Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 18.07.17 Ausraster nur in begründeten Ausnahmefällen AUS DEM TRAININGSLAGER (III): Sandro Schwarz ist in Bewegung. Gibt die Richtung vor: Sandro Schwarz, hier mit Pablo De Blasis (l.) und Danny Latza. | Peter H. Eisenhuth Der Cheftrainer jederzeit bereit einzugreifen. | Peter H. Eisenhuth Grassau. Sandro Schwarz schont sich im Trainingslager nicht. Bei allen Übungen unter seiner Leitung wirkt der Cheftrainer des FSV Mainz 05, als sei er ständig auf dem Sprung, als wolle er jeden Moment aktiv eingreifen. Die Körperspannung stimmt, aber Schwarz beschränkt sich selbstverständlich aufs Coachen. Freilich auf ein sehr aktives Coachen, ständig in Bewegung, immer wieder mit kurzen Anweisungen, Hinweisen, Verbesserungsmöglichkeiten und Lob. „Das ist mein Stil“, sagt er. „Ich bin immer in der Spielform drin, und manchmal wird es dann auch emotional.“ Manchmal wird der Trainer auch etwas lauter, wie am Dienstagvormittag, als er seine fitten Feldspieler in drei Sechserteams aufteilt und jeweils in 2-3-1-Formationen gegeneinander kicken lässt. Also mit einer Doppelsechs, einer offensiven Dreierreihe und einem Stoßstürmer. Mit drei Ballkontakten, der erste bei jedem neuen Angriff ist frei, danach greift die Abseitsregelung. Das muss Schwarz mehrmals betonen, vor allem Yoshinori Muto übertreibt es mit seinem Tordrang ein wenig und handelt sich dafür einen etwas verstärkten Rüffel ein: „After the first pass its offside.“ „Mein Job, die Spielidee zu vermitteln“ Sinn der Übung sei, das richtige Timing fürs Anlaufverhalten vor allem für die Spitze und die seitlichen Außenstürmer zu finden, erläutert der Trainer. Die Spieler sollten ein Gefühl dafür bekommen, wann sie pressen müssten und wann es besser sei, sich etwas tiefer zu postieren. Einzelne Spieler zusammenzustauchen, sei nicht seine Art, sagt er, auch wenn die Umsetzung der Vorgaben nicht funktioniert. „Ich weiß, dass sie Zeit brauchen, sich an meine Spielidee zu gewöhnen. Und solange ich sehe, dass die Leute sich auf dem Platz richtig verhalten, wenn Sie die maximale Bereitschaft aufbringen, dann ist es mein Job, ihnen die Spielidee zu vermitteln.“ Etwaige Ausraster schließt er zwar nicht aus, „aber die gibt es nur, wenn Bereitschaft und Intensität nachlassen“. Schnipper hinter die Ohren Für die kleinen Strafen ist bislang eher Jonas Grünewald zuständig. Der Athletiktrainer ließ die Kicker in der Vormittagseinheit zunächst in durch Gummibänder verbundene Paare zu Sprints antreten, wobei der Hintermann als eine Art Bremsklotz wirkte. Wie Leon Balogun bei Danny Latze (und umgekehrt). „Du wärst ein gutes Pferd geworden“, bescheinigte Balogun dem Mittelfeldspieler. „Ich weiß“, antwortete Latza. „Maschine.“ Zum Abschluss mussten (ohne Zugseile) jeweils drei Spieler zum Wettrennen über rund 40 Meter antreten. Sich zu schonen war keine gute Idee. „Der Letzte kriegt von den anderen einen Schnipper hinter die Ohren“, verwies Grünewald auf die drohende Sanktion. „Aber es muss wehtun.“ Zu spüren bekamen es unter anderem Alexandru Maxim, Philipp Klement und Pablo de Blasis. Mehr aus Grassau: In der Ruhe liegt die Kraft - Doppeleuropameister Levin Öztunali Glänzende Perspektiven - Auch die deutsche U21 war hier Alle Artikel von Fußball (Bundesliga)