Verbandsliga | Peter H. Eisenhuth | 23.06.2020

Die Gegner mussten nur warten

Zum Saisonauftakt in der Tennis-Verbandsliga unterliegt der TSC Mainz 2 dem TC Trier mit 3:18. Ungeduld und Vorhandprobleme kosten ein besseres Resultat.
Paul Vest spielte stark, verlor aber erst die Geduld und dann das Match.
Paul Vest spielte stark, verlor aber erst die Geduld und dann das Match. | Bernd Eßling
Ronald Juli beklagte nach seinem Einzel leichte konditionelle Probleme, sorgte aber mit Christian Süpke im Doppel für den einzigen Mainzer Sieg.
Ronald Juli beklagte nach seinem Einzel leichte konditionelle Probleme, sorgte aber mit Christian Süpke im Doppel für den einzigen Mainzer Sieg. | Bernd Eßling
Christoph Zehendner war einer der Herren 30, die zum Saisonauftakt im Verbandsligateam mitwirkten.
Christoph Zehendner war einer der Herren 30, die zum Saisonauftakt im Verbandsligateam mitwirkten. | Bernd Eßling

Mainz. Als Paul Vest mit gepackter Tasche den Platz verließ, rief Christian Süpke ihm vom benachbarten Court zwischen zwei Ballwechseln eine Gratulation zu. Der Youngster im Team des TSC Mainz 2 nahm sie schweigend zur Kenntnis, zuckte nur kurz mit den Schultern und ging weiter. Bedanken mochte er sich nicht, und um den Irrtum aufzuklären, wäre später noch genügend Zeit. Erst mal ärgerte er sich über die unnötige Dreisatzniederlage gegen Maximilian Sprenger beim 3:18 am ersten Verbandsligaspieltag gegen den TC Trier.

Die Gratulation des erfahrenen Mannschaftskollegen kam freilich nicht von ungefähr. Wer den ersten Satz zwischen Vest und Sprenger gesehen hatte, durfte sehr zuversichtlich sein, dass dieses Einzel zugunsten der Gastgeber enden würde. „Paul hat gegen einen guten Gegner super gespielt“, lobte Mannschaftskapitän Morten Pohl.

Tatsächlich lieferte Vest einen weitgehend fehlerfreien ersten Satz ab, „aber im zweiten war ich zu ungeduldig“, räumte er selbstkritisch ein. Und im Matchtiebreak gelang es ihm mit seinen langen, flachen, aber zu selten zwingenden Vorhandschlägen nicht, Sprenger in die Bredouille zu bringen. „Er hat die Bälle zurückgebracht, und ich habe die Fehler gemacht“, resümierte Vest, nachdem er beim Stand von 5:8 eine Rückhand und bei 6:9 eine Vorhand ins Netz gehauen hatte.

 

Viermal ohne Not ins Netz

An den Ambitionen des Nachwuchsmannes, der vorige Saison erstmals in der Zweiten Mannschaft des TSC eingesetzt worden war und dieses Jahr zum Stammpersonal gehört, änderte die Niederlage nichts. „Ich möchte in eine höhere Leistungsklasse aufsteigen“, sagte er; momentan ist er in LK 10 eingestuft.

Mit einer feinen Prise Selbstironie kommentierte Lukas Vradelis sein Match gegen Constantin Schneider: „Drei Spiele habe ich gespielt wie Federer, den Rest wie ich…“ – heraus kam eine 3:6, 2:6-Niederlage. Ärgerlich, weil das komplette Duell nach einem Muster verlaufen war: Vradelis befand sich permanent in der Offensive, sein Kontrahent brachte die Bälle zurück und die nötige Geduld auf. „Er hat einen Winner geschlagen und vier Fehler erzwungen. Und ansonsten musste er nur warten, bis ich den Ball verschlage.“

Morten Pohl haderte beim 1:6, 5:7 gegen Christopher Weis vor allem mit seiner Vorhand. Zu Recht. Schließlich hatte sich der TSC-Kapitän im zweiten Satz von 2:5 auf 5:5 herangearbeitet, gab das nächste Spiel aber viel zu leicht ab, weil er die Vorhand gleich viermal ohne Not ins Netz drosch. „Das hat sich bei mir leider durchgezogen“, sagte er, „aber ich hake das unter fehlender Spielpraxis ab. Mein letztes Turnier hatte ich vor sieben Monaten gespielt, danach war beruflich zu viel zu tun, und dann kam Corona.“

Die Abläufe funktionieren

Relativ nahe am Matchtiebreak war Christian Süpke im Spitzeneinzel gegen Lucas Ernst, er kämpfte jedoch mit ähnlichen Problemen („Ich hab‘ wirklich ne Klemme in der Vorhand“) wie Pohl. Immerhin gelang es ihm im Doppel mit Ronald Juli, wenigstens einen Sieg für die Gastgeber zu landen. Vest/Vradelis gaben ihr Doppel im Matchtiebreak ab.

Losgelöst vom rein Sportlichen zogen die Mainzer ein positives Resümee des ersten Medenrundenspieltags nach der Coronapause. „Die Abläufe haben sehr gut funktioniert“, berichtete Morten Pohl, „wir hatten uns vorab mit den Trieren verständigt, dass maximal vier Leute gleichzeitig in die Umkleidekabine dürfen und von den vier Duschen nur die beiden äußeren in Betrieb sind. Das lief alles völlig unproblematisch.“

 

Die Ergebnisse:

Christian Süpke

-

Lucas Ernst

5:7

4:6

 

Ronald Juli

-

Alexandre Sitek

3:6

1:6

 

Morten Pohl

-

Christopher Weis

1:6

5:7

 

Paul Vest

-

Maximilian Sprenger

6:4

2:6

7:10

Lukas Vradelis

-

Constantin Schneider

3:6

2:6

 

Christoph Zehendner

-

Leondard Brixius

3:6

2:6

 

 

 

 

 

 

 

Süpke/Juli

-

Ernst/Sprenger

4:6

6:3

10:8

Vest/Vradelis

-

Sitek/Brixius

1:6

6:4

5:10

Pohl/Zehendner

-

Weis/Schneider

4:6

0:6

 

 

Sein nächstes Spiel bestreitet der TSC Mainz 2 am Sonntag, 28. Juni, ab 10 Uhr beim TC BW Bad Ems 2.

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