Selbst aus dem Spiel genommen
Pfeddersheim. Irgendwie passt es zu der wankelmütig daherkommenden Saison des TSV Schott Mainz: Fünf Tage nach dem 5:1-Erfolg beim Tabellenzweiten FV Engers unterlag der Fußball-Oberligist bei der TSG Pfeddersheim mit 0:3 (0:1). Allerdings ordnete Sascha Meeth die Partie bei den jetzt auf den zweiten Rang gekletterten Wormsern nicht in die Schublade der schwachen Auftritte seiner Elf ein. „Das war in der ersten Halbzeit lange ein sehr gutes Oberligaspiel von beiden Mannschaften“, sagte der Trainer, „und wir waren einen Tick stärker.“
Als spielentscheidend wertete er die Phase zwischen der 34. und der 39. Minute, zu deren Beginn Jost Mairose die Ampelkarte sah und die TSG-Torjäger Andreas Buch mit dem 1:0 abschloss. Kurz nach dem Seitenwechsel musste Meeth in Manasse Eshele seinen zweiten Sechser auswechseln, auch der war gelb-rot-gefährdet. „Wir waren personell ohnehin schon gebeutelt genug“, sagte der Trainer, „die Pfeddersheimer haben sich ein bisschen darüber amüsiert, dass wir fast mehr nicht einsatzfähige als gesunde Spieler dabei hatten. Zu zehnt hatten wir keine Chance mehr, das Spiel noch umzubiegen.“
Wroblewski hält Elfmeter
Dass die Gastgeber durch Buch und Sebastian Kaster noch zwei Treffer nachlegten, sei völlig in Ordnung gewesen. „Sie haben nach ihrer Führung die Kugel gut laufen lassen, in der zweiten Halbzeit auch einmal Aluminium getroffen, und Mike Wroblewski hat einen Elfmeter gehalten“, berichtete Meeth. Der zweite Platzverweis gegen die Gäste war für den Spielausgang zwar nicht mehr von Belang, doch auch Raphael Assibey-Mensah wird dem Team am Samstag gegen Spitzenreiter TuS RW Koblenz fehlen.
Beide Gelb-Rote Karten betrachtete der Mainzer Coach von zwei Seiten. Einerseits habe es sich um Entscheidungen des Schiedsrichters gehandelt, die man so nicht hätte treffen müssen, sagte er. „Jost hat genau zwei Fouls begangen, da hätte es auch eine ernsthafte Ermahnung getan. Und bei auch bei Rapha war es kein schlimmes Vergehen, außerdem lief die Nachspielzeit.“ Andererseits hätten seine Akteure sich in den ausschlaggebenden Szenen auch etwas zurücknehmen können – Mairose kam kurz nach der ersten Verwarnung bei einem Kopfballduell an der Seitenlinie zu spät, auch Assibey-Mensah fehlte am Ende das richtige Timing.
„Daraus müssen wir lernen“, forderte Meeth, „das werden wir auch. Man darf ja das Alter der Jungs nicht vergessen: Jost ist 20, Raphael 19, Manasse 20 – da ist es eingepreist, dass so etwas passieren kann. Es ist halt blöd, dass wir uns damit selbst aus dem Spiel genommen haben.“
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