red | 20.05.2019

Ein Durchgang Aufbäumen reicht nicht

Zu hausbacken für die erneute Titelverteidigung: Die mit fünf MGC-Spielern besetzte rheinland-pfälzische Ü45-Auswahl der Minigolfer musste sich beim Seniorencup in Berlin nach den Siegen bei den beiden vorigen Titelkämpfen diesmal mit Platz drei zufriedengeben. Der obligatorische Halbzeitrückstand ließ sich nicht mehr aufholen.
Das rheinland-pfälzische Ü-45-Team kämpfte in Tempelhof diesmal erfolglos gegen den üblichen Halbzeitrückstand an und verpasste die erneute Titelverteidigung beim Seniorencup.
Das rheinland-pfälzische Ü-45-Team kämpfte in Tempelhof diesmal erfolglos gegen den üblichen Halbzeitrückstand an und verpasste die erneute Titelverteidigung beim Seniorencup. | privat

Berlin. Ob es zur Taktik des rheinland-pfälzischen Ü45-Teams beim Seniorencup in Berlin gehörte, dem stärksten Gegner aus Nordrhein-Westfalen am ersten Tag einen gewissen Vorsprung zu geben, sei mal dahingestellt. Jedenfalls lag nach vier von acht zu spielenden Runden das NBV-Team einmal mehr klar vorne. Nach 19 Schlägen Rückstand in Neheim im Jahr 2015 und deren elf in Olching 2017 warern es diesmal zwölf Zähler, die Rheinland-Pfalz am zweiten Wettkampftag aufholen musste.

Doch anders als vor zwei und vier Jahren reichte es diesmal nicht: Trotz eines Aufbäumens im fünften Durchgang erwies sich die Konkurrenz aus Nordrhein-Westfalen und Berlinin in Tempelhof als zu stark für den dritten rheinland-pfälzsichen Sieg in Serie. Zu hausbacken waren die Leistungen der mit fünf Mainzern und dem Ludwigshafener Frank Bonenberger agierenden MRP-Auswahl.

Der Auftakt auf den Eternitbahnen gelang dem Rheinland-Pfalz-Team mit fünf Mainzern sehr ordentlich. 118 Schläge auf der nicht leichten Anlage bedeuteten die Führung, zwei Zähler vor Nordrhein-Westfalen, zwei weitere vor Gastgeber Berlin. Diese Führung hielt bis zum letzten Spieler in Runde zwei, doch dann verlor Markus Janßen auf den Tagesbesten Michael Neuland gleich sechs Schläge, womit sich der NBV an die Spitze setzte.

Selbst 19er-Runde von Kobisch hilft nicht

In den verbleibenden zwei Durchgängen des ersten Tages agierte man zwar solide, aber immer wieder brachten Kleinigkeiten den weiteren Verlust von einzelnen Schlägen an den zweimaligen Vize ein. Trotz einer 19er-Runde auf Eternit durch Roman Kobisch konnten die Nordrhein-Westfalen auf schließlich zwölf Schläge Vorsprung davonziehen.

Das beste Ergebnis im MRP-Team spielte der Ludwigshafener Frank Bonenberger mit 107 Schlägen aus vier Runden. Die weiteren Resultate lagen dicht beieinander: Patrick Beringhausen benötigte 112, Alice und Roman Kobisch je 110 und Markus Janßen 113 Schläge. Ersatzmann René Dippelhofer haderte mit der Betonanlage und sammelte 121 Schläge. Den Unterschied an diesem Tag machte aber ganz klar der für Dormagen-Brechten spielende Michael Neuland, der mit seinen 100 Schlägen den Vorsprung der NBV-Mannschaft praktisch alleine herausholte.

Am zweiten Turniertag holte das Rheinland-Pfalz-Team im fünften Durchgang durch die bis dato beste Runde auf den Eternitbahnen (108 Schläge) gleich fünf Schläge Rückstand auf. Gleichzeitig vergrößerte sich der Vorsprung auf Berlin von drei auf vermeintlich beruhigende 13 Schläge. Doch wie gewonnen… Im folgenden Durchgang verlor das Team drei Zähler auf den NBV und satte zwölf auf Berlin, das mit 151 Schlägen eine Bestmarke auf Beton setzte.

Die Berliner waren los

Der Gastgeber war jetzt nicht mehr zu halten und ließ mit 103 Zählern auf Eternit ebenfalls die Tagesbestrunde folgen, verkürzte den Rückstand auf den NBV auf nur noch zwei Schläge. Bei 14 bzw. 12 Schlägen Abstand zu den Führenden konnte man sich im Team Rheinland-Pfalz kaum noch Hoffnungen auf den Titelhattrick mehr machen. Trotz Egalisierung der Bestrunde auf Beton musste man sich schließlich mit Bronze zufriedengeben. Den Sieg holte sich Nordrhein-Westfalen in einem Herzschlag-Finale mit einem Schlag Vorsprung auf Berlin.

Einen kleinen Trost für den MRP steuerte Alice Kobisch bei, die mit 212 Schlägen und sieben bzw. neun Zählern Vorsprung das Seniorinnen-Einzel vor ihrer Nationalmannschaftskameradin Sandra von dem Knesebeck und ihrer Schwester Ellen Galleinus dominierte. Damit erzielte sie auch das Bestresultat der MRP-Akteure. Weiter spielten Patrick Beringhausen (223), Frank Bonenberger (218), Roman Kobisch (216), Markus Janßen (221) und René Dippelhofer (238).

Mit einem Einzelergebnis, wie es der Nordrhein-Westfalen-Schlussspieler Michael Neuland (201) auf die Bahnen zauberte, anstelle eines beliebigen anderen Resultats, hätte es auch diesmal zum Teamsieg gereicht. Doch Rechenspiele bringen bekanntlich nichts ein, in zwei Jahren kann das Team den nächsten Anlauf auf den Cup nehmen. Joachim Eichhorn

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