Radball-Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 09.11.2023

Souverän zum Klassenverbleib

Zwei Siege, eine Niederlage: Die Radballer des RV Hechtsheim erreichen in der Fünfer-Bundesliga zum Vorrundenabschluss ihr Minimalziel und ein bisschen mehr.
Vier gegen einen ist feige, kommt beim Fünfer-Radball aber schon mal vor. Hier sieht sich der Hechtsheimer Jonas Gebhard von einer Nauroder Übermacht eingekreist.
Vier gegen einen ist feige, kommt beim Fünfer-Radball aber schon mal vor. Hier sieht sich der Hechtsheimer Jonas Gebhard von einer Nauroder Übermacht eingekreist. | Bernd Eßling
Janis Stenners Sturmfrisur deutet es an: Fünfer-Radball ist nicht nur taktisch, sondern auch vom Tempo her eine andere Sportart als Zweier-Radball.
Janis Stenners Sturmfrisur deutet es an: Fünfer-Radball ist nicht nur taktisch, sondern auch vom Tempo her eine andere Sportart als Zweier-Radball. | Bernd Eßling
Stefan Beismann hatte im mit 0:1 verlorenen Spiel gegen den RVW Naurod Pech mit einem Pfostenschuss...
Stefan Beismann hatte im mit 0:1 verlorenen Spiel gegen den RVW Naurod Pech mit einem Pfostenschuss... | Bernd Eßling
...den Klassenverbleib sicherten sich die Hechtsheimer (hier: Tom Beißmann) in der zweiten Partie des Spieltags.
...den Klassenverbleib sicherten sich die Hechtsheimer (hier: Tom Beißmann) in der zweiten Partie des Spieltags. | Bernd Eßling

Hechtsheim. Eröffnet hatten Sportler und Fans den Spieltag mit einem Ständchen für Christian Stürmer, in der letzten Partie krönte der Radballer des RV Hechtsheim seinen 40. Geburtstag mit einem Kopfballtor gegen die RSG Ginsheim 1. Sein einziger Treffer im letzten Mainzer Spiel der Fünfer-Bundesliga-Vorrunde bescherte den Gastgebern einen 1:0-Sieg und brachte den Gegner um die Teilnahme am Finalturnier um die Deutsche Meisterschaft.

„Schade für die Ginsheimer“, bedauerte Janis Stenner das Aus der Trainingspartner von der anderen Rheinseite. „Aber selbstverständlich konnten wir keine Geschenke verteilen.“ Die RSG hätte einen Sieg benötigt, um im Gesamtklassement unter die ersten Fünf vorzudringen – oder aber zuvor den RSV Krofdorf schlagen müssen. Das 3:3 im direkten Aufeinandertreffen sicherte den Gießenern letztlich den fünften Rang.

Schöne Tore beim Pflichtsieg

Die Hechtsheimer hatten sich im zweiten ihrer drei Spiele in der IGS-Sporthalle jeglichen Drucks entledigt. Mit dem 4:1 gegen die Ginsheimer Zweite, die als Tabellenletzter und ohne echte Chancen auf den Klassenverbleib angetreten war, behaupteten sie ihren Startplatz in der Erstklassigkeit für 2024. „Das war ein Pflichtsieg, ganz klar“, sagte Kapitän Stenner, „der Gegner hatte ja an den ersten beiden Spieltagen nur einen einzigen Punkt geholt.“ Originellerweise gegen die eigene Erste Mannschaft, die sich darüber im Nachhinein noch mehr ärgern dürfte.

Beim Halbzeitstand von 2:0 zeichnete sich ab, dass nichts anbrennen würde, zur Pflicht gesellte sich in Kür in Form schön herausgespielter Tore. Ihr Minimalziel hatten die Gastgeber damit erreicht, für einen maximalen Erfolg hätten sie auch die drei Punkte aus der Begegnung mit dem RVW Naurod benötigt. „Zu verlieren war unnötig“, kommentierte Stenner die 0:1-Niederlage, „eigentlich war es ein Unentschieden-Spiel.“ Ein einziges Mal waren die Hechtsheimer bei einer Ecke unsortiert, was die Wiesbadener prompt bestraften. Auf der anderen Seite hatte Stefan Beismann Pech mit einem Pfostenschuss.

Finalchancen früh eingebüßt

In der bemerkenswert ausgeglichenen Liga landeten die Mainzer mit 13 Punkten auf dem siebten Rang, punktgleich mit der sechstplatzierten RSG Ginsheim 1, aber zwei Zähler vor dem RSC Schiefbahn und sehr deutlich vor den Absteigern SG Oberesslingen/Reichenbach (4) und Ginsheim 2 (immer noch nur ein Punkt).

Zum Sprung in die obere Tabellenhälfte fehlte nicht viel. Hinter dem ungeschlagenen RV Gärtringen (21), ballten sich die Teams aus Waldrems und Naurod (je 17) sowie die SG Denkendorf/Kemnat und der RSV Krofdorf (je 14). „Uns trennt zwar nur ein Punkt, aber gefühlt waren wir weiter vom Finale entfernt als voriges Jahr“, sagte Stenner.

Ihre Chancen auf die Endrundenteilnahme büßten seine Mannschaft eigentlich schon am ersten Spieltag ein, aus dem sie mit nur einem Zähler herausging und an dem sie unter anderem dem RSC Schiefbahn mit 1:4 unterlag. „Das wäre uns jetzt wahrscheinlich nicht mehr passiert, aber damals war unsere Trainingssituation schwierig“, erläuterte Stenner. „Wir hatten zwar mehr trainiert als in der vorigen Saison, qualitativ aber wegen mehrere Ausfälle auf einem niedrigeren Niveau. Insgesamt sind wir zufrieden.“

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