Bundesliga Damen | Guido Steinacker | 11.11.2020

Mehr Zeit zum Trainieren als gedacht

Zum zweiten Mal in kurzer Zeit erlebt Handball-Bundesligist FSV Mainz 05 einen Spielausfall im Zusammenhang mit der Coronapandemie: Weil beim ungarischen Champions-League-Gegner von Tabellenführer Borussia Dortmund positive Befunde vorliegen, musste der Gastgeber der Mittwochspartie kurzfristig in die vorsorgliche Quarantäne.
Und doch wieder nur Training: Florian Bauer bat nach der kurzfristigen Absage des Auswärtsspiels bei Borussia Dortmund in die heimische Sporthalle.
Und doch wieder nur Training: Florian Bauer bat nach der kurzfristigen Absage des Auswärtsspiels bei Borussia Dortmund in die heimische Sporthalle. | Archiv/Eßling

Mainz. Ganz so stressig wird die Handballwoche für den Tabellenführer doch nicht. Darauf hätte der BVB Dortmund allerdings liebend gerne verzichtet, denn die kurzfristige Absage des für Mittwochabend geplanten Bundesligaheimspiels gegen den FSV Mainz 05 hat einen ernsten Hintergrund: Die gesamte Mannschaft ist in eine vorsorgliche Corona-Quarantäne geschickt worden, ein Nachspiel des vergangenen Champions-League-Wochenendes.

Neben dem sportlichen Misserfolg mit den zwei klaren Niederlagen – bei übrigens jeweils knapp 1000 Zuschauern in der Halle – schenkte Gastgeber Györi ETO KC den Dortmunderinnen auch noch einen freien Abend ein, wie sich am Dienstagabend herausstellte, denn vier Spielerinnen des ungarischen Titelverteidigers wurden nach dem Doppelvergleich positiv auf das Coronavirus getestet. Am Mittwochvormittag diskutierte die Handball-Bundesliga Frauen (HBF) die Folgen der Nachricht für das Bundesligaspiel der 05er. Aber der Beschluss war eigentlich vorgegeben.

„Eine konsequente Entscheidung“, wertet 05-Trainer Florian Bauer die Absage, die den Verein rechtzeitig vor der geplanten Abfahrt um 14 Uhr erreichte. Für bis zu zehn Tage, bis zum 21. November also, müssen die Dortmunderinnen in der Quarantäne ausharren, somit ist auch das nächste Bundesligaspiel des Titelanwärters, am Wochenende gegen die HSG Blomberg-Lippe, bereits gecancelt.

Mainzer Tests weiter negativ

„Wir haben heute dann eben ein wenig trainiert“, berichtete Bauer vom Alternativprogramm am Mittwoch. Die Coronatests seiner Mannschaft für das Dortmund-Spiel wurden wie geplant am Sonntagvormittag erhoben und sind weiterhin durchweg negativ. Mit dem Postversand soll es künftig auch keine Panne mehr geben – der Verein hat den Zustelldienst nach der verspäteten Ankunft der Test vor dem somit ausgefallenen Spiel in Halle-Neustadt gewechselt.

Bis zum Auswärtsspiel am übernächsten Sonntag beim Buxtehuder SV, das zugleich die letzte Partie vor der EM-bedingten Pause bis kurz nach Weihnachten sein wird,  ist die Trainingsstrecke allerdings lang. Bauer wird nach der Einheit am Donnerstag für die folgenden Tage deshalb ein Programm für ein individuelles Training der Spielerinnen verteilen.

Das Spiel beim BVB soll übrigens am 30. Januar nachgeholt werden. Dann werden beide Mannschaften ganz sicher Zeit haben, denn das Wochenende ist für das Vertelfinale im DHB-Pokal reserviert. So wissen die Dortmunder nun wenigstens, wofür die reichlich frustrierende Erstrundenniederlage beim Buxtehuder SV gut war.  

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