Verbandsliga | Peter H. Eisenhuth | 19.05.2022

Beim Debüt entscheidend gepunktet

Yanki Erel tritt beim 5:4 des TSC Mainz gegen den mit sechs Ausländern besetzten TC Weiler erstmals in Erscheinung und erweist sich nicht nur als exzellenter Doppelspieler – sondern auch als Kumpel von Koray Kirci, der mit dem TC Boehringer Ingelheim bei Oberligaabsteiger TC Landau mit 9:0 gewinnt.
Yanki Erel gab beim TSC Mainz einen rundum gelungenen Einstand...
Yanki Erel gab beim TSC Mainz einen rundum gelungenen Einstand... | Bernd Eßling
...derweil sein Kumpel Koray Kirci für den TV Boehringer Ingelheim schon zum zweiten Mal punktete.
...derweil sein Kumpel Koray Kirci für den TV Boehringer Ingelheim schon zum zweiten Mal punktete. | Archiv/Eisenhuth
Steffen Hillenmeier ließ sich beim 5:4 des TSC auch von einem stark aufschlagenenden Gegner nicht aus dem Konzept bringen.
Steffen Hillenmeier ließ sich beim 5:4 des TSC auch von einem stark aufschlagenenden Gegner nicht aus dem Konzept bringen. | Bernd Eßling
Daniel Kirchner gewann beim Mainzer Heimsieg mit Yanki Erel das entscheidende Doppel.
Daniel Kirchner gewann beim Mainzer Heimsieg mit Yanki Erel das entscheidende Doppel. | Bernd Eßling

Mainz. Eigentlich war es ein ganz normales Treffen auf einen Kaffee oder zwei, zu dem sich Martin Olszowy und Fabian Guzik Ende voriger Woche verabredet hatten. Eine kuriose Wendung nahm es, als der eine sagte, er müsse gegen viertel nach zwei gehen – und der andere ebenfalls. Der eine musste zum Bahnhof – der andere auch. Der eine wollte einen Mannschaftskameraden, die Nummer eins seines Teams, abholen – der andere hatte das Gleiche vor.

Und als sie schließlich ihre Leute In Empfang nahmen, stellten sie fest, dass es sich um zwei Kumpels handelt, beide Türken, beide dieser Tage auf europäischen Turnieren unterwegs, die gerade in Heilbronn gemeinsam Doppel gespielt hatten: Koray Kirci, der Spitzenmann des TC Boehringer Ingelheim, der bereits am ersten Verbandsligaspieltag reüssiert hatte, und Yanki Erel, der am zweiten Spieltag seinen Einstand beim TSC Mainz gab.

Erels Debüt fiel genauso erfolgreich aus wie das seines Landsmanns eine Woche zuvor. In der Begegnung mit dem TC Weiler am Ebersheimer Weg setzte er sich gegen den Kroaten Antun Vidak mit 6:2 und 7:5 durch. Ein eminent wichtiger Punkt beim 5:4-Erfolg der Mainzer gegen einen zu den Meisterschaftsfavoriten zählenden Konkurrenten.

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Doppeltitel in Wimbledon

„Yanki ist ein mega Typ“, sagt Olszwoy, „sowohl menschlich als auch spielerisch. Es war wichtig, dass wir ihn dabei hatten.“ Sicherlich nicht zum letzten Mal, wie TSC-Cheftrainer Babak Momeni andeutet. Den Abstieg in die Verbandsliga vor einem Jahr möchte er möglichst rasch korrigiert sehen, „weil wir genügend junge Spieler haben, die das Potenzial haben, Oberliga zu spielen“. Und einen direkten Wiederaufstieg zu schaffen, wird ohne ausländischen Einser wahrscheinlich nicht möglich sein.

Eine Garantie dafür ist auch Erel nicht, zumindest aber hat der Neuzugang schon mal gezeigt, dass er eine echte Verstärkung ist. Die Vita des 21-Jährigen deutet darauf hin: Auf der ITF-Junior-Tour nahm er 2018 an allen Grand-Slam-Turnieren teil, in Wimbledon gewann er mit dem Finnen Otto Virtanen sogar den Titel im Doppel; in der Junioren-Weltrangliste rückte er danach auf den 16. Platz vor.

Einen derart exzellenten Doppelspieler in ihren Reihen zu wissen, hielt die Anspannung der Mainzer gegen die mit sechs Ausländern angetretenen Gäste auf einem niedrigen Niveau. „Nach einer 4:2-Führung in den Einzeln waren wir relativ sicher, dass wir den einen fehlenden Punkt noch holen würden“, sagt Olszowy – diesen Job erledigten Erel und Daniel Kirchner gegen Jordi Massalle Ferrer /Viktor Bourguignon glatt mit 6:3, 6:1.

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Hillenmeier unbeeindruckt

Den Vorsprung herausgespielt hatten außer der neuen Nummer eins auch Steffen Hillenmeier, Felix Tripp und Olszowy selbst. „Im ersten Satz habe ich gut gespielt“, kommentiert der Kapitän seinen Sieg gegen Ferrer, „im zweiten lief es bis zum 5:1 auch glatt, dann klemmte plötzlich meine Vorhand.“ Dem Spanier gelang ein Break, bei eigenem Aufschlag lag er 30:40 zurück, als er einen Ball von Olszowy aus gab, den dieser im Feld gesehen hatte. „Der Schiedsrichter gab zwei Neue, der nächste Ballwechsel war der aufregendste, und den habe zum Glück ich gewonnen.“ Und damit den Satz.

Steffen Hillenmeier ließ an Position zwei den groß gewachsenen Mikolaj Lis allenfalls kurzzeitig an einen Erfolg glauben. Im ersten Durchgang genügte ihm gegen den starken Aufschläger ein Break, im zweiten zog er sein Spiel unbeeindruckt zum 6:2 durch.

Tripp macht wichtigen vierten Punkt

Mehr Arbeit verrichten musste Felix Tripp gegen Bourguignon. Die beiden lieferten sich ein intensives Match mit langen Ballwechseln; nach einem 3:6 im ersten Satz avancierte der Mainzer im zweiten zum klar besseren Mann und gab lediglich noch ein Spiel ab. Mit dem 10:4 im Matchtiebreak sicherte er den Gastgebern den vierten Punkt. „Der hat uns sehr zuversichtlich gemacht, aber den haben wir auch gebraucht.“

Im zweiten Einzel das über die volle Distanz ging, zog Jerome Rup etwas unnötig den Kürzeren. Der Mainzer lag gegen Tin Antonic mit 6:4, 5:4 vorne, verlor dann aber drei Spiele hintereinander und mit 6:10 auch den Matchtiebreak. Ebenfalls eine Niederlage einstecken musste Daniel Kirchner gegen den Mexikaner Leonel Gonzalez. Mit seiner Leistung durfte der Youngster jedoch zufrieden sein – und etwas später war er am entscheidenden Match beteiligt.

 

TC Boehringer Ingelheim hochüberlegen

Einen weitaus stressfreieren Spieltag erlebten die Ingelheimer beim TC Schwarz-Weiss Landau – allen voran Marco Lauderbach, der in Einzel und Doppel kampflos punktete. Bei ihrem 9:0-Erfolg gewannen die Gäste an den Positionen zwei und fünf – Maxime Lapraille und Tobias Schomburg – alle Sätze mit 6:2, Fabian Guzik gab an drei kein einziges Spiel ab.

„Ich hatte mir die Landauer als Oberligaabsteiger stärker vorgestellt“, sagt Guzik, auch deren 8:1 eine Woche zuvor gegen Mitabsteiger TC Speyer 2 hatte einen entsprechenden Eindruck erweckt. Tatsächlich aber mussten lediglich Koray Kirci im Spitzenspiel gegen Marlon Vankan (7:5, 6:4) und Marcel Schomburg an Position sechs härter arbeiten.

Dem Verbandsligadebütanten, der eine Woche zuvor vom Studium aus den USA zurückgekehrt war, machte gegen Aron Schmitt nicht zuletzt die Umstellung von Hartplatz auf Sand zu schaffen. „Das braucht ein paar Trainingseinheiten, um sich darauf einzustellen“, sagt Guzik. „Außerdem hatte einen zwar jungen, aber starken Gegner, der ihm alles abverlangt hat.“ Zweimal erzwang der Landauer einen Tiebreak, beide Male setzte sich der Ingelheimer durch.

Aufsteiger erneut chancenlos

Dass nur ein Doppel ausgetragen wurde, lag nicht an den Gästen. „Ein Match musste Landau verletzungsbedingt schenken, und ihr Einserdoppel hatte keine Lust mehr“, berichtet Guzik. Deshalb durften lediglich Schomburg/Schomburg noch mal aufs Feld, um den neunten Punkt klarzumachen.

0:9 – so endete auch der zweite Verbandsligaauftritt der DJK TV Mainzer Sand. Beim BASF TC Ludwigshafen 3 war der Aufsteiger so chancenlos wie eine Woche zuvor im Derby gegen den TSC. Am meisten holte Tim Hippchen im Match der Einser gegen Laurent Calac heraus; er unterlag mit 2:6, 3:6.

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