Verbandsliga | Peter H. Eisenhuth | 11.05.2022

Spannend ist anders

Ohne Chance und ohne Satzgewinn verliert Verbandsliganeuling DJK TV Mainzer Sand das Derby gegen den TSC Mainz mit 0:9. Für die Gäste ist diese Begegnung kein Maßstab – die erste echte Herausforderung steht ihnen am zweiten Spieltag bevor.
Felix Tripp gewann an Position vier mit 6:1, 6:2...
Felix Tripp gewann an Position vier mit 6:1, 6:2... | Bernd Eßling
..auch wenn Joshua Kloß sich nach Kräften wehrte.
..auch wenn Joshua Kloß sich nach Kräften wehrte. | Bernd Eßling
Die Mombacher Nummer zwei, Merlin Diersmann, musste sich...
Die Mombacher Nummer zwei, Merlin Diersmann, musste sich... | Bernd Eßling
...Martin Olszowy mit 2:6, 2:6 geschlagen geben.
...Martin Olszowy mit 2:6, 2:6 geschlagen geben. | Bernd Eßling

Mombach. Sollte der Spielplangestalter sich gedacht haben, so ein Derby zum Saisonauftakt sei doch eine feine, Spannung versprechende Sache: Er hat sich geirrt. Und zwar gründlich. Viel mehr Langeweile als das Verbandsligaspiel zwischen der DJK TV Mainzer Sand und dem TSC Mainz kann eine Medenrundenbegegnung kaum verströmen.

Der Grad der Überforderung, der sich die aus der Rheinhessenliga gekommenen Gastgeber gegen die aus der Oberliga abgestiegenen Gäste ausgesetzt sahen, bewegte sich zwischen heil- und hoffnungslos. Die Prognose der Mombacher Nummer eins, Mats Hippchen, mit Kampfgeist lasse sich gegen den Favoriten vielleicht etwas ausrichten, erfüllte sich nicht. Bei der 0:9-Niederlage er und seine Leute keinen einzigen Satz und insgesamt auch nur 19 Spiele.

„Was soll ich dazu sagen?“, fragte TSC-Kapitän Martin Olszowy. „Das war eine Partie ohne Highlights.“ Ein guter Einstieg seiner Mannschaft, um sich für die nächsten Aufgaben einzuschlagen, aber einer ohne Aussagekraft. „Nach diesem Spieltag können wir noch nicht einschätzen, wo wir stehen.“

Anzeige

Diersmann in der Defensive

Die anfängliche Nervosität vor dem ersten Derby mit der DJK legte sich rasch. Olszowy selbst zwang Merlin Diersmann nicht zuletzt mit seiner langen beidhändigen Rückhand fast durchgehend in die Defensive; die Befreiungsversuche des Mombachers endeten häufig hinter der Grundlinie. „Viele Ballwechsel hatten wir leider nicht“, bedauerte Olszowy.

Derweil Diersmann wie auch Joshua Kloß gegen Felix Tripp zumindest Widerstand leistete, sah Robert Jung an Position sechs überhaupt kein Land. Wiederholt haderte er damit, keinen Ball zu treffen, doch eigentlich musste er sich darüber nicht grämen. „Daniel könnte auch Oberliga spielen“, sagt TSC-Cheftrainer Babak Momeni, und das würden der Nachwuchsmann und die übrigen Akteure vom Ebersheimer Weg wohl auch noch, wäre ihnen in der vorigen Saison nicht der als Nummer eins geplante Argentinier Nicolás Alberto Arreche ausgefallen – zwischen seiner Verpflichtung und dem Beginn der Medenrunde war er von der International Tennis Integrity Agency wegen Wettbetrugs gesperrt worden. Und ohne wenigstens einen Ausländer im Team war der Klassenverbleib nicht möglich.

Anzeige

Zehn Runden um den Platz

Die Fehlschläge des Tages steuerte Felix Tripp bei: Gleich zweimal donnerte er gut vorbereitete Überkopfbälle ins Netz. Beim ersten Mal schüttelte er den Kopf, über den zweiten musste er selbst kurz lachen. „Da steht der Schuldige“, scherzte er später und zeigte auf Babak Momeni, „er hat es mir früher nicht besser beigebracht.“ Der Konter des Coaches kam prompt: „Für solche Fehler hättest du bei mir zehn Runden um den Platz laufen müssen…“

Spaß hatten die Gäste, obwohl sie unterfordert waren. „Wir haben uns gefreut, mal wieder als Team zusammen zu sein, das Wetter war toll, und unsere dritten Damen waren ebenfalls auf der Anlage“, sagte Martin Olszowy. Und wo der TSC steht, wird sich voraussichtlich am nächsten Sonntag ab 10 Uhr am Ebersheimer Weg zeigen. Dann empfängt der Absteiger, der gerne wieder nach oben möchte, den ambitionierten TC Weiler. „Ach du Scheiße“, entwich es Olszowy bei einem Blick auf die Aufstellung des kommenden Gegners beim 7:2 gegen den TC RW Speyer, „die haben ja mit fünf Ausländern gespielt.“

Das dürfte dann eine ganz andere Herausforderung werden als das Auftaktmatch.

Aufsteiger in Ludwigshafen

Und die DJK TV Mainzer Sand? Muss sich im Unterschied zum Lokalkonkurrenten sehr wohl darauf einstellen, dass der erste Spieltag ein Maßstab für den weiteren Saisonverlauf war. Ihr erstes Auswärtsspiel führt die Mombacher am Sonntag zum BASF TC Ludwigshafen – zwar nur zur dritten Mannschaft der Pfälzer, doch die ist wahrscheinlich unter anderem mit langjährigen Zweitligaspielern besetzt.

Alle Artikel von Tennis