Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 17.07.17

Glänzende Perspektiven

AUS DEM TRAININGSLAGER (I): 05-Coach Sandro Schwarz ist am Ende des ersten Tages in Grassau rundum zufrieden. An dem Ort, an dem Meister gemacht werden.
Eine gute Wahl hat Teammanager Darius Salbert (l.) offenbar mit Grassau als Trainingslagerort getroffen. Sandro Schwarz' Einladung, am Training teilzunehmen, lehnte er aber ab.
Eine gute Wahl hat Teammanager Darius Salbert (l.) offenbar mit Grassau als Trainingslagerort getroffen. Sandro Schwarz' Einladung, am Training teilzunehmen, lehnte er aber ab. | Peter H. Eisenhuth
Wenn's mal etwas härter wird: Augen zu und durch. Aaron Seydel und Viktor Fischer kennen sich aus.
Wenn's mal etwas härter wird: Augen zu und durch. Aaron Seydel und Viktor Fischer kennen sich aus. | Peter H. Eisenhuth
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Das sind doch Aussichten: In Grassau werden Meister gemacht.
Das sind doch Aussichten: In Grassau werden Meister gemacht. | Peter H. Eisenhuth

Grassau. Das sind doch mal Perspektiven. Zwar scheint im Chiemgau-Örtchen Grassau kaum jemand so recht zur Kenntnis genommen zu haben, dass Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 seit Montag sein Trainingslager hier absolviert. Das Banner jedenfalls, das mitten im Ort über die Hauptstraße gespannt ist, berichtet von vergangenen Tagen, allerdings von ausgesprochen erfolgreichen: „Perfekte Vorbereitung in Grassau. Wir gratulieren der U21-Fußballnationalmannschaft zum Europameistertitel!“, steht darauf geschrieben.

Einen Schritt weiter gedacht, könnte dies bedeuten, dass die 05er im Mai kommenden Jahres ... ist natürlich Quatsch – da der VfB Stuttgart sich ebenfalls hier vorbereitet hat, müssen sich die Mainzer wohl mit den Schwaben um den Titel prügeln… Einen, der sich hier auskennt, konnte Sandro Schwarz am Montag erstmals in seinem Kader begrüßen: Levin Öztunali, Mitglied besagter U-21-Elf, der nach der Europameisterschaft noch zwei Wochen Urlaub genießen durfte, bevor er jetzt zum Team gestoßen ist.

„Wir haben Levin gebührend abgefeiert“, berichtete der Cheftrainer von der ersten Mannschaftssitzung in Bayern. Zuvor hatte er Daniel Brosinski zum Geburtstag gratuliert und anschließend den jüngsten Neuzugang kurz vorgestellt: „Abdou Dialla ist auch da. Herzlich willkommen hier in Mainz. Er hat verstanden.“ Wahrscheinlich auch, dass „Mainz“ relativ ist.

20 plus 3 und Donati kommt nach

Schwarz machte am Montagabend einen rundum zufriedenen Eindruck. Alles bestens, sagte er im Anschluss an die erste Übungseinheit dieser Trainingslagerwoche. „Der Platz ist gut, wir haben ein sehr gutes Hotel, kurze Wege zum Platz, das Essen ist gut.“ Was fehlt? Nichts. „Die erste Einheit war sehr gut“, bescheinigte der Coach seinen Akteuren. „Es war eine gute Aggressivität da, die Aktionen in der Vorwärtsbewegung haben gestimmt, das war ein guter Beginn.“

Mit 20 Feldspielern und drei Torhütern sind die Mainzer am Montag angereist, am Dienstag kommt Giulio Donati nach, der sich in seiner italienischen Heimat beim Arzt seines Vertrauens eine Kontrolluntersuchung unterzog, wie der Verein berichtete. Die Torhüter, denen man gemeinhin nachsagt, einen an der Klatsche zu haben, erwiesen sich als die Schlauesten von allen. Ihr Disziplintrainer Stephan Kuhnert hatte für sich, René Adler, Jannik Huth und Robin Zentner die einzige Schattenecke auf den zwei Fußballplätzen, die den 05ern zur Verfügung stehen, gesichert.

Vier sind in Mainz geblieben

Einige Meter entfernt betrieb Athletiktrainer Axel Busenkell ein Kleingruppentraining mit den leicht angeschlagenen Leon Balogun, Gerrit Holtmann und Neuzugang Viktor Fischer. Der Rest der Anwesenden übte unter der Anleitung der Kotrainer Jan-Moritz Lichte und Michael Falkenmayer Passformen, Sandro Schwarz schaltete sich immer wieder hier und da ein, lobte viel, kritisierte nie, sondern baute die Spieler auf, wenn etwas schiefgegangen war.

Derweil die Verletzten beziehungsweise im Aufbautraining befindlichen Emil Berggreen, Jean-Philippe Gbamin, Alexander Hack und Gaetan Bussmann in Mainz geblieben sind, weil sie ihre speziellen Programme dort besser durchziehen könnten, ist der ebenfalls angeschlagene Niko Bungert mit nach Grassau gereist. „Es ist wichtig dass er in der Gruppe ist“, sagt Schwarz über den (bisherigen) Kapitän. „Das, was er machen muss, kann er hier machen, und möglicherweise kann er gegen Ende der Woche wieder ins Training einsteigen.“

Dass die zu Hause Gebliebenen mit Blick auf die Mitte August beginnende Saison bereits einen kleinen Nachteil haben, mochte Schwarz nicht thematisieren. „Wir sind nicht hier, um solche Einschätzungen abzugeben. Wir freuen uns wenn die angeschlagenen Spieler wieder dabei sind, aber wir wollen hier positiv mit der Gruppe arbeiten.“ Mit weiteren intensiven Einheiten und den Testspielen gegen den FC Tokio am Mittwoch und die SpVgg Greuther Fürth am Donnerstag.

 

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