Regionalliga Damen | Peter H. Eisenhuth | 07.05.2022

Spannendes Projekt und große Herausforderung

Mit dem Heimspiel gegen den TV Reutlingen beginnt am Sonntag (11 Uhr) die Regionalligasaison für die Tennisdamen des TC Boehringer Ingelheim. Maximalziel der Aufsteigerinnen ist der Klassenverleib. Und mit hochklassigem Sport wollen sie viele Interessenten auf die Anlage locken.
Di?na Marcink?vi?a steht auf der Ingelheimer Meldeliste ganz oben. Voriges Jahr gewann die Lettin die Mainz Open.
Di?na Marcink?vi?a steht auf der Ingelheimer Meldeliste ganz oben. Voriges Jahr gewann die Lettin die Mainz Open. | Peter H. Eisenhuth

Ingelheim. Daran erinnern kann sich offenbar kaum noch jemand, doch irgendwann vor drei Jahrzehnten oder mehr spielten die Damen des TC Boehringer Ingelheim schon einmal in der Regionalliga. Jetzt melden sie sich dort zurück. Mit der Partie gegen den RV Reutlingen beginnt am Sonntag „ein spannendes Projekt“, wie Pascal Häfner sagt.

Den Spielplan betrachtet der Manager mit gemischten Gefühlen. Einerseits freut er sich darüber, auf der eigenen Anlage in die Saison einsteigen zu dürfen und an vier der sieben Spieltage Heimrecht zu haben. Andererseits bedauert er es, dass die Runde so schnell zu Ende sein wird. Denn, wie auf dieser Ebene üblich, folgen dem Saisonauftakt drei Doppelwochenenden. Und am 29. Mai ist alles vorbei.

„Für die Spielerinnen ist das angenehm, weil sie sich auf ein enges Zeitfenster und danach wieder ganz auf ihre Turnierpläne konzentrieren können“, sagt Häfner. „Für die Zuschauer ist es ein bisschen schade, dass sie nicht über einen längeren Zeitraum hinweg Spitzentennis geboten bekommen.“

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„Tennisfeeling herauskitzeln“

Deshalb hofft er, dass es dem Verein von Beginn an gelingen möge, „in Ingelheim und Umgebung das Tennisfeeling herauszukitzeln und möglichst viele Leute auf die Anlage zu locken“. Am Eintritt soll es nicht scheitern, der ist frei. „Wir finanzieren die Regionalliga komplett über Sponsoren.“

Aufgestiegen war die Mannschaft in der vorigen Saison sehr souverän. Ungeschlagen zog sie durch die Oberliga, und vier Wochen nach dem Gewinn der Meisterschaft folgte ein 6:3 beim badischen Vertreter Freiburger TC – wobei die drei Punkte der Gastgeber aus den Doppeln resultierten, auf die der TCB nach sechs Einzelsiegen verzichtete. Den entscheidenden fünften Punkt hatte Martina Markov beigesteuert.

Die 18-Jährige wird auch in der neuen Saison die höchstpositionierte deutsche Spielerin im Team sein, ob das dann an Nummer fünf oder sechs der Fall ist, wird sich von Spieltag zu Spieltag zeigen. Denn so bescheiden sich das Saisonziel ausnimmt, so groß ist die Herausforderung, es zu erreichen: „Das Maximum wird der Klassenverbleib sein“, sagt Häfner, „dafür werden wir alles geben, was mit unserem Budget drin ist.“ Aber dafür werden die Ingelheimerinnen auch stets mit mindestens vier ausländischen Akteurinnen antreten müssen.

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Aufstiegshelferinnen auf der Liste

Deren zwölf stehen auf der sechzehn Namen umfassenden Liste, darunter in Flavie Brugnone, Morgane Pons, Magalie Girard und Amandine Cazeaux vier Französinnen, die schon am ungeplanten Aufstieg beteiligt waren. Die nominelle Nummer eins ist in der Region ebenfalls keine völlig Unbekannte: Di?na Marcink?vi?a trug sich voriges Jahr erstmals in die Siegerinnenliste der Mainz Open ein. Ob und wie oft Cheftrainer Mark Markov die 29 Jahre Lettin einsetzen wird, dürfte auch von ihrem Turnierkalender abhängen.

Marcink?vi?a steht in der Weltrangliste an 289. Stelle. „Das ist schon mal ein Indiz dafür, dass in der Regionalliga hochklassiges Tennis gespielt wird“, sagt Häfner, der gleichwohl hofft, dass die Gäste am Sonntag nicht alles auffahren, was sie auf die Meldeliste gesetzt haben. Zum Beispiel Elena-Gabriela Ruse, Nummer 57 der Weltrangliste. Insofern heißt es Daumen drücken für die Rumänin: Die Reutlinger Spitzenfrau steht am Samstagnachmittag bei den Italian Open in der Qualifikation…

Bindung an den Klub

Bei den eigenen Ausländerinnen setzen die Ingelheimer auf engere Bindungen als nur die Anreise zum Wochenende. „Einige bleiben auch zwischen den Spieltagen, wir kümmern uns um sie und versuchen, sie in Familien unterzubringen.

Da diese Akteurinnen während der Woche auf den Boehringer-Plätzen trainierten, entstehe auch eine engere Bindung zum Verein, insbesondere den Jugendlichen. „Wenn die gestandenen Spielerinnen mit dem Nachwuchs auf dem Platz stehen, ist das für die Kids eine schöne Sache.“

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