Mainz. Der schlechte Scherz drängt sich geradezu auf: Selbstverständlich kamen die Profis des FSV Mainz 05 am Sonntag zur Weihnachtsfeier des Kidsclubs – schließlich hatten sie ja schon am Vortag auf Schalke geübt, wie man Geschenke verteilt.

Übel nahmen ihnen die rund 500 kleinen Fans die 1:4-Niederlage nicht. Auch die Fragen bei der „Pressekonferenz“ klangen im Ton eher mitfühlend als anklagend: „Was war gestern los mit euch?“, wollte ein Knirps wissen, „Wie fühlt ihr euch?“ ein anderer. Eine Frage, die einen Moment der Stille hervorrief. Loris Karius mühte sich vergebens, das Mikrofon an Nebenmann Yunus Malli weiterzureichen und antwortete notgedrungen selbst: „Verlieren ist nie schön“, sagte der Torwart, „ob man 0:1 verliert oder 1:4.“

Karius, das zeigte sich auch beim Andrang an den Autogrammtischen der Kicker, zählt zu den absoluten Lieblingen der Fans. Warum? Wahlweise „weil er so cool ist“ (von Mädchen präferierte Antwort) oder „weil er so gut hält“ (die Jungs sahen es eher praktisch). Besonderer Beliebtheit erfreut sich unter den Kids auch die asiatische Fraktion, die Fragen nach deren Zukunftsplänen klangen schon beinahe bang: „Was würdest Du machen, wenn heute ein Antrag von Bayern käme?“, wollte ein junger Fan von Ja-Cheol Koo wissen. „Mir gefällt es in Mainz“, sagte der Koreaner – der Beifall war ihm gewiss.

Und Shinji Okazaki gab quasi ein Versprechen für die Ewigkeit. Frage: „Wie lange willst Du in Mainz bleiben?“ Einwurf von Moderator Klaus Hafner: „Isch bin schon seit fünfenzwanzisch Jahrn hier…“ Antwort Okazaki: „Bleibe länger.“

Falls nicht, kommt nächstes Jahr Knecht Ruprecht.

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