Rheinhessenliga | Peter H. Eisenhuth | 09.07.25

Notfalls in den Fahrstuhl

Die Zweite Mannschaft des TSC Mainz steigt als Meister der Tennis-Rheinhessenliga in die Verbandsliga auf. Die zum Abschluss mit 9:0 bezwungene DJK TV Mainzer Sand steht fürs Erste als Absteiger da, darf aber noch hoffen.
Jan-Erik Noll rettete vor allem sein Aufschlag im Match...
Jan-Erik Noll rettete vor allem sein Aufschlag im Match... | Bernd Eßling
...gegen Robert Jung, das als einziges über die volle Distanz ging.
...gegen Robert Jung, das als einziges über die volle Distanz ging. | Archiv/Eßling

Mainz. Jan-Erik Noll und Robert Jung fielen aus dem Rahmen. Fünf Einzel im (Nachhol-)Spiel der Tennis-Rheinhessenliga zwischen dem TSC Mainz 2 und der DJK TV Mainzer Sand endeten nach spätestens zwei Sätzen – zwei sogar schon nach einem und mitten im ersten Satz; die Gästespieler Louis Reinemer und Joshua Kloß gaben verletzungsbedingt auf. Die beiden Sechser hingegen kosteten das Ganze voll aus, Noll gewann im Matchtiebreak mit 10:8 und sicherte den Gastgebern eine makellose Bilanz.

Mit dem 9:0 schob sich der TSC wieder am TSV Schott 2 vorbei und feierte die ersehnte Meisterschaft mit dem Aufstieg in die Verbandsliga. Für den Klub vom Ebersheimer Weg bedeutete dies den dritten Meistertitel bei den Aktiven in dieser Saison: Die Ersten Herren und die Zweiten Damen hatten bereits die Rückkehr in die Oberliga geschafft. Den Wermutstropfen träufelten die Ersten Damen in den Kelch, deren Verbandsligaverbleib davon abhängt, wie viele Mannschaften für die nächste Medenrunde melden beziehungsweise auf ihren Platz verzichten werden.

Aufschlag rettet Noll

Am Sieg des TSC 2 gegen das Team vom Mainzer Sand, dass im ersten Anlauf nach zweieinhalb Einzeln wegen Regens unterbrochen worden war und erst zwei Wochen später nachgeholt wurde, gab es zu keinem Zeitpunkt irgendeinen Zweifel. Erst recht nicht angesichts der dezimierten Besetzung der Gäste in den Einzeln. Offen war lediglich die Höhe – letztlich also die Frage, ob Noll sein Einzel gegen Jung, in dem es zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme 3:6, 5:1 stand, gewinnen würde.

Er wackelte, ließ Jung auf 5:3 herankommen und wehrte dann zwei Breakbälle ab. Seinen ersten Satzball vergab der TSCler, indem er einen Volley von der T-Linie ins Seitenaus schlug, den zweiten per Doppelfehler, den dritten mit einem zu lang geratenen Ball. Erst den vierten Satzball nutzte Noll, mit einem Vorhandstopp erarbeitete er sich den Matchtiebreak, der nicht minder auf tönernen Füßen stand. Nach 5:2-Fürhrung befand Noll sich plötzlich mit 5:7 im Rückstand, bevor er im wahrsten Sinne des Wortes entscheidend zurückschlug: „Ohne meinen Aufschlag hätte ich verloren“, resümierte er.

In den Doppeln traten die Gäste zwar mit Mats und Tim Hippchen an, einem Satzgewinn nahe kamen allerdings nur der Kapitän und Maximilian Rohde gegen die beim TSC neu eingestiegenen Felix Tripp/Levy Müller. Eine 1:8-Niederlage hätte die DJK freilich auch nicht vom vorletzten Tabellenplatz weggebracht, der fürs Erste den Abstieg bedeutet.

Nur zwei von zehn Matchtiebreaks

Eine Position, die sein Team sich nicht an diesem in die Länge gezogenen letzten Spieltag eingehandelt habe, wie Mats Hippchen betonte. „Wenn man in der gesamten Saison nur zwei von zehn Matchtiebreaks gewinnt, sagt das etwas aus.“ Jeweils drei dritte Durchgänge hatte die DJK beim 4:5 gegen den TC Jugenheim und beim 3:6 bei Bürgerweide Worms abgegeben. „Wir hatten unsere Chancen, die Punkte für den Klassenverbleib zu holen, haben sie aber nicht genutzt.“

Da allerdings von oben kein Team in die Klasse kommt und der TSC sich in die Verbandsliga verabschiedet, wäre für die A-Klassen-Meister TV 1817 Mainz und TSG Bretzenheim auch Platz in der Rheinhessenliga, ohne dass zwei Mannschaften absteigen müssen. Die Hoffnung lebt.

Ob die TSC-Zweite stark genug ist, um nächstes Jahr in der Verbandsliga zu bestehen, wo die meisten Gegner an den vorderen Positionen mit Ausländern antreten, muss sich zeigen. „Wir haben gute Jungs, und wir werden es versuchen“, kündigt Trainer Babak Momeni an. „Falls es nicht klapp, werden wir eben zu einer Fahrstuhlmannschaft.“

Moritz Hildner musste nur einen Satz absolvieren...
Moritz Hildner musste nur einen Satz absolvieren... | Bernd Eßling
...danach gab Louis Reinemer verletzungsbedingt auf.
...danach gab Louis Reinemer verletzungsbedingt auf. | Archiv/Eßling
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