Peter H. Eisenhuth | 24.05.2021

Viel Druck und gute Länge

Martina Markov gewinnt zum dritten Mal das Finale der Tennis-Rheinhessenmeisterschaften. Endspielgegnerin Lena Lauderbach ärgert sich über einen Tag, an dem nichts funktioniert.
Zum dritten Mal Rheinhessenmeisterin: Martina Markov.
Zum dritten Mal Rheinhessenmeisterin: Martina Markov. | Peter H. Eisenhuth
Haderte mit dem fehlenden Ballgefühl: Lena Lauderbach.
Haderte mit dem fehlenden Ballgefühl: Lena Lauderbach. | Peter H. Eisenhuth

Ingelheim. 2018 war sie es, 2019 ebenfalls. 2020 konnte sie ihren Titel nicht verteidigen, weil die Coronapandemie das Turnier verhinderte. Am Sonntag jedoch nahm Martina Markov erneut den Siegerinnenpokal samt Scheck entgegen: Bei den vom TC Boehringer Ingelheim ausgerichteten Tennis-Rheinhessenmeisterschaften setzte sich die Lokalmatadorin im Finale gegen Lena Lauderbach (TC Gensingen) mit 6:1, 6:1 durch.

„Es ist schön, auf der eigenen Anlage zu gewinnen und den Klub zu repräsentieren“, sagte Markov, nachdem sie ihr Triple perfekt gemacht hatte. Anstrengen musste sie sich dafür allerdings nur im Halbfinale gegen ihre Vereinskameradin Sabrina Schmidbauer: Mit 6:0, 3:6, 10:6 setzte sich die Favoritin durch. Zuvor hatte sie Lilly Harlos (TSC Freispeed Bodenheim) mit 6:3, 6:2 bezwungen.

Lena Lauderbach gelangte über Marlene Strohm (DJK TV Mainzer Sand, 6:3, 6:3) und Anna Herding (TSC Mainz, 6.1, 6:1) ins Endspiel. „Aber ausgerechnet heute hat nichts geklappt“, sagte sie nach ihrer glatten Niederlage. „Das ist brutal ärgerlich. Ich hatte überhaupt kein Gefühl für das, was ich mache, und kaum einen Ball ins Feld bekommen.“ Damit wolle sie die Leistung ihrer Gegnerin nicht schmälern: „Martina hat gut gespielt, und man hat gemerkt, dass sie gewinnen wollte. Zu verlieren war für mich auch nicht schlimm – aber ich hätte gerne dagegengehalten.“

Möglichst viele ITF-Turniere spielen

Markov machte vor allem mit ihrer Vorhand viel Druck, die Bälle hatten eine gute Länge, „und mein Return war sehr stabil“.

Doch so schön der dritte Gewinn des Rheinhessentitels auch sein mag: Die Ziele der 17-Jährigen reichen über die regionale Ebene hinaus. In der vorigen Woche stand sie bei einem ITF-Turnier auf Zypern im Viertelfinale, und in der nächsten Zeit möchte sie so viele internationale Wettkämpfe spielen wie möglich.

„Voriges Jahr war gar nichts“, erzählte das von ihrem Vater sowie dem Mainzer Fabian Guzik und Bijan Wardjawand trainierte Talent. „Wegen Corona wollte ich auch nicht zu Turnieren ins Ausland fliegen. Aber wenn ich das nicht mache, kann ich mit denen, die ständig im Einsatz sind, nicht mithalten, und falle in der Rangliste zurück.“

Corona war angesichts des Hygienekonzepts in Ingelheim kein Thema, über das sich die Besucher Sorgen machen mussten. Die Gefahr lauerte vielmehr an einer Stelle, wo sie wohl niemand vermutet hatte: auf dem Fußweg vor Platz sieben. Dorthin nämlich schleuderte Lena Lauderbach ihren Schläger über den doch ordentlich hohen Zaun nach dem enttäuschend schnell verlorenen Finale. „Aber ich habe vorher geguckt, ob gerade jemand vorbeigeht…“

 

Neuer Rheinhessenmeister der Männer ist Niklas Noll. (→ Aufschlag gibt den Ausschlag)

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