Oberliga | Peter H. Eisenhuth | 30.06.2020

Auf Weber ist Verlass

Von glänzend geschlagen bis „schrecklich aufgeschlagen“: Tennis-Oberligist TSV Schott Mainz verliert seine Auswärtsspiele in Gensingen und Bad Ems. An der Lahn geben drei knappe Matchtiebreaks den Ausschlag.
Mats Weber war mit drei Siegen aus vier Matches der „Spieler der Woche“ des TSV Schott.
Mats Weber war mit drei Siegen aus vier Matches der „Spieler der Woche“ des TSV Schott. | Archiv/Eßling

Gensingen/Bad Ems. Auf Mats Weber war Verlass: Viermal ging der Tennisspieler des TSV Schott am ersten Doppelspieltag der Oberligasaison auf den Platz, dreimal verließ er ihn als Sieger. „Wir haben ihn zu unserem Spieler der Woche ernannt“, sagte Mannschaftskapitän Steffen Hillenmeier. „Er ist gut drauf.“ Auf die Gesamtergebnisse wirkten sich die Erfolge des Luxemburgers allerdings nur marginal aus: Die Mainzer verloren beim TC Gensingen mit 4:17 und einen Tag später beim TV Blau-Weiß Bad Ems mit 5:16.

Im rheinhessischen Duell am Samstag hatte es zunächst auch für Weber nicht gut ausgesehen. Gegen Altmeister Marco Lauderbach lag er mit 0:6 und 1:4 scheinbar aussichtslos zurück, bevor zwei Komponenten zusammenkamen und ihn die Wende vollbringen ließen. „Mats hat sich plötzlich total gesteigert, sehr druckvoll gespielt und keine Fehler mehr gemacht“, berichtete Kollege Sven König. „Und Marco hat die große Hitze nicht so gut verkraftet.“ Der 38-Jahre alte ehemalige Regionalligaspieler des TSV Schott gewann nur noch ein Spiel, im Matchtiebreak machte er gar nur noch einen einzigen Punkt.

26 Doppelfehler, optimistisch geschätzt

Promise Iwere nutzte eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Satz gegen Christian Djonov nichts; mit 2:6, 6:7 verpasste er einen Entscheidungsdurchgang    knapp. Felipe Damke (gegen Franjo Matic) und der für den berufsbedingt fehlenden Hillenmeier aufgerückte Nico Vogelsberger (gegen Adrian Kraus, den zweiten früheren Schottler im Team der Gastgeber) gaben ihre Matches glatt in zwei Sätzen ab. „Nico spielt normalerweise mit der Zweiten Mannschaft in der Verbandsliga“, sagte König, „es war klar, dass er keine Chance haben würde, aber er hat sich tapfer geschlagen.“

Mit „schrecklich aufgeschlagen“ ließ sich Robert Kovács‘ Darbietung zusammenfassen. Mit einem vernünftigen Service wäre mehr dringewesen, als beide Sätze mit 2:6 abzugeben. „Ich habe 26 Doppelfehler gemacht“, sagte er – und dabei handele es sich nicht um einen gefühlten Wert, sondern um eine „optimistische Schätzung“. So blieb es König vorbehalten, neben Weber einen zweiten Sieg für die Gäste beizusteuern. In zwei engen Sätzen zwang die Mainzer Nummer eins Yannick Floer in die Knie. „Das war ein ordentlicher Fight“, kommentierte er seinen Erfolg.

Die Aussichten, die Begegnung in den Doppeln noch umbiegen zu können, gingen hart gegen null – dafür hätten alle drei Matches an die Schottler gehen müssen. Zumindest aber wäre eine Ergebniskorrektur möglich gewesen; Iwere/Damke und König/Hillenmeier gaben einen beziehungsweise beide Sätze mit 5:7 ab.

Stopps stören den Rhythmus

In Bad Ems entschieden nur Nuancen über die Mainzer Niederlage, auch wenn die mit 5:16 letztlich deutlich ausfiel. Zwei Einzel und ein Doppel gingen mit nur zwei bis drei Punkten Differenz weg, beteiligt waren Sven König und Steffen Hillenmeier. „Ich habe nicht gut gespielt“, räumte der Kapitän nach seinem verlorenen Match gegen Dennis Gilberg ein. „Aber er war besser und cleverer.“ König hingegen musste sich trotz guter Leistung im Spitzeneinzel Daniel Leitner beugen.

Für Felipe Damke schien gegen Philipp Schehadat mehr drin als ein 2:6, 4:6. „Die einzelnen Spiele waren fast alle knapp“, berichtete Hillenmeier, „aber in den entscheidenden Momenten war sein Gegner cleverer. Mit vielen Stopps hat er immer wieder den Rhythmus gestört.“

Robert Kovács gab zwar auch diesmal sein Einzel ab, für seine klare Steigerung gegenüber dem Vortag belohnte er sich jedoch im Doppel: An Mats Webers Seite holte er seinen ersten Mannschaftspunkt in dieser Saison.

 

Am nächsten Wochenende bestreitet der TSV Schott zwei Heimspiele: Am Samstag gegen die noch sieglose SG WMA Nordsaar, am Sonntag gegen den ungeschlagenen Tabellenführer BASF TC Ludwigshafen. Beginn ist jeweils um 10 Uhr.

 

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