Zweite Bundesliga Damen | Guido Steinacker | 18.07.2021

Erste Erkenntnisse zum Experiment

Im ersten Testspiel der Saisonvorbereitung unterlag Handball-Zweitligist FSV Mainz 05 erneut knapp bei Mitabsteiger Kurpfalz Bären. Mit der erprobten offensiven Deckung klappte es noch nicht wie gewünscht.

Ketsch. Es war ein ernsthafter Test, allerdings blieb der Rahmen weiter trostlos. Das erste Testspiel der Vorbereitung absolvierten die Zweitligahandballerinnen des FSV Mainz 05 bei Mitabsteiger Kurpfalz Bären in Ketsch ohne Zuschauer. Wie am letzten Bundesligaspieltag an selber Stelle, unterlag die Mannschaft von Trainer Florian Bauer dem regionalen Konkurrenten knapp, diesmal mit 26:28 (12:14).

Beide Mannschaften konnten noch nicht alle Spielerinnen des Kaders aufbieten, Bauer musste neben Nives Klobucar, Stefanie Güter und Natalie Adeberg auch Kristin Schäfer schonen. Die Torfrau und Kapitänin laboriert an einer Oberschenkelzerrung, Nina Kolundzic stand daher 60 Minuten im Kasten. Trotz der personellen Einschränkungen erfüllte der Vergleich seinen Zweck, vor allem bezogen auf das angekündigte Experiment mit dem Defensivverbund.

Die 3-2-1-Formation, die Bauer zumindest als Alternative einführen will, gab er im Verlauf der Partie auf und stellte auf die gewohnte 6-0-Aufstellung um. „Es wurde deutlich, dass die Spielerinnen sich im 6-0 einfach wohler fühlen“, berichtete Bauer. Natürlich ist das Experiment damit nicht beendet, der Weg zur größeren Variabilität ist eben ein etwas holpriger, den es aber zu beschreiten gilt.

Guter Einstand Wagners

Eine wichtige Erkenntnis war, dass Neuzugang Saskia Wagner die ihr zugedachte Rolle in der Rückraummitte auch unter Wettkampfbedingungen zu erfüllen versteht. Insgesamt verlief das Spiel ausgeglichen, mit Ausnahme einer Phase in der zweiten Halbzeit, als der Rückstand kurzzeitig auf sechs Treffer anstieg. Dafür hätte es am Ende mit etwas mehr Glück noch mit dem Unentschieden klappen können.

Allzu viel lässt sich aus solch einem ersten Test aus einem kraftraubendem Trainingsprogramm heraus nicht ablesen. Als Bauer zwischendrin den Eindruck gewann, dass seine Spielerinnen die Dinge etwas arg schliefen lassen, wählte er dennoch eine Ansprache mit gehobener Lautstärke. Auch bei der nächsten Aufgabe wird der Trainer noch nicht mit dem vollständigen Kader arbeiten können. Am kommenden Sonntag (25., 17 Uhr) gegen Martin Schwarzwalds TSV Bayer 04 Leverkusen dürfen Bauers Spielerinnen die Aufgabe aus dem Spiel in Ketsch noch einmal gegen einen Erstligisten zu erfüllen versuchen. Dies sogar mit bis zu 100 Zuschauern.

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