red | 06.07.2018

Der eilige Geist

Der Weltranglistenerste aus Hardenberg fängt den Mainzer Lukas Neumann noch ab und wird Deutscher Meister im Strokeplay. Marcel Noack belegt den dritten Rang. Bei den Frauen triumphiert Steffi Blendermann, Alice Kobisch wird Dritte.

Mainz. Über die gesamten zwölf Runden, die bei den Deutschen Minigolf-Meisterschaften über den Titel im Strokeplay entschieden, hatte es niemand so eilig wie Alexander Geist. Der Spieler, der am Donnerstag mit der BGS Hardenberg den Mannschaftstitel gewonnen hatte, war am dritten Tag im Hartenbergpark mit drei Schlägen Rückstand auf den führenden Lukas Neumann an die Bahnen gegangen – am Ende lag er mit 278 Schlägen genau einen vor dem Mainzer.

Gold für Geist, Silber für Neumann: Letzteres hätte nur Marcel Noack noch verhindern können. Der Weltmeister von 2015 spielte den konstantesten Tag mit einer 21 und einer 22 auf Eternit und zwei 23er-Runden auf Beton, kam ebenfalls auf 279 Schläge und zwang Neumann noch in ein Stechen, das er allerdings am vierten Extraloch verlor. Walter Erlbruch (Hardenberg) und Sebastian Piekorz (Mainz, beide 280) hatten an diesem dritten Tag einigen Boden gutgemacht und belegten die Plätze vier und fünf.

Piekorz vergibt Medaille auf Beton

Insgesamt hatten sechs Mainzer den Sprung in die Finalrunden der Top 12 geschafft. Schon nach den beiden Vorrunden lag der Weltranglistenerste Geist vorne, was hauptsächlich daran lag, dass sich Neumann in der neunten Runde einen negativen Ausreißer leistete: 27 Schläge auf Eternit kosteten ihn letztlich den Sieg; da half ihm auch der beste Betonrundenschnitt aller Teilnehmer von 25,2 Schlägen nichts. Dass Sebastian Piekorz nicht noch seinen Mannschaftskameraden Neumann und Noack auf die Pelle rückte, hing mit seiner zehnter Runde zusammen: 31 Schläge auf Beton kosteten ihn einen möglichen Podestplatz.

Mit Silvio Krauss (284) auf Rang sieben und Lars Greiffendorf (291) auf dem neunten Platz schafften zwei weitere Mainzer eine Top-10-Platzierung, Miro Stoparic (296) wurde in der Endabrechnung Zwölfter.

Blendermann mit fettem Vorsprung

Steffi Blendermanns erfolgreiche Titelverteidigung hatte sich schon nach den acht Mannschaftsrunden angedeutet; sieben Schläge Vorsprung vor der zweitplatzierten Alice Kobisch waren ein recht komfortables Polster. In der Zwischenrunde sorgte die Mainzer Startspielerin dann für die Vorentscheidung, spielte eine 19 auf den Eternitbahnen, eine 24 auf den längeren Betonbahnen und ging mit 13 Zählern Vorsprung in die beiden letzten Runden – da konnte nichts mehr anbrennen.

Auf der Eternitbahn gelang ihr abermals mit 20 Schlägen eine Toprunde und auch auf den letzten 18 Bahnen zeigte die alte und neue Deutsche Meisterin eine weitere Klasseleistung. Am Ende trennten Blendermann 17 Schläge von den Verfolgerinnen; selten wurde eine Meisterschaft so deutlich entschieden.

Silber geht im Stechen weg

Wesentlich spannender verlief die Vergabe der weiteren Medaillen. Aus den Vorrunden war Alice Kobisch mit drei Schlägen weniger herausgegangen als Bianca Zodrow-Wenke vom MGC Göttingen. In der ersten Zwischenrunde verkürzte sich der Abstand auf einen Schlag, in der zweiten setzte sich Kobisch auf vier Schläge ab.

Diese Differenz hatte auch nach der letzten Eternitrunde Bestand, und in die abschließende Betonrunde stieg die Mainzerin mit fünf Assen in Serie ein. Doch Zodrow-Wenke hielt dagegen und holte im weiteren Verlauf Schlag um Schlag auf. Vor der Schlussbahn lagen beide schließlich gleichauf und mussten nach dem obligatorischen Ass an der letzten Bahn in den Sudden Death. Dabei hatte die Göttingerin am zweiten Extraloch die Nase vorn und gewann Silber, für Kobisch blieb Bronze. Hinter Anne Bollrich (Dormagen) landete Nicole Gundert-Greiffendorf auf dem fünften Rang, Selina Krauss wurde Siebte.

Zwei Team- und vier Einzelmedaillen: Nach drei Wettkampftagen können die Mainzer Akteure bereits eine ausgezeichnete Bilanz vorweisen. Im Matchplaywettbewerb am Schlusstag kann durchaus noch weiteres Edelmetall dazukommen, da sich alle vier Damen und zwölf Herren der Gastgeber für die Ko-Runden qualifiziert haben. (joe/phe)

 

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