Peter H. Eisenhuth | 17.08.2023

Meldungen übertreffen Erwartungen

Die 8. SiNN Mainz Open warten mit insgesamt 18 Akteurinnen und Akteuren aus den deutschen Top-100 auf. Bei den Herren führt der Berliner Timo Stodder das Feld an, die Nummer 274 der Welt. Vom gastgebenden TSC Mainz stehen Daniel Kirchner und Christina Bednarczyk im Hauptfeld.
Daniel Kirchner muss bei den Herren die Mainzer Fahne hochhalten, nachdem Steffen Hillenmeier krankheitsbedingt auf eine Teilnahme verzichten muss.
Daniel Kirchner muss bei den Herren die Mainzer Fahne hochhalten, nachdem Steffen Hillenmeier krankheitsbedingt auf eine Teilnahme verzichten muss. | Peter H. Eisenhuth

Mainz. Hohe Qualität versprechen die 8. SiNN Mainz Open, die am Freitagmorgen am Ebersheimer Weg beginnen. Sogar deutlich mehr Qualität als zu erwarten war: In der Herrenkonkurrenz, die wie gehabt als A-3-Turnier mit einem Preisgeld von 5000 Euro dotiert ist, haben sechs Spieler aus der deutschen Top-100 gemeldet. Allen voran der Berliner Timo Stodder, der in der DTB-Rangliste an 14. Stelle geführt wird und in der Weltrangliste an Position 274 liegt.

„Das ist sensationell“, jubilierte am Donnerstagnachmittag Urs Kern, der Präsident des ausrichtenden TSC Mainz. „Wir sind ja davon ausgegangen, dass wir einige sehr starke Spieler begrüßen können, aber mit einem solchen Namen hat niemand gerechnet.“ Erst recht nicht angesichts der Tatsache, dass in dieser Woche ein mit 12.000 Euro ausgestattetes, zur Premium-Tour des Deutschen Tennis-Bunds gehörendes A-2-Turnier im schwäbischen Oberkochen stattfindet.

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Hillenmeier muss passen

Hinter Stodder folgen auf der Setzliste Luca Matteo Sobbe (Leverkusen, DTB-49), Johann Willems (Pforzheim, DTB-57), Tom Schönenberg (Krefeld, DTB-80), Vorjahresfinalist Nikolas Walterscheid-Tukic (Troisdorf, DTB-82) und Noel Larwig (Suchsdorf, DTB-84). Titelverteidiger Niklas Schell hatte zwar seine Teilnahme laut Turnierdirektor Hans Beth mündlich zugesagt, gleiches galt für den Franzosen Maxime Mora aus der Ersten Mannschaft des TSC – „aber beide sind noch bei einem Turnier in der Schweiz im Rennen“, berichtet Kern.

Absagen musste auch Steffen Hillenmeier. Der Lokalmatador hätte seine starke Saison gerne mit einem entsprechenden Abschneiden an gewohnter Stätte gekrönt, musste jedoch krankheitsbedingt absagen. Die Mainzer Fahne wird dessen Mannschaftskamerad Daniel Kircher so lange wie möglich hochhalten, der es auch ohne Wildcard ins Hauptfeld geschafft hätte und am Freitag ab 11 Uhr sein Erstrundenmatch bestreiten wird. Die Qualifikation beginnt bereits um 9.30 Uhr.

Ebenfalls unter den Teilnehmern sind der aus dem TSC hervorgegangene Mika Lipp (DTB-146), der für den BASF TC Ludwigshafen in der Zweiten Bundesliga spielt, und Rheinhessenmeister Niklas Noll. „Insgesamt hat unser Feld A-2-Niveau“, sagt der TSC-Chef.

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Ein Dutzend bei den Frauen

Die Qualifikantinnen der Damenkonkurrenz sind wie die Herren ab 9.30 Uhr gefordert. Wenn um 12.30 das Hauptfeld einsteigt, sind gleich zwölf Spielerinnen dabei, die in der deutschen Rangliste zweistellig platziert sind. „Dass Livia Kraus erst an Position sieben gesetzt ist, sagt schon einiges über die Besetzung aus“, merkt Urs Kern an. Das für den Ludwigshafener Werksklub spielende Mainzer Eigengewächs nimmt im DTB-Ranking den 59. Platz ein.

Als Favoritin gilt Luisa Meyer auf der Heide vom SSC Berlin, deren Alter mit der Ranglistenplatzierung übereinstimmt: 21. Tessa Brockmann (DTB-37) geht als Nummer zwei der Setzliste in den Wettstreit; das 17 Jahre alte Talent vom Tennisclub an der Schirnau hat bereits drei ITF-Jugendturniere gewonnen. „Die beiden gehören zum Nationalkader“, sagt Kern. „Solche Spielerinnen entsprechen genau der Zielgruppe, die wir erreichen wollen.“

Nicht weniger freuen sich die Organisatoren freilich über Steffi Bachofer (DTB-47), Stammgast der Mainz Open und Ü-35-Weltmeisterin vom TC Bernhausen. Dahinter folgen Gina Marie Dittmann (Essen, DTB-52), Franziska Sziedat (Potsdam, DTB-57), Selina Dal (Ludwigshafen, DTB-58), Livia Kraus und die gleichauf mit ihr liegende Eva-Marie Voracek (München).

Später Meldeschluss hat sich bewährt

Ein Dutzend Top-100-Frauen sind nicht zuletzt das Ergebnis der Aufwertung von A3 zu A2 und er Aufnahme in die Premium-Tour – ein auf 7500 Euro erhöhtes Preisgeld sowie vom Viertelfinale an mehr Ranglistenpunkte als üblich inklusive. Zudem habe sich das Vorgehen bewährt, den Meldeschluss erst auf den Tag vor Turnierbeginn zu legen. „Dadurch haben wir Leute dabei, die andernfalls nicht hätten kommen können, weil sie noch anderweitig im Einsatz waren.“

Zum Beispiel Luisa Meyer auf der Heide – „sie hat am Mittwoch noch bei einem Turnier in Norddeutschland gespielt“, sagt Kern.

Eine Hauptfeld-Wildcard erhielt die TSC-Jugendliche Christina Bednarczyk, sie ist am Freitag gegen 12.30 Uhr an der Reihe. Ihre Kollegin aus der in die Oberliga zurückgekehrten Ersten Mannschaft, Laura Shelekhova, hat kurzfristig zurückgezogen.

 

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