RED | 12.05.15 Herz und Auge für Talente Heike Buchmeier, Cheftrainerin des USC Mainz, wird 60. Steht seit 36 Jahren am Beckenrand: Heike Buchmeier, Cheftrainerin des USC Mainz, die an diesem Dienstag ihren 60. Geburtstag feiert. | Stefan Bröker Mainz. Sie hat hunderten Kindern das Schwimmen beigebracht und etliche Sportler zu Höchstleitungen angespornt. Täglich steht sie am Beckenrand, motiviert, erklärt, lobt – und wenn es sein muss, schimpft sie auch mal. Das ist Heike Buchmeier, Cheftrainerin des Universitätssportclubs Mainz, wie sie leibt und lebt, ein alter Hase im Schwimmsport, deren Schützlinge allerhand nationale und regionale Titel erschwommen haben. An diesem Dienstag wird sie 60 Jahre alt. Buchmeier seit fast 36 Jahren im Geschäft, ihr erster Arbeitstag war der 22. August 1979, erinnert sie sich. Damals trainierte die gelernte Bankkauffrau und Kreditfachwirtin noch ehrenamtlich die Schwimmer der Sportfreunde Budenheim, in den drauffolgenden Jahren machte sie ihre C- und B-Trainerlizenz. Aus gesundheitlichen Gründen musste sie ihre Stelle bei der Bank aufgeben und arbeitet seitdem hauptberuflich als Schwimmtrainerin. Sie wechselte von Budenheim auf die andere Rheinseite zum SC Wiesbaden, 1992 ging die gebürtige Mainzerin nach Wuppertal. Seit 1997 beim USC „Es war eine schöne Zeit, aber ich habe das Rheinhessische sehr vermisst“, sagt sie. Ihr Glück: 1993 erhielt sie ein Angebot des SSV Bingen und kehrte in die Heimat zurück. Vier Jahre später wechselte sie als Cheftrainerin zum USC Mainz. Neben täglichem Training fallen ihr noch viele administrative Aufgaben zu, wie: Aufnahme und Eingruppierung von neuen Schwimmern, Einsatzplanung und Abrechnung der Trainer, Wettkampfmeldungen, Organisation von Trainingslagern, Einteilung der Trainingszeiten der rund 220 USC-Schwimmer und vieles mehr… „Schwimmen ist eine der besten Sportarten, die es gibt“, ist Heike Buchmeier überzeugt. Sie selbst war fast zehn Jahre beim Mainzer Schwimmverein aktiv. Für sie ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche von Beginn an richtig schwimmen lernen. Deshalb sei Schwimmen als Breitensport so wichtig und müsse gefördert werden. Buchmeiers Herz aber hängt am Leistungssport. „Es ist einfach schön zu sehen, wenn Kinder ihr Gefühl fürs Wasser entdecken, sich entwickeln und zu tollen Schwimmern werden“, sagt sie begeistert. Fleischmann verpasste Olympia nur knapp Und tolle Schwimmer hatte sie viele: 1988 waren wir zum ersten Mal bei den Deutschen Jahrgangs-Meisterschaften“, erzählt sie. Ein Jahr später schwamm ihre weibliche 4x100-Meter-Freistilstaffel bei den DJM einen neuen Rheinland-Pfalz-Rekord und schlug dabei die hochfavorisierten Wiesbadener. „Das war auf jeden Fall ein Highlight“, sagt Buchmeier. Bei einem Highlight sollte es aber nicht bleiben, es folgten noch sehr viele Spitzenleistungen: Etliche ihrer Schützlinge wurden Deutsche Mehrkampfmeister und Jahrgangsmeister, gewannen viele Medaillen im Jahrgangs- und offenen Bereich. Einer ihrer Besten war Falco Fleischmann, Jahrgang 1974, der gleich mehrere DM-Titel einheimste und über 200 Meter Schmetterling nur um fünf Hundertstel die Olympianorm verpasste. „Heike hat ein Auge für Schwimmer wie niemand sonst“, sagt Fleischmann. „Sie gibt den Schwimmern Zeit, sich langsam zu entwickeln und dann Leistung zu bringen.“ Unschlagbar sei sie auch bei Wettkämpfen. „Sie sieht sofort die Fehler, die einer macht und gibt technische Tipps, die einen weiterbringen“, ergänzt der ehemalige deutsche Spitzenschwimmer, der mit Buchmeier 1992 vom SC Wiesbaden nach Wuppertal und 1997 vom SSV Bingen zum USC Mainz wechselte. Fleischmann ist heute selbst Schwimmtrainer in einem Vorort von Atlanta/USA. „Viele Kniffe, die Heike mir beigebracht hat, setze ich heute bei meinen Schwimmern um“, sagt er. Und betont: „Es war einfach toll, sie als Trainerin zu haben.“ Therese Bartusch-Ruhl Mehr aktuellen Sport aus Mainz lesen Sie hier. Alle Artikel von Schwimmen