Wenn schon, dann richtig
Worms. Sie verlieren ja nicht so oft in der Meisterrunde der Oberliga. Aber wenn, dann richtig. „Es sieht leider ganz so aus“, räumte Anouar Ddaou, der Trainer des SV Gonsenheim am Samstagnachmittag ein. Hinter ihm lag ein 0:5 (0:2) bei Wormatia Worms, die zweite Niederlage im zweiten Saisonabschnitt nach dem 0:4 gegen den FV Dudenhofen. Wollte man das Geschehen in einem Satz zusammenfassen, könnte der so lauten: Die junge Mannschaft der Gäste war dem Schwung und der Klasse des Tabellenführers nicht gewachsen.
Hätte es anders laufen können? Vielleicht, wenn André Röll die erste Gonsenheimer Torchance genutzt hätte, als er alleine auf Torwart Ricco Cymer zulief, sich den Ball aber etwas zu weit vorlegte. „Den hätte er machen müssen“, sagte Ddaou – es wäre der Ausgleich gewesen. Die Wormser nämlich hatten in der neunten Minute ihre erste Gelegenheit genutzt, und sie verwerteten in der 25. Minute auch die zweite.
Beide Treffer fielen auf ähnliche Weise über die linke Mainzer Abwehrseite, beide Male profitierte die Wormatia von den Abstimmungsschwierigkeiten der verletzungsbedingt umgestellten Hintermannschaft. Wie Ddaou befürchtet hatte, musste er Ufuk Kömesögülü in der Innenverteidigung ersetzen, Karim Zeghli rückte von links ins Zentrum, und Kento Nakamura als Außenverteidiger in die Anfangsformation.
Spuren in Köpfen und Beinen
In dieser ungewohnten Konstellation passten die Abstände und die Kommunikation noch nicht, mit zwei, drei Kontakten spielten die Wormser sich in die Tiefe, und den letzten Pass in die Mitte verwertete zunächst Lennart Grimmer und dann Gibriel Darkaoui. Die Effektivität der Gastgeber hinterließ ihre Spuren nicht nur im Ergebnis, sondern auch in Köpfen und Beinen der Gäste. „Man hat gemerkt, dass meine junge Mannschaft das nicht so gut weggesteckt hat. Und die Wormser waren auch einfach sehr gut drauf.“
Zwei Angriffe des SVG, bei dem Mittelfeldchef Mustafa Yilmaz unter der Woche ohne und Stürmer Khaled Abou Daya fast ohne Trainingseinheiten geblieben waren, hätten vor der Pause zum Anschlusstreffer führen können. Stattdessen erhöhte die Wormatia vier Minuten nach dem Seitenwechsel auf 3:0, Simon Joachims stocherte einen vermeintlich geklärten Ball, der erneut vors Tor flog, über die Linie. „Damit war der Käse gegessen“, sagte Ddaou.
Das stimmte insofern, als für seine Elf nicht mehr daran zu denken war, aus dieser Partie noch etwas mitzunehmen. Der Gegner allerdings ließ erst nach einem Doppelschlag durch Adrian Kireski und Noel Eichinger (55., 58.) locker.