Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 25.09.2020

Fußball soll in den Vordergrund

Zum ersten Heimspiel dieser Saison empfängt der FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr) den VfB Stuttgart. Die Auseinandersetzung mit Ádám Szalai dürfte noch nicht beendet sein.
Beim 1:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart in der vorvergangenen Saison bereitete Robin Quaison (r.) den 1:0-Siegtreffer durch Anthony Ujah vor.
Beim 1:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart in der vorvergangenen Saison bereitete Robin Quaison (r.) den 1:0-Siegtreffer durch Anthony Ujah vor. | Eva Willwacher

Mainz. Die Aufarbeitung dessen, was sich in den vergangenen Tagen beim FSV Mainz 05 abgespielt hat, wird sicherlich noch eine Weile dauern. „Diese Geschehnisse sind nicht von jetzt auf gleich behoben“, räumte auch Sportvorstand Rouven Schröder bei der virtuellen Pressekonferenz am Donnerstag ein.

Zur Tagesordnung übergehen können sie nach Ádám Szalais Rauswurf und dem folgenden Spielerstreik am Bruchweg schon deshalb nicht, weil der ins U-23-Training verbannte Stürmer die Suspendierung nicht hinnehmen will. „Ádám wird sich keinen neuen Verein suchen. Er will und wird in Mainz bleiben“, wird Szalais Berater Oliver Fischer in den Zeitungen der VRM-Gruppe zitiert. Sie wollten durchsetzen, dass er nächste Woche wieder am Mannschaftstraining des Bundesligakaders teilnehmen dürfen.

Am Samstag wird zunächst mal wieder Fußball gespielt. 3400 Zuschauer, so viele wie seit Anfang März nicht mehr, werden die Begegnung mit dem VfB Stuttgart leibhaftig in der Arena am Europakreisel verfolgen, sofern der Verein das gesamte zulässige Kartenkontingent losgeworden ist. Sie werden eine 05-Mannschaft sehen, die sich erst seit Donnerstagnachmittag gezielt auf diese Aufgabe vorbereitet hat. „Wir haben einen Tag weniger Training als geplant, aber die wichtigen zwei Tage vor dem Spiel werden wir nutzen“, kündigte Trainer Achim Beierlorzer an. „Der Fußball muss wieder in den Vordergrund rücken.“

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Schröder betont das „Wir“

Nach dem „Statement“ der Mannschaft für den geschassten Szalai, das Beierlorzer als nicht gegen seine Person gerichtet empfand, wünsche er sich begeisternden Fußball. Das Team wolle sich gegen einen spielstarken Gegner durchsetzen und die drei Punkte in Mainz behalten. Rouven Schröder fordert von den Profis, sich nach dem gemeinsamen Ausstand auch auf dem Rasen als „Solidargruppe“ zu beweisen, und scheint davon überzeugt, dass dies geschehen wird. „Wir werden alles daransetzen, das Spiel zu gewinnen“, sagte er und betonte das „Wir“. Jedem müsse im Nachgang des Eklats am Mittwoch klargeworden sein: „Der Verein ist das Wichtigste.“

Mit welcher Taktik und welchem Personal die Mainzer ins Duell mit dem Aufsteiger gehen, hätte Achim Beierlorzer auch unter normalen Umständen nicht verraten. Sollte er mit seiner Ausrichtung ähnlich danebenliegen wie beim mit 1:3 noch sehr glimpflich ausgegangenen Auftaktspiel in Leipzig, droht den 05ern das dritte Desaster binnen einer Woche.

Statistisch betrachtet stehen die Mainzer Chancen auf einen Erfolg jedoch gut: Von den zurückliegenden zehn Heimspielen gegen die Schwaben in Meisterschaft und Pokal gewannen sie sieben und spielten dreimal Unentschieden. Die bislang letzte Niederlage zu Hause (1:3) datiert aus dem Januar 2008 und kam in einem Testspiel zustande.

 

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