Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 04.08.2018

Noch nicht zu schlapp fürn Opel-Cup

TRAININGSLAGER IN BAD HÄRING (IX): Kaum aus Tirol abgereist, fungiert der FSV Mainz 05 am Sonntag als Gastgeber eines Turniers mit Athletic Bilbao und dem AC Florenz. Mit dem Verlauf der Tage im Kufsteinerland zeigt sich Trainer Sandro Schwarz sehr zufrieden.
Während des Trainingslagers testeten Karim Onisiwo und die 05er ihre Form gegen West Ham United. Am Sonntag folgt das Turnier um den Opel-Cup.
Während des Trainingslagers testeten Karim Onisiwo und die 05er ihre Form gegen West Ham United. Am Sonntag folgt das Turnier um den Opel-Cup. | Peter H. Eisenhuth

Bad Häring. Gut möglich, dass der eine oder andere Profi des FSV Mainz 05 denkt, sich nach dem zweiten Trainingslager in dieser Saisonvorbereitung ein paar freie Tage verdient zu haben. Anstrengend genug waren die Übungseinheiten und das Testspiel in der Tiroler Hitze allemal. Doch etwas Geduld benötigen die Kicker und der Trainerstab noch; erst am Dienstag können sie die Füße bis zu 24 Stunden am Stück hochlegen.

Denn im Anschluss an die am Samstag endende Woche im Kufsteinerland steht ihnen am Sonntag eine Doppelstunde in Sachen Überwindung bevor: Beim Opel-Cup in der heimischen Arena am Europakreisel treten sie je 45 Minuten gegen Athletic Bilbao und den AC Florenz an. Zwei wichtige Spiele, wie Sandro Schwarz betont. „Es ist unser vorletzter Test über 90 Minuten“, sagt der Trainer. Der letzte folgt am nächsten Samstag beim spanischen Erstligisten Celta Vigo.

„Jeder Wettkampf ist dazu da, ihn gewinnen zu wollen“, nennt der Coach eines von zwei Zielen für das heimische Turnier, bei dem er nicht vorhat, zwei Mannschaften für jeweils eine Begegnung aufs Feld zu schicken, sondern die Formation aus dem Bilbao-Spiel länger kicken zu lassen. Ergebnisunabhängig will er zudem die Umsetzung jener Inhalte sehen, um die es im Trainingslager ging.

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Verlässliche Prinzipien

Mit der dort verrichteten Arbeit sei er sehr zufrieden, sagte Schwarz im letzten Pressegespräch in Bad Häring. Umfänge hochhalten, viel im athletischen Bereich arbeiten und – als Lehre aus der 3:5-Niederlage gegen den 1.FC Köln am Freitag voriger Woche – die Arbeit gegen den Ball als Basis für alles andere seien wesentlich Themen gewesen. All dies hätten seine Spieler sehr gut ausgeführt, erzählte Schwarz, und wirkte so gut gelaunt, als hätte Sportvorstand Rouven Schröder zur selben Zeit im Nebenzimmer einen Linksverteidiger und einen offensiven Mann für die linke Außenbahn verpflichtet.

Im Defensivverhalten, in der Vorwärtsverteidigung verfüge die Mannschaft inzwischen über verlässliche Prinzipien, wie sich auch im Test gegen West Ham United gezeigt habe. Konditionell sei der Kader ebenfalls auf einem sehr guten Stand, wenn auch mit individuellen Unterschieden. Gerade bei den aus dem Ausland gekommenen Neuzugängen nehme dieser Prozess etwas mehr Zeit in Anspruch.

Neuzugänge bekommen Zeit

„Eine Saisonvorbereitung in Spanien oder Frankreich unterscheidet sich von der in Deutschland, was die Intensität angeht“, erläuterte Schwarz – und die des FSV Mainz 05 ist in diesem Sommer härter als vor einem Jahr. „Das hat etwas mit unserer Spielweise zu tun. Wenn wir Woche für Woche fordern, die letzten Körner herauszuholen, müssen wir auch entsprechend trainieren.“ Man kann es auch als eine Reaktion auf die diversen Spiele der vorigen Saison verstehen, in denen die Mannschaft nicht den Anschein erweckte, körperlich im Optimalzustand zu sein.

Den neuen Leuten will Schwarz die nötige Zeit einräumen, sich an die hiesigen Anforderungen zu gewöhnen. „Es war immer eine unserer Stärken, ihnen diese Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. Wir sollten die Zugänge nicht daran messen, ob sie im ersten, zweiten oder dritten Saisonspiel auf dem Platz stehen.“

In den verbleibenden zwei Wochen bis zum DFB-Pokalspiel in Aue wird das Mainzer Trainerteam zwar weiter intensiv mit dem Kader arbeiten, aber die Umfänge reduzieren, um die nötige Frische zu erreichen. Klare Strukturen geschaffen haben sie beim Verhalten im gegnerischen Strafraum, bei Flanken und Laufwegen. Ausbaufähig ist noch das Verhalten nach Ballgewinnen, das schnelle Umschalten von Defensive auf Offensive.

 

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