U-19-Bundesliga Jugend | red | 26.06.2020

Aus der Premier League ins NLZ

Nach einem Jahr hat der FSV Mainz 05 einen Nachfolger für Thomas Krücken verpflichtet: Jan Siewert wird neuer Junioren-Cheftrainer am Bruchweg.
Unterzeichneten einen Vierjahresvertrag: Jan Siewert (l.) und Volker Kersting.
Unterzeichneten einen Vierjahresvertrag: Jan Siewert (l.) und Volker Kersting. | Mainz 05

Mainz. Trainer, die einst beim FSV Mainz 05 aktiv waren und später in der englischen Premier League, sind nichts Neues. Zumindest einen gibt es, und der hat gerade den FC Liverpool zum Meistertitel geführt. Den umgekehrten Weg ist noch keiner gegangen. Bis jetzt: Jan Siewert, zuletzt Cheftrainer bei Huddersfield Town, ist neuer Junioren-Cheftrainer am Bruchweg. Der 37-Jährige, der mit etwas Verspätung die Nachfolge des vor einem Jahr zum VfB Stuttgart gewechselten Thomas Krücken antritt, hat einen Vierjahresvertrag unterschrieben.

„Wir haben uns bewusst Zeit gelassen, um diese Position mit speziellem Anforderungsprofil optimal zu besetzen“, wird Volker Kersting, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert. Siewert sei der absolute Wunschkandidat gewesen. „Ich kenne ihn bereits seit vielen Jahren und weiß, wie er im Nachwuchsbereich arbeitet. Er wird uns aufgrund seiner im In- und Ausland gemachten Erfahrungen inhaltlich weiterbringen und daran mitarbeiten, das NLZ auf das nächste Qualitätslevel zu bringen.“

Erfahrung weitergeben

Der aus Mayen stammende Siewert war zu Beginn seiner Trainerkarriere als Kotrainer der deutschen U-18- und U-17-Nationalmannschaften tätig. Danach war er ein Jahr lang Chefcoach von Rot-Weiß Essen, bevor er die U19 des VfL Bochum übernahm. Von der U23 des BVB wechselte Siewert im Januar nach Huddersfield. Zu jenem Klub, den David Wagner sensationell in die Premier League geführt und ein Jahr darin gehalten hatte, dann aber in abstiegsbedrohter Situation gehen musste. Siewert konnte den Abstieg nicht verhindern. Kurz nach Beginn der zurückliegenden Spielzeit wurde er entlassen.

„Ich bin schon viel herumgekommen und konnte bereits in jungen Jahren einige Erfahrungen sammeln“, sagt Siewert. „Für mich ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem ich diese an die Spieler und Trainer weitergeben will. Gleichzeitig habe ich auch die Möglichkeit, mich selbst weiterzuentwickeln. Dafür bietet diese Position sehr viel Spielraum.“

Es habe ihm imponiert, wie sich Kersting und Sportvorstand Rouven Schröder in den Gesprächen um ihn bemüht hätten. „Sie haben mir die Rolle des Junioren-Cheftrainers dargestellt und gleichzeitig die nötige Zeit gegeben, damit ich mir ein eigenes Bild von der Aufgabe machen kann. Letztendlich habe mich bewusst für diese inhaltliche und strategische Aufgabe entschieden.“

Nachwuchsarbeit gestärkt

In den Gesprächen habe man gemerkt, dass Siewert „große Lust auf die Aufgabe hat und mit voller Überzeugung nach Mainz kommt“, sagt Kersting. „Es spricht für Mainz 05 als Verein und unser Nachwuchsleistungszentrum, dass er sich für uns entschieden hat.“ Mit dieser Verpflichtung werde die Nachwuchsarbeit nochmals deutlich gestärkt.

Schröder bescheinigt dem neuen Mann ein „inhaltlich starkes Profil“. Für den Klub stelle diese Personalie einen weiteren wichtigen Baustein für den Bereich des Übergangs der Toptalente aus dem NLZ zu den Profis dar.

 

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