Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 07.08.15 Ein Gläschen Sekt auf den Millionendeal Der FSV Mainz 05 kooperiert ab sofort mit der Vermarktungsagentur Infront und erwartet dadurch eine deutliche Steigerung der Marketingerlöse. Partner für die nächsten zehn Jahre: 05-Manager Christian Heidel, Infront-Geschäftsführer Reinhardt Weinberger und 05-Präsident Harald Strutz, der bei der Vertragsunterzeichnung den meisten Spaß zu haben schien. | Mainz 05 Mainz. Es war zwar noch Vormittag, „aber nach dieser Vertragsunterzeichnung haben wir uns ein Gläschen Sekt gegönnt“: Um 10.23 am Freitagmorgen, Christian Heidel hatte die Uhrzeit parat, waren die Unterschriften unter einen Vertrag gesetzt worden, der dem FSV Mainz 05 für die Zukunft höhere Marketingeinnahmen bescheren soll. Von dieser Saison an wird das internationale Sportmarketing-Unternehmen Infront Sports & Media für zehn Jahre exklusiver Vermarktungspartner des Bundesligisten. Ein guter Vertrag für den Klub, betont der Manager, „weil wir ihn nicht eingehen mussten, sondern wollten“. Infront wird sich ab sofort in Kooperation mit der Marketingabteilung des Vereins unter Geschäftsführer Dag Heydecker um Gesamtvermarktung einschließlich Haupt- und Trikotsponsoring, Stadion-Namensrecht, Bandenwerbung bei Heimspielen kümmern. „Wir haben in den vergangenen acht Jahren unsere Marketingerlöse verfünffacht“, sagt 05-Präsident Harald Strutz. „Die anhaltend rasante Entwicklung der Bundesliga verpflichtet uns jedoch in Verantwortung für den Verein, unsere wirtschaftlichen Ressourcen optimal auszuschöpfen und damit unsere Konkurrenzfähigkeit zu erhalten.“ Im Erfolg die Arbeit hinterfragt Entstanden war die Idee, sich für diese Aufgaben einen Partner zu suchen, vor mehr als einem Jahr. „In einer Phase, in der alle sagen, wie toll hier alles ist, wenn man auf der Spitze des Erfolgs ist, muss man überprüfen, ob man in der Lage ist, den Verein in den nächsten zehn Jahren auf diesem Level zu halten“, begründet Heidel den Schritt. „Wir haben uns zunächst einmal intern hinterfragt, ob das, was wir machen, noch zeitgemäß ist und eine Garantie darstellt, erfolgreich zu bleiben.“ Und bei der Frage, ob es möglich sei, aus eigener Kraft „den für einen Verein wir uns herausragenden Marketingerlös von 20 Millionen Euro“ auf 22, 23 oder 25 Millionen zu steigern, bundesweit und international mehr zu erreichen, gelangten die Überlegungen an den Punkt, sich einen Partner zu suchen. Im Juni vorigen Jahres habe das erste Treffen mit den Infront-Verantwortlichen stattgefunden, „seither haben wir das, was wir jetzt unterschrieben haben, in unzähligen Meetings entwickelt“, sagt Heidel. Fannähe soll im Vordergrund stehen Dabei habe der Verein stets das Heft des Handelns in der Hand gehalten. „Das waren sehr angenehme, aber auch harte Verhandlungen, und selbstverständlich macht Infront so etwas nicht umsonst. Aber wir haben einen sehr ausgewogenen Vertrag entwickelt, von dem beide Partner profitieren, der für uns keinerlei Nachteile beinhaltet und bei dem wir den Verein nicht auch nur für ein Prozent verkauft haben.“ Laut Reinhardt Weinberger, gehört die neue Partnerschaft mit dem FSV Mainz 05 „zu den größten Klubmandaten innerhalb der gesamten Infront-Gruppe“, sagt der Deutschland-Geschäftsführer des Unternehmens. Sein Team werde mit Unterstützung des nationalen und internationalen Vertriebs alles daran setzen, eine solide wirtschaftliche Basis für den sportlichen Erfolg zu schaffen. Dabei solle die Marke Mainz 05 gestärkt werden – „wobei der Erhalt der fannahen und heimatverbundenen Vereinskultur stets im Vordergrund steht“. Alle Artikel von Fußball (Bundesliga)