Peter H. Eisenhuth | 02.05.2019

Der erste Vierhunderter wäre geschafft

Die Zehnkämpfer des USC Mainz testen beim TSV Schott für die wichtigen Meetings. Nachwuchsmann Paul Kallenberg überrascht bei seinem Debüt über die Stadionrunde.
Falls sie es vergessen haben sollten, wissen Niklas Kaul (r.) und Manuel Wagner jetzt wieder, wie sich ein 400-Meter-Lauf anfühlt: ...haben jetzt wieder das Gefühl dafür
Falls sie es vergessen haben sollten, wissen Niklas Kaul (r.) und Manuel Wagner jetzt wieder, wie sich ein 400-Meter-Lauf anfühlt: ...haben jetzt wieder das Gefühl dafür | Peter H. Eisenhuth
...nicht gut. Aber die Zeiten waren ordentlich.
...nicht gut. Aber die Zeiten waren ordentlich. | Peter H. Eisenhuth
Überraschte mit 50,63 Sekunden bei seinem 400-Meter-Debüt: Paul Kallenberg.
Überraschte mit 50,63 Sekunden bei seinem 400-Meter-Debüt: Paul Kallenberg. | Peter H. Eisenhuth

Mainz. Wenn an einem sonnig-warmen Frühlingsnachmittag in Mainz mehrere junge Männer auf dem Boden liegen und von Brechreiz geplagt werden, könnte es sich um Besucher des Marktfrühstücks oder einen Junggesellenabschied handeln. Oder aber um Zehnkämpfer des USC Mainz, die gerade ihr erstes 400-Meter-Rennen in dieser Saison absolviert haben – wie Niklas Kaul und Manuel Wagner mit ihrer Trainingsgruppe am Mittwochnachmittag auf der Anlage des TSV Schott.

Eigens für die Mehrkämpfer hatten die Organisatoren das Einlagerennen ins Programm der rheinhessischen und rheinland-pfälzischen Staffelmeisterschaften aufgenommen. Kurzfristig, denn ursprünglich sah der Plan der Decathleten vor, am vorigen Wochenende in Friedberg und am kommenden Sonntag in Wetzlar zu testen, „aber das haben wir wegen des schlechten Wetters abgesagt“, berichtete Trainerin Stefanie Kaul. „Stattdessen haben wir am Samstag und Sonntag noch mal ordentliche Trainingseinheiten eingelegt.“

Wiesel und Zentgraf steigen geplant aus

Bestimmte Zeiten hatten Trainer und Athleten für den vereinsinternen Wettstreit, an dem auch die U-18-Zehnkämpfer Paul Kallenberg und Lars Reinhardt sowie die nach muskulären beziehungsweise Leistenproblemen nur für 250 Meter auf die Strecke geschickten Nils Wiesel und Severin Zentgraf teilnahmen, nicht ins Auge gefasst. „Uns ging es vor allem darum, vor den wichtigen Meetings die 400 Meter mal gegen ordentliche Konkurrenz aus dem Block zu laufen“, sagte Kaul. „Sonst kannst du nicht in einen Zehnkampf gehen. Zumindest sind unsere Jungs das so gewöhnt.“ Deshalb hatten ihre Schützlinge auch davon abgesehen, miteinander in einer USC-Staffel anzutreten, sondern das Einzelrennen gewählt.

Angesichts der Trainingsbelastung war es wenig verwunderlich, dass den Athleten noch die Spritzigkeit fehlte – dafür brachten sie dann aber doch sehr ordentliche Zeiten auf die Bahn: Niklas Kaul, EM-Vierter des vorigen Jahres, gewann in 48,89 Sekunden vor dem jetzt ebenfalls der Jugend entwachsenen Manuel Wagner (49,47 Sekunden). Im Hinblick auf das Meeting in Götzis Ende Mai, bei dem Kaul zum zweiten Mal antreten wird, während es für Wagner eine Premiere ist, werde die Trainingsintensität in den kommenden Wochen reduziert.

Paul Kallenberg mit Topzeit

Begeistert zeigte sich Stefanie Kaul von Paul Kallenberg, der den ersten 400-Meter-Lauf seiner jungen Karriere nach 50,63 Sekunden beendete. „Das ist eine herausragende Zeit“, kommentierte sie die Leistung des in seinem ersten B-Jugend-Jahr befindlichen Talents. „Auf Paul freue ich mich unglaublich, er hat so schön durchtrainieren können, so gute Trainingseinheiten absolviert, das kann in Bernhausen ein Knaller werden.“ Beim dortigen Internationalen Junioren-Mehrkampf-Meeting am ersten Juni-Wochenende wird Kallenberg mit den anderen USC-Zehnkämpfern, zu denen auch Marvin Bruchhausen zählt, antreten.

 

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