Rheinhessenliga Damen | Peter H. Eisenhuth | 15.05.2024

Beinahe ein Wunschergebnis

In der Tennis-Rheinhessenliga gehen die Damen der DJK TV Mainzer Sand bei Bürgerweide Worms bewusst auf ein Unentschieden. Das 3:3 lässt sie zu Favoritinnen auf die Meisterschaft werden.

Worms. Beinahe wäre es ins Auge gegangen. Mit 9:4 lag Julia Harth in ihrem Matchtiebreak gegen Paolisa Stipa vorne, als die Nerven zu flattern begannen. Dass ihre Kontrahentin ein, zwei Punkte näherkam, störte die Kapitänin der DJK TV Mainzer Sand noch nicht, „aber irgendwann dachte ich, dass ich langsam mal den zehnten machen muss“, sagte sie. „Ich hatte befürchtet, dass ich das Match noch verliere.“

So weit kam es nicht, wenngleich sie den Ausgleich hinnehmen musste. „Gerade nich rechtzeitig habe ich mich zusammengerissen“, kommentierte sie ihren 11:9-Erfolg, ohne den die Mombacherinnen vermutlich mit einer Niederlage abgereist wären. So aber endete die Partie mit 3:3 – kein Wunschergebnis, allerdings eines, das die DJK-Chance auf die Meisterschaft erhöht.

„Bürgerweide und der Ingelheimer TC sind nach unserer Einschätzung die stärksten Konkurrenten“, sagte Harth. Nach dem eigenen Auftaktsieg beim ITC, dessen deutlichem Erfolg gegen die Wormser und dem jüngsten Unentschieden führt die DJK die Tabelle mit 5:1 Punkten an. Außerdem ungeschlagen ist nur der TC Nieder-Olm, der jedoch erst einmal im Einsatz war. „Wenn wir in Bestbesetzung gegen die vermeintlich schwächeren Gegner gewinnen…“ – dann wird den Mombacherinnen niemand mehr den ersten Rang streitig machen.

Anzeige

Enge Kiste, wie erwartet

In Worms steuerte Salima Dababi an der ersten Position einen ungefährdeten Zweisatzsieg bei, Cornelia Bracale und Helen Graffert unterlagen ähnlich deutlich. Umso wichtiger wurde Harths Sieg gegen Stipa, der sie voriges Jahr bei einem Turnier unterlegen war. „Ich wusste, dass es eine enge Kiste werden würde, weil ihr Spiel mir nicht liegt. Sie ist sehr athletisch und bringt viele Bälle zurück.“

Obendrein habe man der Nummer zwei des TC Bürgerweise die in viele Turniermatches erworbene Praxis angemerkt. „Sie war von Beginn an gut drin und hat Druck gemacht, mir sind im ersten Satz zu viele Fehler unterlaufen“, sagte Harth. Nach dem mit 4:6 verlorenen Durchgang steigerte sie sich, derweil bei der Wormserin die Konzentration nachließ, was rasch in einem 6:2 zugunsten der Mainzerin mündete.

Glücklich mit der Punkteteilung

Im Doppel sahen die Gäste davon ab, auf zwei Siege zu gehen, sondern packten ihre beiden stärksten Spielerinnen zusammen. Bracale und Graffert hätten sich an diesem Tag nicht wohlgefühlt – was sich in den deutlich verlorenen Einzeln niederschlug –, „deswegen war es unsere Intention, ein Unentschieden zu erreichen“. Das Vorhaben gelang, den Wormserinnen half auch die taktische Umstellung im zweiten Satz nichts, als beide ans Netz rückten. Dababi/Harth reüssierten mit 6:1, 6:3, der Mannschaftspunkt war gesichert.

Viel knapper als befürchtet verlief das zweite Doppel, Bracale/Graffert fehlte nicht viel, um einen dritten Durchgang zu erzwingen. „Ein vierter Punkt wäre natürlich traumhaft gewesen, aber auch mit dem Unentschieden sind wir sehr glücklich“, versicherte Julia Harth. Mit dem Team gehe es erst am 9. Juni gegen den TC Mainz weiter, sie selbst wird als einzige Akteurin ihres Klubs aber am Wochenende bei den Rheinhessenmeisterschaften in Worms aufschlagen.

Alle Artikel von Tennis