Peter H. Eisenhuth | 28.06.2018

Im Hartenbergpark ist Spannung garantiert

Von Mittwoch bis Samstag kommender Woche finden in Mainz die Deutschen Minigolf-Meisterschaften statt. Die Gastgeber gehören zu den Favoriten.
An Alice Kobischs guter Laune und an Selina Krauss' Konzentrationsfähigkeit wird eine erfolgreiche DM der Mainzer Minigolferinnen und Minigolfer auf eigener Anlage nicht scheitern.
An Alice Kobischs guter Laune und an Selina Krauss' Konzentrationsfähigkeit wird eine erfolgreiche DM der Mainzer Minigolferinnen und Minigolfer auf eigener Anlage nicht scheitern. | Peter H. Eisenhuth

Mainz. Nicht, dass sich die Minigolfer des MGC Mainz im Hartenberg unwohl fühlten. Ganz im Gegenteil. Der erfolgreichste Mainzer Sportverein, dessen Akteure eine kaum zu überschauende Anzahl nationaler (51 Mannschafts- und 63 Einzelmeisterschaften) und internationaler Titel gesammelt haben, erfreut sich seiner idyllisch gelegenen Anlage.

An Tagen wie jenen von Mittwoch bis Samstag nächster Woche allerdings hätten die MGC-Verantwortlichen nichts dagegen, an einer zentraleren Stelle beheimatet zu sein. Beispielsweise im Volkspark, wo ein reger Publikumsverkehr herrscht. Das würde zweifelsohne dazu beitragen, die Zahl der Zuschauer bei den Deutschen Meisterschaften zu steigern.

„Leider ist es so, dass unsere Zuschauer meist jene Spieler sind, die gerade nicht spielen müssen“, sagt Joachim Eichhorn, der Pressesprecher des Vereins. „Wer in den Hartenberg zum Minigolf geht, der hat es sich vorgenommen. Ein bisschen mehr Laufkundschaft, die zufällig bei uns hängenbleibt, wäre schön.“ Beliebig zwischen den Bahnen bewegen dürfen sich die Interessenten freilich nicht, nur in abgegrenzten Bereichen. Unter den Spielern seien schließlich „doch ein paar Mimosen dabei, die sich gestört fühlen, wenn einer mit den Augen zwinkert“.

Jeweils ab 8 Uhr morgens

Auf spannende Wettkämpfe dürfen sich die Besucher allemal freuen, wenn mehr als 100 Minigolfer sich daranmachen, den Ball möglichst mit einem einzigen Versuch pro Bahn vom Abschlag bis ins Loch zu befördern – was alleine schon deshalb sehenswert ist, weil sie es, egal ob ein Hindernis im Weg steht oder nicht, nie auf geradem Weg, sondern stets über mehrere Banden probieren.

Offiziell eröffnet wird die DM am Montagabend, der Dienstag dient als letzter Trainingstag, und von Mittwoch an gilt’s. Ab 8 Uhr, wie an jedem der folgenden Tage auch, wird gespielt, je nach Wetter bis 17 oder 18 Uhr. An den ersten beiden Tagen werden die Mannschaftsmeister ermittelt, zu spielen sind an jedem Tag zwei Runden auf Beton und zwei auf Eternit.

Heimvorteil ja, aber nur bedingt

Die Gastgeber zählen bei beiden Geschlechtern zu den Mitfavoriten. In unterschiedlichen Ausprägungen, wie Eichhorn erläutert. Bei den Frauen – hier sind wegen der lediglich aus zwei Klubs bestehenden Bundesliga-Südstaffel nur fünf Mannschaften am Start – dürften die Mainzerinnen (Alice Kobisch, Steffi Blendermann, Nicole Gundert-Greiffendorf, Selina Krauss) und der MGC Göttingen um die mehrmalige Weltmeisterin Bianca Zodrow den Titel unter sich ausmachen.

Im aus sechs Teams bestehenden Männerfeld bilden Titelverteidiger MGC Mainz, die SG Arheilgen als Sieger im Süden und die BGS Hardenberg, der Meister der Jahre 2008 bis 2017, das Trio, dem die größten Medaillenchancen eingeräumt werden. „In irgendeiner Reihenfolge“, sagt Eichhorn.

Einen Heimvorteil der eigenen Leute sieht er zwar, allerdings sei der zumindest bei den Akteuren der Ersten Herren nicht besonders stark ausgeprägt – „Marcel Noack ist aus diesem Team der einzige, der regelmäßig hier trainiert, Manuel Szablikowski ist wegen seines Studiums zeitlich stark eingeschränkt, und die anderen Spieler kommen nicht aus Mainz“.

Einzelwettbewerbe am Freitag und Samstag

Nachdem der neue Deutsche Mannschaftsmeister ermittelt worden sein wird, beginnen am Freitag die Einzelwettbewerbe. Zunächst mit allen Teilnehmern im Strokeplay, bei dem die Gesamtschlagzahl den Ausschlag gibt. „Nach einer Doppelrunde auf Beton und Eternit wird das Feld auf etwa die Hälfte der Spieler reduziert“, erklärt Eichhorn das Prozedere. „Die Verbliebenen spielen um den Titel.“

Auch hier haben die Mainzer etwas zu verteidigen: Deutsche Strokeplaymeisterin 2017 war Steffi Blendermann, Silber ging an Alice Kobisch. Bei den Männern kam Sebastian Piekorz auf den zweiten Rang.

Im Matchplay am Samstag kommt es dann nicht darauf an, wer die wenigsten Schläge für alle Bahnen benötigt, sondern wer im K.o.-Duell Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau die meisten Bahnen gewinnt. „Wirkliche Favoriten gibt es in keiner der beiden Einzelentscheidungen“, sagt Eichhorn. Die Siegerehrungen mit der Medaillenzeremonie finden jeweils im Anschluss an die einzelnen Wettbewerbe auf der Anlage statt; weitere Preise werden bei der Abschlussveranstaltung mit Abendessen am Samstagabend in der Aula des Otto-Schott-Gymnasiums verliehen.

 

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