red | 09.08.2019

Gold, Silber und weitere Medaillenchancen

Deutscher Minigolfnachwuchs überzeugt bei den Jugend-Europameisterschaften. Der Mainzer Silvio Krauss geht als Führender in den Strokeplay-Wettbewerb.

Liepãja. Zur optimalen Ausbeute bei den Jugend-Europameisterschaften in Liepãja (Lettland) hatten die Akteure des Deutschen Minigolf-Verbands drei Schläge zu viel auf dem Konto. In einem an Spannung kaum zu überbietenden Wettkampf holten die Mädchen aus Schweden den Titel, zwei Schläge vor der DMV-Vertretung mit der Mainzer Bundesligaspielerin Selina Krauss. Den Wettkampf der Jungen dominierte das deutsche Team nach Belieben; lediglich in der ersten von acht Runden lief es noch nicht ganz rund.

Lauro Klöckener, Kenny Marc Schmeckenbecher, Ole Biegler, Tobias Schwarz, Robin Dickes, Silvio Krauss und Clemens Schreiber waren holprig ins Turnier eingestiegen, eine mäßige Auftaktrunde bescherte ihnen zunächst nur den vierten Platz. Doch zu Beginn des zweiten Durchgangs legten die Startspieler Klöckener und Schmeckenbecher perfekte 18 Asse auf 18 Bahnen vor, sodass die Mannschaft bereits in dieser Runde die Führung übernahm.

Von da an vergrößerte sich der Vorsprung des Teams Deutschland stetig, in sieben von acht Runden erzielte die Mannschaft mit den Mainzern Biegler und Krauss das beste Ergebnis. Highlights waren zweifellos die zehn weiteren Runden unter 20 Schlägen, dabei zweimal 19 von Biegler sowie eine 18 und zwei weitere 19 von Krauss. Im fünften Durchgang, also gleich zu Beginn des zweiten Wettkampftags, machte das Team bereits den sprichwörtlichen Sack zu: Seiner 118er-Teamrunde (Schnitt 19,666) konnte keiner der Konkurrenten auch nur ansatzweise folgen. Und weil es so schön war, gab es in der achten und letzten Runde noch eine 118 zu bestaunen, die den Vorsprung auf den entthronten Titelverteidiger Schweden auf unglaubliche 60 Schläge hochtrieb.

Kopf-an-Kopf-Rennen mit Schweden

Die Mädchen in der Aufstellung Melanie Jurgeleit, Selina Krauss, Johanna Jung und als Ergänzungsspielerin Patricia Gras setzten sich zwar nach der ersten Runde um fünf Schläge von Schweden ab, schärfste Verfolgerinnen waren aber zunächst die Russinnen. Bis zur fünften Runde lagen diese drei Kontrahenten dicht beieinander, ehe eine verpatzte sechste Runde für Russland das Ende der Titelhoffnungen bedeutete. Immerhin reichte es noch zu Bronze vor Tschechien.

An der Spitze ging das nervenaufreibende Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Schweden und Deutschland weiter; nach sechs Durchgängen lagen gleichauf. Pari endete auch die siebte Runde, sodass die Entscheidung in der Schlussrunde fallen musste. Hier erwischten die Schwedinnen den besseren Start, setzten sich um einige Schläge ab und konnten, trotz einiger Schwächen in der zweiten Rundenhälfte, eben diese zwei Zähler Vorsprung ins Ziel retten.

Gute Ausgangslagen für Einzel

Kein Grund zur Unzufriedenheit im deutschen Team – alle vier Spielerinnen agierten auf konstantem Niveau, was auch beim Blick aufs Einzelklassement deutlich wird: Krauss und Jurgeleit liegen vor der Strokeplay-Entscheidung am Freitag schlaggleich auf den Rängen vier und fünf, Jung folgt auf dem siebten, Gras auf dem zehnten Platz.

Bei den Jungen liegen alle sieben Deutschen unter den ersten 15, wobei es für den Neheimer Klöckener und Ole Biegler, derzeit auf den Plätzen 15 und 14, schwer wird, bei nur noch zwei ausstehenden Runden noch die Medaillenränge anzugreifen. Viel besser sieht es für den Lüdenscheider Schmeckenbecher aus, der als Zweitplatzierter an die Bahnen geht. Besser ist bislang nur der amtierende Jugendweltmeister: Silvio Krauss. Der Mainzer Ausnahmespieler führt das Klassement mit zwei Schlägen Vorsprung an – der Vorsprung auf den vierten Rang beträgt gerade mal drei Zähler. Joachim Eichhorn

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