Zweite Regionalliga | Peter H. Eisenhuth | 14.01.2023

Wenn eine schwierige Saison noch schwieriger wird

Der ASC Mainz muss den Kampf um den Verbleib in der Zweiten Basketball-Regionalliga ohne seinen Führungsspieler forsetzen: Max Befort hat seine Karriere beendet. Dessen bisherige Mitspieler empfangen am Samstagabend im 1.FC Kaiserslautern einen direkten Konkurrenten.
Ausgestiegen: Max Befort (r.) hat seine Karriere beendet.
Ausgestiegen: Max Befort (r.) hat seine Karriere beendet. | Eva Willwacher

Mainz. Die Position, von der aus die Basketballer des ASC Mainz ins neue Jahr und in die noch zehn Spieltage währende Rückrunde der Zweiten Regionalliga gehen, ist bedrohlich, aber noch nicht prekär. Als Tabellenneunter sind sie das mittlere von drei Teams mit acht Punkten, der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt einem bis zwei Siege.

Ob es allerdings für den Klassenverbleib reichen würde, vier weitere Partien zu gewinnen, ist fraglich. Trainer Christian Zander jedenfalls geht davon aus, dass der lange unter Personalproblemen leidende TV Bad Bergzabern in stärkerer Besetzung das Feld von ganz hinten aufrollen wird. Insofern wäre es hilfreich, die Duelle mit direkten Konkurrenten zu gewinnen. Und zu denen gehört der achtplatzierte 1.FC Kaiserslautern, der am Samstag ins Theresianum kommt (Beginn: 20 Uhr).

Von „gewinnen müssen“ mag Zander dennoch nicht sprechen, noch nicht zu diesem Zeitpunkt. Gegenüber den Hinrundenniederlage in der Pfalz habe seine Mannschaft sich zwar verbessert, der FCK aber habe personell nachgelegt und in Gergely Hosszu nach dreijähriger Pause einen erfahrenen Mann reaktiviert, der auch schon höherklassig aktiv war. „Der kann das Team führen und stützen“, sagt der ASC-Coach.

Eindrucksvoller „Max-Effekt“

Er selbst hingegen muss nicht mehr nur vorübergehend, sondern komplett auf seinen Leader verzichten: Maximilian Befort, früh in der Saison wegen eine Ellbogenverletzung ausgefallen und operiert, wird nicht wieder einsteigen, sondern hat seine Karriere beendet. „Das trifft uns härter als hart“, sagt Zander. „Max war immer für 20 Punkte gut, hat eine top Defense gespielt, und vor allem war er d i e Führungspersönlichkeit auf dem Feld.“

Befort machte mit seiner Anwesenheit und dank seiner Treffsicherheit aus allen Positionen nicht nur die Mitspieler stärker, weil er in der Regel zwei Gegenspieler auf sich zog, sondern dirigierte sie auch. „Er war derjenige, der den Mund aufgemacht hat.“ Besonders eindrucksvoll war der „Max-Effekt“ vor etwas mehr als drei Jahren zu beobachten, als Befort nach einem rund sechsmonatigen Abstecher zum Erstregionalligisten TV Idstein ans Theresianum zurückkehrte, wo dem ASC der Abstieg aus der Zweiten Regionalliga drohte. Mit ihm gelang auf Anhieb die Wende in Form eines geradezu sensationellen 78:72-Sieges gegen Tabellenführer Baskets Limburg.

Unveränderte Spielweise

Einen solchen Mann könne er nicht aus dem Hut zaubern, sagt Christian Zander, der das Spielsystem in dieser Saison auf Befort ausgerichtet hat. Dabei will er es belassen, die Überlegung, zur Herangehensweise der vorigen Runde zurückzukehren, hat er verworfen. „Damit war ich am Ende nicht mehr zufrieden, das war zu statisch.“

Allen im Team sei bewusst, dass harte Wochen bevorstehen, dass der Kampf gegen den Abstieg eine schwierige Aufgabe werde, gerade weil viele Klubs involviert seien. Nichtsdestotrotz gibt Zander sich optimistisch. „Mein Gefühl sagt mir, dass alle an einem Strang ziehen, die beiden Trainingswochen in diesem Jahr seien gut verlaufen, einen Test gegen den Oberligisten BC Wiesbaden gewann der ASC nach holprigem ersten Viertel deutlich.

Optimistisch stimmt ihn zudem, dass es in der Hinrunde gelang, auch ohne Max Befort drei Spiele zu gewinnen. Zanders Fazit nach Weihnachtspause und kurzer Aufwärmphase: „Wir sind bereit.“

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