Bundesliga Damen | Guido Steinacker | 01.05.2021

Positiv ist einfach nicht gut

Corona-Nachweis im Team der Bundesligahandballerinnen des FSV Mainz 05: Das Auswärtsspiel bei den HL Buchholz 08-Rosengarten musste nach einem positiven Schnelltest kurzfristig abgesagt werden.
Da geht an diesem Wochenende nix für die Handballerinnen des FSV Mainz 05. Die Hoffnung lebt allerdings, dass der positive Corona-Schnellest einer Spielerin sich im Nachhinein als falsch erweist.
Da geht an diesem Wochenende nix für die Handballerinnen des FSV Mainz 05. Die Hoffnung lebt allerdings, dass der positive Corona-Schnellest einer Spielerin sich im Nachhinein als falsch erweist. | Eva Willwacher

Mainz.  Nun reihen sich auch die Handballerinnen des FSV Mainz 05 in die Serie positiver Corona-Testbefunde ein. Das Auswärtsspiel des Tabellenvorletzten beim Drittletzten HL Buchholz 08-Rosengarten wurde am Samstag kurzfristig abgesagt, nachdem eine 05-Spielerin beim morgendlichen Schnelltest einen positiven Befund angezeigt bekommen und den Verein darüber informiert hatte.

„Wir haben schon gedacht, wir kommen ohne so etwas durch“, kommentierte 05-Sprecher Norbert Roth den Befund. Der traf die 05er völlig nichtsahnend, denn die donnerstäglichen, im Training durchgeführten PCR-Tests waren noch allesamt negativ ausgefallen. Vor zwei Wochen hatte die Handball-Bundesliga der Frauen (HBF) die Bestimmungen verschärft und verlangt nun zusätzlich vor den Spielen die Vorlage eines höchstens 24 Stunden alten, negativen Schnelltestergebnisses.

Alles negativ am Donnerstag

Analog zu den schon mehrfach betroffenen Spitzenklubs Borussia Dortmund und SG BBM Bietigheim müsste Mainz 05 nun eigentlich mit einer zweiwöchigen Quarantänesperre rechnen. Aber es könnte sein, dass der Verein darum herumkommt, denn sämtliche der zuverlässigeren PCR-Tests vom Donnerstag waren negativ ausgefallen, auch der der jetzt betroffenen Spielerin. Wie es zuletzt schon beim Thüringer HC der Fall war, gibt es daher berechtigte Hoffnungen, dass sich das Schnelltestergebnis mit dem PCR-Test als falsch herausstellt.

Selbst, wenn nicht, wäre von den 05ern mit der HBF darüber zu verhandeln, ob deshalb eine Quarantäne des gesamten Teams angeordnet werden müsste. Denn seit dem PCR-Test hatten die Spielerinnen untereinander keinen Kontakt mehr, Trainer Florian Bauer hatte für den Freitag trainingsfrei gegeben.

Bereit zum Verzicht

Angesichts der am vierten Maiwochende (22/23.) zu Ende gehenden Runde wird es nicht einfach, für die Vielzahl der in der Liga inzwischen aufgelaufenen Nachholspiele genügend Termine zu finden. Von Mainzer Seite, sagt Roth, spräche nichts dagegen, auf die Austragung einer oder mehrerer der letzten drei Partien zu verzichten. Schließlich steht der Abstieg fest und das offensichtlich steigende Risiko sind gerade die langen Busreisen wie nach Buchholz nicht unbedingt wert.

Das Problem: Die Partie bei den Handballluchsen ist mitentscheidend für den Ausgang des Abstiegskampfes, denn die Buchholzer hoffen noch, den nur einen Zähler besser dastehende Tabellennachbarn FrischAuf Göppingen vom Relegationsrang 13 zu verdrängen. „Wenn wir dann einfach nicht zum Spiel in Buchholz fahren wollten, würden die Göppinger sagen, ihr habt sie nicht mehr alle“, ist sich Roth bewusst.

Aber wann zum weitesten Auswärtsspiel der Saison aufbrechen, selbst ohne Quarantäne? Ein spielfreies Wochenende gibt es vor dem letzten Spieltag zwar noch, das Final-Four-Wochenende um den DHB-Pokal am 15./16. Mai. Das kommt aber nicht für einen Nachholtermin in Frage, denn überraschend hat sich der Drittletzte durch den Viertelfinalerfolg beim TSV Bayer 04 Leverkusen für dieses Turnier qualifiziert. Die Norddeutschen könnte daher, wenn es ganz doof kommt, der Fluch des Erfolges die Ligazugehörigeit kosten, wenn sie aus Terminnot nicht an die fest eingeplanten Punkte gegen die 05er kommen.

 

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