirim nach einer halben Stunde nicht verhindern. „In der zweiten Halbzeit waren wir besser im Spiel“, sagte ihr Trainer. „Basara kam nicht mehr so gut über außen durch.“ Chancen für ein 2:2 hatten die Gäste dennoch in ausreichender Anzahl. „Basara hatte mehr vom Spiel, aber der Ball wollte einfach nicht über die Linie“, sagte Lautenschläger. „Der Sieg war auch glücklich, keine Frage.“

Tore: 0:1 Sedat Yildirim (30.), 1:1 Philipp Zwirner (53.), 2:1 Sascha Hauch (57.). Besonderes Vorkommnis: Moritz Hieronimus (Klein-Winternheim) pariert Foulelfmeter Takuya Hidaka (75.).

 

FSV Saulheim – SVW Mainz 3:4 (1:0).

Jockel Weinz war stinksauer. „Ich hab die Schnauze voll“, sagte der Saulheimer Trainer. „Wenn du 3:1 führst und lädst den Gegner zum Toreschießen ein, darfst du dich nicht wundern, wenn du noch verlierst. Es gibt wenige Mannschaften in dieser Klasse, die das noch hergeben.“ Zwar hätten seiner Mannschaft in Dennis Dziewior und Philip Krichten wichtige Spieler gefehlt, doch die Weisenauer seien nach dem 1:3 mausetot gewesen.

Dank einer Bogenlampe von Cedric Schmidt von der Strafraumgrenze – der Ball schlug hinter SVW-Schlussmann Axel Schulze ein – ging der FSV mit einer 1:0-Führung in die Pause. Die Gäste reagierten mit einer taktischen Änderung. „Wir haben das Spiel 20 Meter weiter nach vorne verlagert“, erläuterte der Weisenauer Kotrainer Murat Akkaya. „Wir haben die Saulheimer weiter vorne angegriffen und kamen dadurch zu mehr Chancen.“ Der Ausgleich durch Robin Lehmann kurz nach der Pause war der Lohn.

Rasch zurückgekommen

„Das war der erste ernsthafte Torschuss der Weisenauer“, ärgerte sich Weinz. Erneut Schmidt und der eingewechselte Leo Hasselwander sorgten jedoch für das 3:1 zugunsten der Gastgeber. „Da war das Spiel todsicher auf unserer Seite“, sagte der FSV-Coach. Doch nur drei Minuten später gelang Tim Gabel der Anschluss. „Wir sind rasch zurückgekommen“, sagte Akkaya.

„Das war entscheidend.“ Weinz aber beklagte das Abwehrverhalten seiner Elf. Den Ausgleich, den Benedikt Arndt nach einem Freistoß köpfte, „hätten wir gut verteidigen können“. Und vor dem Siegtreffer der Mainzer habe seine Mannschaft schon zweimal den Ball gehabt, ihn aber nicht entscheidend geklärt.

„Das Spiel hätte unentschieden ausgehen können“, räumte Akkaya ein. „Wir hätten auch verlieren können. Mich freut’s, wie es gekommen ist, wir haben super Moral gezeigt. Die Jungs im Dreiersturm sind super marschiert.“

Tore: 1:0 Cedric Schmidt (31.), 1:1 Robin Lehmann (51.), 2:1 Cedric Schmidt (57.), 3:1 Leo Hasselwander (61.), 3:2 Tim Gabel (64.), 3:3 Benedikt Arndt (68.), 3:4 Maximilian Sutor (81.).

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