Oberliga | Gert Adolphi | 08.11.2022

Ein Unentschieden der Vernunft

Tischtennis-Oberligist RSV Klein-Winternheim spielt ohne seine Nummer eins bei Mitaufsteiger TTC Oggersheim 5:5.
Nicolas Brusenbauch gewann in Oggersheim seine beiden Einzel.
Nicolas Brusenbauch gewann in Oggersheim seine beiden Einzel. | Archiv/Eßling

Oggersheim. Ohne seinen Spitzenspieler konnte Tischtennis-Oberligist RSV Klein-Winternheim den Sieg in der Relegation gegen den TTC Oggersheim nicht wiederholen. Immerhin aber sprang mit dem 5:5 in Ludwigshafen ein Punkt heraus. „Mit Chen Zhibin hätten wir definitiv gewonnen“, sagte Kapitän Marco Gottwald. „Aber auch ohne ihn hatten wir uns etwas ausgerechnet.“

Der Verzicht auf den mittlerweile 60-jährigen ehemaligen chinesischen Meister war der Vernunft und dem Kalkül geschuldet. Chen hätte sich trotz Knieproblemen zur Not zur Verfügung gestellt. „Gemeinsam mit ihm haben wir aber entschieden, dass das nicht sinnvoll ist“, sagte Gottwald.

Vor dem Derby am Samstag beim Mitaufsteiger FSV Mainz 05 III und dem eine Woche später folgenden Heimspiel gegen Schlusslicht TTC Zewen wollten die Klein-Winternheimer nicht riskieren, dass sich die Verletzung verschlimmert. In diesen Begegnungen benötigen sie ihre Nummer eins dringender, zumal Yves Besier wegen beruflicher Verpflichtungen zwei Wochen ausfällt.

Nur ein Doppel offen

In Oggersheim war nur der Ausgang des zweiten Doppels offen. Jan Kämmerer und Nicolas Brusenbauch führten 1:0 und 2:1, verloren aber den Entscheidungssatz. „Sie hatten es selbst in der Hand, haben aber viele Fehler gemacht“, bedauerte der Kapitän.

Alle Einzel waren hingegen klare Angelegenheiten, mal für die eine, mal für die andere Mannschaft. Selbst das 14:12 von Brusenbauch und Besiers 12:10, mit denen sie sich vorzeitig mit 3:1 durchsetzten, liefen nicht unter der Rubrik „Zittersieg“. „Es hat jeweils der bessere Spieler gewonnen. Selbst wenn es in den fünften Satz geht, bin ich mir sicher, dass sie den geholt hätten.“

Polster von vier Punkten

Anders als in der Relegation, zu der die Pfälzer eine erkleckliche Anzahl lautstarker Schlachtenbummler nach Klein-Winternheim mitgebracht hatten, verhielten sich die gerade einmal 25 Zuschauer in Oggersheim eher ruhig. „Das Drumherum hat uns in die Karten gespielt“, sagte Gottwald. „Wir konnten uns komplett auf unser Spiel konzentrieren.“

Die Fokussierung nutzten Brusenbauch (2), Besier und Gottwald im Einzel sowie Gottwald/Besier im Doppel zu den Siegen, die ihnen das Unentschieden brachten. Als Tabellenvierter verfügt der RSV über ein Polster von vier Zählern auf den Relegationsrang. „Es war ein weiterer Punkt zum Klassenverbleib. Wir sind etwas über dem Soll.“

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